Digitale Spaltung: Millionen Senioren droht der Ausschluss
09.12.2025 - 11:59:12Als Deutschland seinen Weg in die digitale Zukunft beschleunigt, schlagen führende Sozialverbände Alarm: Millionen ältere Bürger drohen abgehängt zu werden. Der Sozialverband VdK warnt eindringlich vor einer systematischen Ausgrenzung und fordert den Erhalt analoger Zugangswege zu lebensnotwendigen Dienstleistungen – von Bankgeschäften bis zu Arztbesuchen.
Die Debatte erhält zusätzliche Brisanz, da der bundesgeförderte „DigitalPakt Alter” Ende dieses Jahres ausläuft. Was passiert mit den digitalen Hilfsangeboten für Deutschlands alternde Gesellschaft?
Friedrich Stubbe, Vorsitzender des VdK Niedersachsen-Bremen, hat am vergangenen Samstag deutliche Worte gefunden: „Mit Blick auf die voranschreitende Digitalisierung des Alltags warnen wir als VdK vor einer zunehmenden Ausgrenzung älterer und digital weniger erfahrener Menschen.”
Seine Kritik richtet sich gegen konkrete Entwicklungen: das Verschwinden von Bankfilialen, die Schließung von Postämtern und die wachsende Unmöglichkeit, Arzttermine noch telefonisch zu vereinbaren. Stubbe macht klar, dass der Zugang zu diesen Grundversorgungsleistungen „jedem Menschen zur Verfügung stehen” müsse.
Dahinter steckt eine gesellschaftliche Spannung, die Deutschland zunehmend prägt: Während die Mehrheit von effizienten E-Government-Angeboten und digitalen Gesundheitsdiensten profitiert, entstehen für eine bedeutende Minderheit neue, unüberwindbare Hürden.
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Die „Offline”-Realität: 2,8 Millionen ohne Internetnutzung
Zahlen des Statistischen Bundesamtes unterstreichen die Dringlichkeit der Warnung. Etwa vier Prozent der deutschen Bevölkerung zwischen 16 und 74 Jahren sind „Offliner” – haben also noch nie das Internet genutzt. Das entspricht rund 2,8 Millionen Menschen, konzentriert vor allem in der Altersgruppe 65 plus.
„Für diese Millionen Bürger ist das Smartphone keine Erleichterung, sondern eine Barriere”, erklärt Dr. Elena Weber, Expertin für digitale Inklusion. „Wenn man ein Parkticket nur noch per App bezahlen kann oder eine Banküberweisung eine Zwei-Faktor-Authentifizierung auf dem Mobilgerät erfordert, sperren wir sie faktisch aus einem selbstbestimmten Leben aus.”
BAGSO fordert „generationenfreundliche” Technik
Parallel zur Forderung nach analogen Alternativen wächst der Druck, Technologie zugänglicher zu gestalten. Die Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen (BAGSO) intensiviert ihre Kampagne für besseres Gerätedesign.
In einer Pressemitteilung vom 25. November forderte BAGSO-Vorsitzende Regina Görner Politik, Hersteller und Forscher auf, „generationenfreundliche digitale Endgeräte” zu priorisieren. „Nur gute Technik erleichtert uns allen das Leben”, betonte Görner und kritisierte den Trend zu unintuiven Bedienoberflächen, die selbst lernwillige Nutzer frustrieren.
Das Problem liegt nicht nur beim Internetzugang selbst, sondern bei der Bedienbarkeit: Touchscreens ohne taktiles Feedback, winzige Schriftarten und komplexe Menüstrukturen, die für „Digital Natives” konzipiert wurden, überfordern viele Senioren.
Zukunft des „DigitalPakt Alter” ungewiss
Die aktuelle Debatte wird durch das nahende Ende des „DigitalPakt Alter” verschärft. Das Bundesprogramm, das 50 „Erfahrungsorte” und lokale Schulungsinitiativen bundesweit unterstützt, läuft zum Jahresende aus.
Das vom Bundesfamilienministerium in Kooperation mit der BAGSO initiierte Programm hat digitale Treffs und Smartphone-Workshops finanziert. Doch Befürworter argumentieren, dass projektbasierte Förderung für eine dauerhafte demografische Herausforderung nicht ausreicht.
„Wir brauchen den ‚DigitalPakt Alter’ als dauerhafte Einrichtung”, fordern BAGSO-Vertreter seit Mitte 2025. Die Forderung zielt auf eine nachhaltige Infrastruktur digitaler Unterstützung – vergleichbar mit öffentlichen Bibliotheken –, in der Senioren kontinuierlich Hilfe erhalten können.
Das „Recht auf analoges Leben”
Mit Blick auf 2026 verschiebt sich die politische Diskussion hin zu einem „Recht auf analoges Leben”. Zwar noch nicht gesetzlich verankert, doch das von Organisationen wie Digitalcourage unterstützte Konzept fordert: Der Staat muss garantieren, dass alle wesentlichen öffentlichen Dienstleistungen auch nicht-digital zugänglich bleiben.
Die neue Bundesregierung steht vor einem Balanceakt: Die notwendige Modernisierung der deutschen Bürokratie muss mit dem sozialen Gebot vereinbart werden, niemanden zurückzulassen.
„Digitalisierung bietet Freiheit, aber für manche bedeutet sie derzeit Einsamkeit”, sagte Stubbe in seiner Rede am Samstag. „Wir müssen sicherstellen, dass sie ein Werkzeug der Inklusion bleibt – kein Mechanismus der Isolation.”
Die kommenden Monate werden zeigen, ob Deutschland den Spagat zwischen technologischem Fortschritt und sozialer Gerechtigkeit meistert. Für 2,8 Millionen Menschen hängt davon ihre Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ab.
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