China: Grippewelle trifft auf Traditionelle Medizin
09.12.2025 - 03:32:12China integriert TCM als Pflichtbehandlung gegen die frühe und starke H3N2-Grippewelle, um das Gesundheitssystem zu entlasten. Die Behörden unterscheiden dabei spezifische Krankheitsmuster für die Therapie.
Eine Grippewelle rollt über China – und das Gesundheitssystem reagiert mit einem ungewöhnlichen Schritt: Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) wird nun offiziell zur Pflichtbehandlung. Während 17 Provinzen bereits kritische Infektionsniveaus melden, setzt die Nationale Gesundheitskommission auf die Kombination westlicher und traditioneller Heilmethoden. Kann dieser Ansatz die überlasteten Notaufnahmen entlasten?
Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: 51 Prozent aller Patienten mit grippeähnlichen Symptomen testen positiv auf Influenza – ein dramatischer Anstieg innerhalb weniger Wochen. Verantwortlich ist der H3N2-Stamm, der für über 95 Prozent der Fälle steht und besonders Kinder und ältere Menschen hart trifft. Das Besondere an dieser Saison: Die Grippe kam rund einen Monat früher als üblich und zeigt sich besonders aggressiv.
“Die aktuelle Welle zeichnet sich durch raschen Beginn und hohes Fieber aus”, erklärte Wang Dayan, Direktor des Nationalen Influenza-Zentrums, am vergangenen Freitag. Der Höhepunkt wird erst Mitte Dezember bis Anfang Januar erwartet – ausgerechnet zur Hauptreisezeit vor dem chinesischen Neujahrsfest.
Passend zum Thema TCM und Selbsthilfe: Wer neben Kräuterrezepten schnelle, nicht-medikamentöse Erleichterung sucht, kann von gezielten Akupressur-Punkten profitieren. Ein kostenloser, bebilderter PDF-Report erklärt 101 wichtige Druckpunkte und wie Sie sie bei Kopf-, Nacken- oder Halsschmerzen sicher anwenden – Schritt für Schritt, ohne Nadeln oder Tabletten. Ideal als Ergänzung zu TCM-Maßnahmen, wenn kurzfristig rasche Unterstützung gefragt ist. Jetzt kostenlosen Akupressur-Guide sichern
Strategiewechsel: TCM als Systemstabilisator
Die Reaktion der Behörden erfolgte schnell und umfassend. Am 6. Dezember ordnete die Nationale Gesundheitskommission (NHC) an, dass TCM-Praktiken landesweit in die Standardbehandlung integriert werden müssen. Medizinische Einrichtungen auf Gemeindeebene erhalten zusätzliche Fachärzte für Pädiatrie und Innere Medizin – begleitet von TCM-Spezialisten.
Die Strategie dahinter ist pragmatisch: Leichte und mittelschwere Fälle sollen wohnortnah behandelt werden, um die großen Krankenhäuser zu entlasten. “TCM kann Symptome verbessern, den Krankheitsverlauf verkürzen und das Risiko schwerer Verläufe reduzieren”, heißt es in der offiziellen Direktive. Besonders bei frühzeitiger Anwendung zeige sich die Wirksamkeit.
Klinische Daten aus der 46. Kalenderwoche 2025 bestätigen diesen Ansatz: Kombinierte Behandlungspläne reduzierten die Fieberdauer bei Kindern signifikant. Krankenhäuser müssen nun ausreichende Vorräte an antiviralen TCM-Präparaten und fiebersenkenden Kräuterformeln vorhalten.
Wind-Hitze statt Wind-Kälte: Nicht jeder Tee hilft
Für Patienten ist eine Unterscheidung entscheidend: Der dominierende H3N2-Stamm verursacht nach TCM-Diagnostik überwiegend ein “Wind-Hitze-Muster” – nicht das mildere “Wind-Kälte-Muster” typischer Erkältungen. Diese Differenzierung bestimmt die Behandlung fundamental.
