Commerce.com Aktie: Absturz oder Aufbruch?

Die Commerce.com Aktie steht an diesem Black Friday an der kritischen Marke von 4,60 Dollar. Während das Unternehmen seinen Namen von BigCommerce geändert hat, zählen für Anleger nur die harten Zahlen aus dem jüngsten Quartalsbericht.

Analysten sehen 130% Potenzial – doch warum zögern Anleger?

Die Diskrepanz könnte größer kaum sein: Während die Aktie bei rund 4,60 Dollar notiert, liegt das Konsenskursziel der Analysten bei stolzen 11,00 Dollar. Das bedeutet ein theoretisches Aufwärtspotenzial von über 130%. Doch der Markt bleibt skeptisch – das Rating schwankt zwischen “Hold” und “Buy”, ohne klare Kaufempfehlung.

Die Frage drängt sich auf: Übersehen Investoren hier eine Jahrhundertchance oder steckt mehr dahinter?

Q3-Zahlen enttäuschen: Wachstum lahmt

Die am 6. November veröffentlichten Zahlen für das dritte Quartal 2025 liefern die ernüchternde Antwort:

• Umsatz: 86,0 Millionen Dollar – nur 3% Wachstum gegenüber Vorjahr
• Enterprise-Kunden: Rund 5.751 – Rückgang zeigt Herausforderungen bei Kundenbindung
• Free Cash Flow: 7,6 Millionen Dollar – immerhin positiv
• Enterprise-ARR: 269,2 Millionen Dollar – mäßiges Plus von 5%

Das Bild ist klar: Das Unternehmen hat die Profitabilität erreicht, doch das Wachstum bleibt auf der Strecke. Der GAAP-Nettverlust schrumpfte zwar auf (2,2) Millionen Dollar, aber im wettbewerbsintensiven E-Commerce reicht das nicht aus.

Neustart als Commerce.com: Wende oder Kosmetik?

Die strategische Neuausrichtung soll den Durchbruch bringen. Aus BigCommerce Holdings Inc. wurde Commerce.com, Inc. mit neuem Ticker CMRC. Dahinter steckt der Fokus auf “agentic commerce” – KI-gestützte Automatisierung für Händler.

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Doch kann die Markenänderung wirklich neue Impulse setzen? Die Zusammenführung von Feedonomics und Makeswift unter einer Dachmarke klingt ambitioniert, muss sich aber im nächsten Quartal in beschleunigtem Wachstum niederschlagen.

Konsolidierung oder weiterer Abwärtstrend?

Aktuell konsolidiert die Aktie im Bereich 4,50-4,80 Dollar. Der positive Free Cash Flow verhindert einen weiteren Absturz, doch ohne Wachstumsschub fehlt der Treibstoff für eine nachhaltige Erholung.

Für einen Ausbruch Richtung der 11-Dollar-Marke muss Commerce.com im vierten Quartal beweisen, dass die Neuausrichtung mehr ist als nur Kosmetik. Bis dahin dürfte der Titel weiterhin den allgemeinen Tech-Marktbewegungen folgen – gefangen zwischen Stabilisierung und Wachstumshoffnung.

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