EON, Aktie

E.ON Aktie: Erneuter Fehlversuch?

14.11.2025 - 09:16:23

Trotz gestiegener Gewinne leidet die E.ON-Aktie unter regulatorischen Unsicherheiten im deutschen Netzgeschäft. Die Erlösobergrenzen und politischen Rahmenbedingungen belasten die Ertragsaussichten.

Starke Zahlen, aber niemand will kaufen – bei E.ON läuft gerade etwas fundamental schief. Trotz eines satten Gewinnplus von 10 Prozent im operativen Geschäft sackte die Aktie gestern ab. Der Grund: Was das Management in der Telefonkonferenz nach den Quartalszahlen durchblicken ließ, versetzt Anleger in Alarmbereitschaft. Droht dem Energieriesen jetzt ausgerechnet in Deutschland das regulatorische Aus?

Zwei “Rückschläge” nennt das Management die jüngsten Entwicklungen – doch hinter dieser verharmlosenden Wortwahl verbirgt sich ein handfestes Problem für die Ertragskraft des Konzerns.

Wenn Berlin die Rendite killt

Die Zahlen für die ersten neun Monate hätten eigentlich für gute Stimmung sorgen können: Das bereinigte EBITDA kletterte auf 7,4 Milliarden Euro, der Konzerngewinn legte um 4 Prozent auf 2,3 Milliarden Euro zu. Die Jahresprognose steht. Alles im grünen Bereich?

Mitnichten. Denn was nutzen solide Ergebnisse, wenn die Zukunft des Geschäftsmodells auf wackligen Beinen steht? Genau das ist der Kern der aktuellen Misere:

  • Regulatorische Unsicherheit: Das Management räumte in der Analystenkonferenz ein, dass die Erlösobergrenzen für das Netzgeschäft wohl enttäuschend ausfallen werden
  • Politisches Vakuum: In Deutschland fehlt derzeit die klare Linie beim Energienetzausbau – ausgerechnet im Heimatmarkt des Konzerns
  • Investitionsrisiko: Milliardenschwere Netzinvestitionen brauchen Planungssicherheit – die gibt es nicht mehr

Goldman Sachs brachte es auf den Punkt: Die Analysten behielten zwar ihr “Buy”-Rating bei, signalisierten aber deutliches Unbehagen. Analyst Alberto Gandolfi verwies explizit auf die “enttäuschenden Auswirkungen” der regulatorischen Entwicklung.

Aktie unter Druck: Zahlen zählen nicht mehr

Am Donnerstag schloss E.ON mit einem Minus von 1,10 Prozent bei 15,24 Euro. Der aktuelle Kurs liegt damit bereits rund 7 Prozent unter dem im August erreichten Jahreshoch. Was die technischen Daten verraten: Mit einem RSI von nur 17,4 Punkten ist die Aktie zwar deutlich überverkauft – doch solange die regulatorische Unsicherheit bleibt, fehlt schlicht der Kaufanreiz.

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Die paradoxe Situation: Sollte E.ON tatsächlich Investitionen zurückfahren müssen, könnte das Geld in Aktienrückkäufe fließen. Goldman Sachs sprach von einem möglichen “Silberstreif am Horizont” für Anteilseigner. Eine bittere Ironie – denn eigentlich sollte ein Energienetzbetreiber investieren, nicht Kapital zurückgeben.

Berlin muss jetzt liefern

Für Anleger wird der Blick nach Berlin wichtiger als jede Quartalszahl. Erst wenn die Politik verlässliche Rahmenbedingungen für den Netzausbau schafft, dürfte die Aktie wieder Tritt fassen. Der nächste große Termin ist der 25. Februar 2026, wenn E.ON den Geschäftsbericht für 2025 vorlegt.

Bis dahin bleibt die bange Frage: Wie viel ist ein Energiekonzern wert, dessen größtes Risiko nicht der Markt, sondern die eigene Regierung ist?

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