Cyberangriffe: Österreich unter Dauerbeschuss
30.09.2025 - 18:55:02Österreichische Unternehmen verzeichnen drastischen Anstieg von Cyberattacken, wobei KMU besonders betroffen sind und KI-gestützte Angriffe zunehmen. Staatliche Akteure und unzureichende Sicherheitsvorkehrungen verschärfen die Lage.
Österreichs Unternehmen werden täglich attackiert. Fast jeder siebte Angriff ist erfolgreich – und die Bedrohung wächst rasant.
Aktuelle Studien zeichnen ein alarmierendes Bild: 22 Prozent der heimischen Betriebe werden beinahe täglich angegriffen. Diese Zahl hat sich seit 2022 fast verdoppelt. Geopolitische Spannungen und der Einsatz künstlicher Intelligenz durch Kriminelle verschärfen die Lage dramatisch.
KI macht Angreifer gefährlicher
Ransomware und Phishing dominieren das Geschehen. 73 Prozent der Attacken sind Phishing-Versuche – gefälschte Nachrichten, die an Passwörter und sensible Daten gelangen wollen. Doch die Methoden werden raffinierter: Bereits jeder zehnte Social-Engineering-Versuch nutzt Deepfake-Technologien für täuschend echte Sprach- und Videonachrichten.
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Die Kriminellen setzen verstärkt auf „Cybercrime-as-a-Service“. Tools und Dienstleistungen sind im Darknet leicht verfügbar – Angriffe werden zur Massenware.
Kleine Firmen im Fadenkreuz
Entgegen der Annahme trifft es nicht nur Großkonzerne. KMU sind besonders gefährdet, weil ihre Sicherheitsvorkehrungen oft unzureichend sind. Mehr noch: Sie dienen als Einfallstor in größere Lieferketten.
Die KPMG-Studie „Cybersecurity in Österreich“ belegt: Bei fast jedem dritten Unternehmen hatten Angriffe auf Lieferanten wesentliche Auswirkungen auf den eigenen Betrieb. Cybersicherheit ist längst keine isolierte IT-Aufgabe mehr, sondern betrifft die gesamte Wertschöpfungskette.
Gefährliche Selbsttäuschung
Paradox: Obwohl die Angriffe zunehmen, sinkt die Risikowahrnehmung. Nur 35 Prozent der Manager schätzen das Cyberrisiko als hoch ein – 2022 waren es noch 76 Prozent. Diese Fehleinschätzung ist gefährlich.
Denn der Mensch bleibt die größte Schwachstelle. Gleichzeitig sind Mitarbeiter aber auch die beste Früherkennung: 62 Prozent der Angriffe werden durch aufmerksame Angestellte aufgedeckt – nicht durch technische Systeme.
Staat als Angreifer
Mehr als jeder vierte Angriff in Österreich geht auf staatlich unterstützte Akteure zurück. Diese zielen nicht nur auf Geld, sondern auf Spionage und Destabilisierung kritischer Infrastrukturen.
Die österreichische Wirtschaft mit ihren vernetzten KMU-Strukturen erweist sich als besonders verwundbar. Experten fordern engere Zusammenarbeit zwischen Unternehmen, Regierung und Sicherheitsbehörden.
KI als Hoffnungsträger
Nur 15 Prozent der heimischen Unternehmen nutzen bisher KI zur Cyberabwehr. Fast ein Drittel plant aber den Einstieg. Zero-Trust-Architekturen, die keinem Gerät standardmäßig vertrauen, werden zum Standard.
Von politischer Seite sind Initiativen wie der „Cyber Resilience Plan“ und Förderprogramme für KMU geplant. Das Ziel: Österreichs digitale Souveränität stärken, bevor der nächste Angriff kommt.