Cyberkriminelle, Feiertagsreisen

Cyberkriminelle nutzen Feiertagsreisen für Betrugswelle

27.12.2025 - 06:14:12

Verbraucherschützer warnen vor professionellen Smishing- und Quishing-Angriffen rund um die Feiertage. Offizielle Bußgeldbescheide erfolgen niemals per SMS.

Eine massive Angriffswelle mit gefälschten Bußgeld-SMS und manipulierten QR-Codes trifft derzeit deutsche Autofahrer. Verbraucherschützer und Sicherheitsbehörden schlagen Alarm: Die Betrüger nutzen den dichten Reiseverkehr rund um die Feiertage gezielt aus. Ihre Methoden sind so professionell, dass selbst technisch versierte Nutzer in die Falle tappen können.

Die perfide SMS-Falle: “Ihr Bußgeldverfahren”

Seit Weihnachten verzeichnen die Verbraucherzentralen einen deutlichen Anstieg von Smishing-Attacken. Autofahrer erhalten täuschend echte SMS, die angeblich vom Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) oder Inkasso-Unternehmen stammen. Der Wortlaut ist drängend: “Offene Forderung aus Bußgeldverfahren” oder “Letzte Mahnung vor Zwangsvollstreckung” sollen Druck erzeugen.

Die enthaltenen Links führen zu Webseiten, die echten Behördenportalen zum Verwechseln ähnlich sehen. Dort werden Opfer zur Eingabe sensibler Daten aufgefordert – von der Adresse bis zu Kreditkarteninformationen. In einigen Fällen, vor denen das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) warnt, wird sogar Schadsoftware als “Beweisfoto-App” getarnt.

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Dabei betonen Behörden immer wieder: Offizielle Bußgeldbescheide kommen in Deutschland niemals per SMS. Digitale Bescheide erfolgen nur über gesicherte Postfächer oder nach postalischer Ankündigung. Doch die Erfolgsquote der Betrüger ist hoch – viele Autofahrer sind nach langen Fahrten unsicher, ob sie nicht doch geblitzt wurden.

Gefälschte Knöllchen: Der QR-Code-Betrug an der Windschutzscheibe

Neben der digitalen Gefahr lauert eine hybride Bedrohung auf Parkplätzen: Quishing. Kriminelle bringen gefälschte Strafzettel an geparkten Autos an, die wie echte “Knöllchen” aussehen. Statt einer Überweisungsaufforderung enthalten sie jedoch einen QR-Code zur “Sofortbezahlung”.

Wer scannt, landet auf täuschend echten Zahlungsportalen. Die Verbraucherzentrale Niedersachsen warnt: Diese Seiten sind kaum von legitimen kommunalen Webseiten zu unterscheiden. Gibt der Nutzer seine Zahlungsdaten ein, landen sie direkt bei den Betrügern. Das Geld ist weg – das echte Bußgeld bleibt unbezahlt.

Die Gefahr beschränkt sich nicht nur auf gefälschte Knöllchen:
* An Parkscheinautomaten wurden überklebte QR-Codes entdeckt
* Auch E-Ladesäulen sind betroffen
* Aufkleber, die sich haptisch abheben, sind immer verdächtig

Sicherheitsforscher raten: Im Zweifelsfall die Zahlungsmethode wechseln oder den Automat meiden.

Vorsicht vor Blitzer-Apps: Die doppelte Falle

Im Kontext der Betrugswelle warnen Experten auch vor sorglosem Umgang mit Blitzer-Apps. Hier droht Gefahr von zwei Seiten:

Technische Risiken: Cyberkriminelle nutzen die Nachfrage nach kostenlosen “Premium-Blitzer-Warnern” in Drittanbieter-Stores, um Malware zu verbreiten. Diese Apps können im Hintergrund Spyware installieren oder teure WAP-Abos abschließen.

Rechtliche Konsequenzen: Die Nutzung solcher Apps während der Fahrt ist in Deutschland illegal – auch für Beifahrer, wenn der Fahrer die Warnung nutzt. Erwischt es einen, drohen 75 Euro Bußgeld und ein Punkt in Flensburg.

Betrüger locken zudem mit Apps, die angeblich “polizeisicher” seien. Solche Versprechen sind technisch haltlos und dienen oft teuren Abo-Fallen.

Warum die Angriffe jetzt so erfolgreich sind

Die Häufung dieser Betrugsversuche ist kein Zufall. Branchenbeobachter sehen klare Gründe:

  • Zunehmende Digitalisierung: Da immer mehr Behördendienstleistungen online möglich sind, schwindet die Skepsis gegenüber elektronischen Nachrichten
  • KI-Unterstützung: Moderne Betrugs-SMS sind dank KI-Sprachmodellen fehlerfrei formuliert und imitieren den bürokratischen Tonfall perfekt
  • Psychologische Trigger: Die Angst vor rechtlichen Konsequenzen oder Inkasso-Verfahren sorgt für Stressreaktionen – genau dann klicken Opfer auf Links

Experten gehen davon aus, dass die Angriffswelle in den ersten Wochen des neuen Jahres anhalten wird, wenn echte Bescheide für Feiertagsverstöße eintreffen.

So schützen Sie sich wirksam

Bis fälschungssichere digitale Identitäten verfügbar sind, bleibt die Wachsamkeit des Nutzers der wichtigste Schutz. Diese Grundregeln empfehlen Sicherheitsbehörden:

  • Links in SMS ignorieren: Behörden verschicken keine Zahlungsaufforderungen per SMS – solche Nachrichten sofort löschen
  • QR-Codes prüfen: Bei Strafzetteln die Webseite der Kommune manuell im Browser aufrufen und das Aktenzeichen dort prüfen
  • App-Hygiene beachten: Keine Apps aus unsicheren Quellen installieren, regelmäßig Updates durchführen
  • Verdächtiges melden: Nachrichten an die Phishing-Radar-Stellen der Verbraucherzentralen weiterleiten

Die Digitalisierung bietet Komfort, verlangt aber auch ein neues Maß an Misstrauen. Wer in diesen Tagen eine Hiobsbotschaft per SMS erhält, sollte erst tief durchatmen – bevor er klickt.

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