E.ON Aktie: Ernüchterung folgt
13.11.2025 - 09:40:23Trotz solider operativer Ergebnisse und bestätigter Prognose sorgt regulatorische Unsicherheit bei Stromnetz-Renditen ab 2029 für deutlichen Kursrutsch bei E.ON.
Solide Zahlen, bestätigte Prognose – und trotzdem sackt die Aktie ab. Was war passiert? E.ON legte am Mittwoch überzeugende Neunmonatszahlen vor, doch ein Satz der Finanzvorständin ließ Anleger aufschrecken: Die neuen Regulierungsbedingungen für deutsche Stromnetze könnten die Finanzierungskosten nicht ausreichend abbilden. Die Unsicherheit sei “größer als erwartet”. Kann der Energiekonzern seine Milliardeninvestitionen in die Energiewende überhaupt noch profitabel stemmen?
Starke Zahlen, schwache Nerven
Die operativen Ergebnisse für die ersten neun Monate 2025 hätten eigentlich für gute Stimmung sorgen können:
- Bereinigtes Konzern-EBITDA stieg um 10 Prozent auf 7,4 Milliarden Euro
- Bereinigtes Konzernergebnis legte um 4 Prozent auf 2,3 Milliarden Euro zu
- Geschäftsfeld Energienetze als Haupttreiber mit plus 18 Prozent EBITDA
- Investitionen erhöht auf 5,1 Milliarden Euro – ein Plus von 8 Prozent
Die Gesamtjahresprognose wurde bestätigt: E.ON peilt ein bereinigtes EBITDA zwischen 9,6 und 9,8 Milliarden Euro an. Doch statt Euphorie brach Nervosität aus. Der Kurs rutschte zeitweise über 4 Prozent ab.
Das Problem 2029: Wenn die Rendite nicht stimmt
Verantwortlich für den Kursrutsch waren Äußerungen von Finanzvorständin Nadia Jakobi auf einer Investorenkonferenz. Sie machte deutlich: Der aktuelle Entwurf der Regulierungsbedingungen für deutsche Stromnetze ab 2029 bereitet Sorgen. Die Bundesnetzagentur könnte die zukünftigen Renditen so festlegen, dass sie die tatsächlichen Finanzierungskosten nicht adäquat widerspiegeln.
Für einen Netzbetreiber wie E.ON ist das Gift. Die Energiewende erfordert massive Vorabinvestitionen in Ausbau, Modernisierung und Digitalisierung der Netzinfrastruktur – Geld, das heute fließt, sich aber erst über Jahre amortisieren muss. Sind die regulatorisch festgelegten Ertragsobergrenzen zu niedrig, wird die gesamte Investitionsrechnung zunichte gemacht.
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Analysten von Bernstein bezweifeln mittlerweile, ob E.ON bis Februar 2026 ausreichend Klarheit haben wird, um über eine Aufstockung der Investitionen in deutsche Netze zu entscheiden. Die DZ Bank reagierte prompt und stufte die Aktie auf “Halten” herab.
Berlin im Fokus: Warten auf die Entscheidung
Die kommenden Monate werden für E.ON und seine Aktionäre zum Geduldsspiel. Die endgültige Entscheidung über die Regulierungsbedingungen ab 2029 fällt in Berlin – und damit über die Attraktivität von Milliarden-Investitionen in die deutsche Netzinfrastruktur.
Bis zur Veröffentlichung des Geschäftsberichts am 25. Februar 2026 dürfte die Aktie primär von politischen Signalen und Statements der Bundesnetzagentur getrieben werden. Die operative Stärke allein reicht offenbar nicht mehr aus, um Investoren zu überzeugen. Sie wollen Planungssicherheit – und die fehlt aktuell.
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