Kolumne, DGA

Crédit Mutuel Asset Management: Handelskonflikte und eine widerstandsfähige Weltwirtschaft EQS-Media / 13.05.2025 / 09:05 CET / CEST Handelskonflikte und eine widerstandsfähige Weltwirtschaft François Rimeu, Senior Strategist, Credit Mutuel Asset Management Zinsstrukturkurve, Handelskrieg: Amerika am Rande des Gleichgewichts Die Anleihemärkte haben die Ambitionen der Trump-Regierung im Handelskrieg inzwischen überwunden - und das ziemlich schnell.

13.05.2025 - 09:05:11

EQS-News: Crédit Mutuel Asset Management: Handelskonflikte und eine widerstandsfähige Weltwirtschaft (deutsch)

Crédit Mutuel Asset Management: Handelskonflikte und eine widerstandsfähige Weltwirtschaft

EQS-Media / 13.05.2025 / 09:05 CET/CEST

Handelskonflikte und eine widerstandsfähige Weltwirtschaft

François Rimeu, Senior Strategist, Credit Mutuel Asset Management

Zinsstrukturkurve, Handelskrieg: Amerika am Rande des Gleichgewichts

Die Anleihemärkte haben die Ambitionen der Trump-Regierung im Handelskrieg
inzwischen überwunden - und das ziemlich schnell. Zwar hielten wir es für
unwahrscheinlich, dass ein Rückgang des Aktienmarkts den US-Präsidenten zu
einer Umkehr seiner Entscheidungen bewegen würde; dass steigende Zinsen
jedoch denselben Effekt erzielen könnten, hatten wir ebenso wenig erwartet.
Doch genau das ist offenbar nach der Versteilerung der US-Zinsstrukturkurve
geschehen - die 30-jährige US-Rendite liegt bei rund 5 % und damit nahe dem
Höchststand seit 2007.

Allerdings dürfte der Mitte April verkündete 90-tägige Burgfrieden nur ein
Kapitel in der Geschichte des Jahres 2025 sein. Der Markt scheint nun davon
auszugehen, dass sich die US-Zölle letztlich auf einem recht niedrigen
Niveau einpendeln werden. Das wäre zwar negativ für das US-Wachstum, würde
aber keine Rezession auslösen. Die US-Wachstumsprognose für 2025 liegt bei
1,4 % (Bloomberg-Konsens), was nach dem negativen Wachstum im ersten Quartal
ein Wachstum von 2 % in den kommenden Quartalen impliziert. Dies halten wir
derzeit für optimistisch. Die derzeitigen Inflationserwartungen deuten auf
einen deutlichen kurzfristigen Preisanstieg hin (die Inflationsrate wird
Ende des Jahres bei über 3,5 % liegen), jedoch mit geringen langfristigen
inflationären Auswirkungen.

Aktuell erinnert die Lage an den Zeitraum 2022-2023, wobei die Umfragen auf
ein erhebliches Risiko hindeuten, während die realen Aktivitätszahlen sehr
solide bleiben. Das erklärt zweifellos, warum die Wachstumsprognosen auf
einem konstant hohen Niveau bleiben. Aber auch hier sind wir etwas
skeptischer als der Konsens: Im Gegensatz zu 2022-2023 gibt es weniger
überschüssige Ersparnisse und somit keine Verbraucherreserven. Wir rechnen
daher in den kommenden Monaten mit einem Rückgang des Konsums, sobald die
Auswirkungen des Handelskriegs spürbar werden, was in den nächsten drei
Monaten der Fall sein dürfte. Die Umfragen des Conference Board und die
Umfragen zu den Investitionsabsichten befinden sich derzeit auf historisch
kritischen Niveaus - ein Signal, das wir nur schwer ignorieren können.

Nicht zu vergessen: Die Fed wird dieses Mal sicherlich nicht vorausschauend,
sondern eher reaktiv handeln. Sollten sich die Inflationserwartungen als
zuverlässig erweisen, was sie historisch gesehen auf kurze Sicht sind, wird
die Federal Reserve in der zweiten Jahreshälfte mit einer (impliziten)
Kerninflation von über 3,5 % konfrontiert sein. Eine Zinssenkung wäre dann
nur bei einem deutlichen Rückgang der Aktivität - insbesondere am
Arbeitsmarkt - möglich. Wir halten es für unwahrscheinlich, dass die Fed im
Juni oder Juli genügend Daten hat, um zu handeln. Daher sollte die Fed nicht
wie so oft in der Vergangenheit als Stütze für die Märkte gelten.

Was können wir aus der Marktreaktion in dieser Phase lernen?

In der Eurozone ist die Lage etwas überschaubarer. Das Wachstum bleibt
schwach und tendiert aufgrund der aktuellen Unsicherheiten nach unten,
bricht aber nicht zusammen. Der Konsens dürfte sich allmählich nach unten
korrigieren. An der Inflationsfront dürfte die EZB weniger Probleme haben,
trotz der hohen Inflation im April, die auf saisonale Anpassungen um Ostern
herum zurückzuführen ist. Die Aufwertung des Euro und der Rückgang der
Ölpreise sind ebenfalls gute Nachrichten für den alten Kontinent.

Die letztgenannten Punkte sind mittelfristig ein gutes Zeichen für das
globale Wachstum, reichen aber nicht aus, um die negativen kurzfristigen
Auswirkungen auszugleichen. Der Kursverfall des US-Dollar hat sich in der
Vergangenheit positiv ausgewirkt: Belebung des Welthandels, Erleichterung
der auf US-Dollar lautenden Schulden der Schwellenländer und steigende
Rohstoffpreis. Somit scheinen die lateinamerikanischen Schwellenländer
derzeit gut positioniert zu sein - sie stehen kaum im Fokus der
Trump-Regierung und werden von der Aufwertung ihrer Währungen (hohe
US-Dollarschulden und hohe Inflation) stark profitieren. Gleiches gilt für
den Rückgang der Ölpreise, der die Unternehmenskosten senken und die
Kaufkraft verbessern dürfte.

Die Märkte könnten daher zu einem späteren Zeitpunkt von der
Widerstandsfähigkeit des globalen Wachstums überrascht werden - allerdings
halten wir es noch zu früh, um diese positiven Auswirkungen zu spüren.

Wir bleiben daher derzeit vorsichtig, auch wenn die Politik die Situation
jederzeit ändern kann. So könnte die Ankündigung von Steuersenkungen durch
die US-Regierung (laut Bessent am 4. Juli) den Markt ebenfalls stützen. Ihre
Finanzierung scheint jedoch vorerst ungewiss und könnte sich als gefährlich
für das lange Ende der US-Zinsstrukturkurve - die bereits unter Druck steht
- erweisen.

Mai Ausblick

Die Unsicherheit ist nach wie vor groß und hängt mit politischen
Entscheidungen zusammen. Das Basisszenario der Märkte scheint angesichts der
potenziellen Risiken derzeit etwas zu optimistisch. Das Risiko einer
Enttäuschung in Bezug auf die laufenden Zollverhandlungen scheint hoch zu
sein, was die derzeit optimistischen Aussichten der Anleger ins Gegenteil
wenden könnte.

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