Wind-Hitze-Muster (aktuell vorherrschend):
– Symptome: Hohes Fieber, starke Halsschmerzen, Durst, Schwitzen, gelber Nasenausfluss, schneller Puls
– TCM-Ansatz: “Hitze klären” und “Toxine auflösen” durch kühlende Kräuter
– Empfohlene Mittel: Lianhua Qingwen-Kapseln und Geißblatt-Entgiftungsgranulate
Wind-Kälte-Muster (derzeit selten):
– Symptome: Schüttelfrost, kein Schweiß, klarer Schnupfen, Gliederschmerzen
– TCM-Ansatz: “Wind vertreiben” und “Äußeres wärmen”
– Mittel: Ingwer, Frühlingszwiebel-Weiß, Zimtzweige
Die Warnung der Experten ist eindeutig: Wer bei einer H3N2-Infektion zu wärmenden Hausmitteln wie Ingwertee greift, riskiert eine Verschlimmerung von Fieber und Halsschmerzen. Was bei einer klassischen Erkältung hilft, kann hier kontraproduktiv wirken.
Pharma-Boom: Produktion läuft auf Hochtouren
Die offizielle Empfehlung hat den Markt in Bewegung gebracht. Yifan Pharmaceutical, ein Haupthersteller der Geißblatt-Entgiftungsgranulate, meldete am Wochenende deutlich gestiegene Verkaufszahlen im Jahresvergleich. “Unsere Produktionslinien arbeiten derzeit mit maximaler Kapazität”, bestätigte ein Unternehmenssprecher.
Auch Yiling Pharmaceutical, Produzent von Lianhua Qingwen, hat die Herstellung hochgefahren und rechnet mit anhaltender Nachfrage bis zum Neujahrsfest. In Apotheken der Großstädte kommt es bereits zu punktuellen Engpässen bei den “Hitze klärenden” Granulaten – das Industrie- und Informationstechnologieministerium versichert jedoch, dass Lieferketten stabil bleiben und strategische Vorräte in stark betroffene Provinzen umgeleitet werden.
Bewährungsprobe für das Zwei-Säulen-System
Die Integration von TCM in Notfallprotokolle ist in China nicht neu – bereits während der COVID-19-Pandemie spielte sie eine zentrale Rolle. Die Grippesaison 2025 markiert jedoch eine Weiterentwicklung: Der Fokus liegt auf dezentraler Versorgung und der systematischen Nutzung gemeindenaher Gesundheitszentren.
“Die explizite Einbindung von TCM in die offizielle Grippe-Reaktion validiert die Rolle des Sektors in der Akutversorgung, nicht nur im chronischen Management”, analysiert Gesundheitsexperte Dr. Li Wei. Dies dürfte nachhaltige Investitionen in Modernisierung und Standardisierung der TCM nach sich ziehen.
Kritiker des “Zwei-Säulen-Systems” aus westlicher und östlicher Medizin verweisen auf die Notwendigkeit weiterer wissenschaftlicher Validierung. Befürworter argumentieren mit der Entlastungswirkung für ein überlastetes Gesundheitssystem und der hohen Akzeptanz in der Bevölkerung.
Die nächsten Wochen werden entscheidend
Die Nationale Gesundheitskommission ruft weiterhin zur Impfung auf – über 1,2 Millionen Dosen wurden seit Juli an zertifizierten Einrichtungen verabreicht. Die Impfung bleibt die primäre Präventionsmaßnahme, ergänzt durch persönliche Hygienemaßnahmen.
Doch die wahre Bewährungsprobe steht noch bevor: Mit der bevorstehenden Reisewelle zum Neujahrsfest wird sich zeigen, ob die Kombination aus westlichen Protokollen und TCM-Integration tatsächlich die Versorgung stabilisieren kann. Die Botschaft der Behörden bleibt klar: Frühe Symptomerkennung, korrekte Muster-Unterscheidung und Nutzung der verfügbaren medizinischen Ressourcen sind der Schlüssel zur sicheren Navigation durch die Grippesaison 2025.
PS: Wenn Sie TCM-Präparate wie Lianhua Qingwen oder Entgiftungsgranulate nutzen, möchten Sie oft auch einfache Selbsthilfe-Techniken kennen. Der Gratis-Report mit 101 bebilderten Akupressur-Punkten zeigt, welche Punkte bei Hals- und Kopfschmerzen helfen, wie lange Sie drücken sollten und wie Sie die Anwendung sicher in den Alltag einbauen. Sofort per E‑Mail als PDF. Gratis-Akupressur-Report anfordern


