Produktion/Absatz, Wettbewerb

Durch einen Streit zwischen dem Halbleiterkonzern Qualcomm US7475251036und dem britischen Chipdesigner Arm US0420682058 drohen heftige Turbulenzen in dem Milliarden-Markt.

23.10.2024 - 15:39:07

Streit zwischen Chip-Unternehmen Qualcomm und Arm - Turbulenzen am Markt?

Mit Architekturen von Arm laufen die Chips verschiedener Anbieter, die in praktisch allen Smartphones und inzwischen auch häufiger in Computern stecken. Nun habe Arm den US-Konzern in Kenntnis gesetzt, dass die Lizenzvereinbarung zur Verwendung der Designs in 60 Tagen aufgekündigt werde, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg. Qualcomm-Aktie verloren in New York nach dem Handelsstart 1,7 Prozent. Papiere von Arm sackten um fast sechs Prozent ab.

Die Lizenzen erlauben es Qualcomm, Chips auf Basis von Arm-Architekturen zu entwickeln, die eine zentrale Rolle im Geschäft der Firma spielen. Mit Chips von Qualcomm laufen zahlreiche Telefone mit dem Betriebssystem Android.

Qualcomm prescht zudem zuletzt aktiver ins Geschäft mit Prozessoren für Windows-PCs sowie für Autos vor. Apple US0378331005 bezieht unterdessen von Qualcomm zwar Modems zur Verbindung in Mobilfunk-Netze, entwickelt aber selbst Chipsysteme für iPhones, iPads und Mac-Computer auf Basis von Arm-Architekturen.

Streit seit Start-up-Übernahme

Qualcomm und Arm streiten bereits seit Jahren. Der Konflikt geht auf die Übernahme des Chip-Start-ups Nuvia durch Qualcomm im Jahr 2021 zurück. Das Start-up war ebenfalls ein Lizenznehmer für Arm-Architekturen und aus Sicht des Chipdesigners hätte Qualcomm nach dem Kauf über die Vereinbarungen neu verhandeln müssen.

Bei Nuvia entwickelte Technologien spielen eine wichtige Rolle für Qualcomms neue PC-Chips. Diese Woche kündigte Qualcomm auch an, sie in die Smartphone-Systeme zu bringen. Arm betrachtet das als einen Verstoß gegen die Lizenzvereinbarungen. Qualcomm bezeichnete die Kündigungsankündigung in einer Stellungnahme als unbegründet.

@ dpa.de