Arbeit, Deutschland

Der Energieversorger EnBW DE0005220008 kehrt mit dem Jahreswechsel zur Wochenarbeitszeit von 38 statt 36 Stunden zurück und beendet damit einen 2011 eingeschlagenen Sonderweg.

08.07.2025 - 19:58:39

EnBW erhöht Wochenarbeitszeit von 36 auf 38 Stunden

Personalvorständin Colette Rückert-Hennen erklärte, die Kolleginnen und Kollegen würden mehr denn je gebraucht, um den weiteren Umbau des Energiesystems erfolgreich voranzutreiben. Der Karlsruher Konzern beschäftigt fast 30.400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Zuerst hatte die "Stuttgarter Zeitung" online darüber berichtet.

Die EnBW war 2011 wirtschaftlich stark angeschlagen. Mit der Gewerkschaft Verdi und Betriebsräten einigte sich das Unternehmen laut einer Sprecherin damals unter anderem darauf, die Wochenarbeitszeit vorübergehend zu verkürzen, anstatt eine vereinbarte Tariferhöhung umzusetzen.

Kündigungsschutz bis 2030

Infolge der nunmehr vereinbarten Beendigung dieses tariflichen Sonderwegs gelten automatisch wieder die Tarifregelungen, die auch sonst für die baden-württembergische Energiewirtschaft gelten. Auch die Tariflöhne würden entsprechend dem Abschlag, der seinerzeit nicht an die Mitarbeitenden weitergegeben wurde, angepasst. Es gehe um 3,73 Prozent, hieß es. Der Schutz vor betriebsbedingten Beendigungskündigungen werde bis Ende 2030 fortgeführt. Dies sei in diesen Zeiten ein wichtiges Signal an die Beschäftigten.

"Wir brauchen in den nächsten Jahren jede helfende Hand und jeden Kopf, um unsere Strategie erfolgreich umzusetzen und das größte Investitionsprogramm in der Unternehmensgeschichte zu stemmen", erklärte Rückert-Hennen. Der drittgrößte Energieversorger in Deutschland plant von 2024 bis 2030 Bruttoinvestitionen von bis zu 50 Milliarden Euro in den klimaneutralen Umbau des Energiesystems - etwa in Netze, erneuerbare Energien und Wasserstoff.

Das Land Baden-Württemberg und der Zusammenschluss OEW von neun oberschwäbischen Landkreisen halten je fast 47 Prozent an der EnBW. Der Konzern versorgt rund 5,5 Millionen Kundinnen und Kunden. Für 2025 erwartet er einen bereinigten Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) zwischen 4,8 Milliarden und 5,3 Milliarden Euro (2024: 4,9 Milliarden Euro).

@ dpa.de

Weitere Meldungen

Wie viel mehr verdienen Beschäftigte in Westdeutschland?. Forscher erklären warum. Die Lohnlücke zwischen Ost und West ist in den vergangenen Jahren laut einer Auswertung etwas kleiner geworden. (Wirtschaft, 30.09.2025 - 09:20) weiterlesen...

Studie zu Kitaqualität: Fachkraftquote variiert nach Wohnort. Die Fachkraftquote sinkt laut Studie in fast allen Bundesländern und variiert auch je nach Wohnort. Es hagelt Kritik. Pädagogisch qualifiziertes Personal gilt als Basis für gute frühkindliche Bildung. (Politik, 30.09.2025 - 05:01) weiterlesen...

Die sozialen Baustellen – Kommt ein Jahr der Reformen?. Die größten Baustellen des Sozialstaats – und was die Koalition vorhat. Das Bürgergeld soll verschärft werden, Arbeit soll sich immer lohnen und dann wäre da noch die ungewisse Zukunft der Rente. (Politik, 29.09.2025 - 05:00) weiterlesen...

Bald Mutterschutz für Selbstständige? Umsetzung noch unklar. Das soll sich in Zukunft ändern. Familienministerin Prien kennt das Problem aus eigener Erfahrung: Selbstständige Frauen müssen für den Mutterschutz bislang selbst vorsorgen. (Wirtschaft, 29.09.2025 - 00:01) weiterlesen...

Jeder Vierte im Homeoffice: Arbeiten zu Hause bleibt beliebt. Zwar gehen Arbeitnehmer wieder öfter ins Büro, doch Forscher sehen keine Rückkehr zu Präsenzzeiten. Vor allem zwei Gruppen arbeiten gern von zu Hause. Das Homeoffice hat sich nach Corona etabliert. (Wirtschaft, 25.09.2025 - 11:12) weiterlesen...

Homeoffice bleibt beliebt - aber Arbeitnehmer öfter im Büro. Welche Altersgruppen besonders auf das Heimbüro setzen. Deutschland liegt beim Homeoffice leicht über dem EU-Schnitt – aber immer weniger Menschen arbeiten noch komplett von zu Hause. (Wirtschaft, 25.09.2025 - 08:49) weiterlesen...