CATL Aktie: Strategische Weichen

CATL nutzt die aktuell günstigen Finanzierungsbedingungen und stärkt gleichzeitig sein internationales Projektgeschäft. Heute hat der Batteriehersteller eine große Anleiheemission angekündigt und parallel einen umfangreichen Energiespeicher-Auftrag in Singapur bestätigt. Beides zielt klar auf eine stärkere Positionierung für das Jahr 2026.

Anleihepläne und Großauftrag

CATL plant die Registrierung und Emission von Unternehmensanleihen mit einem Gesamtvolumen von bis zu 10 Milliarden Renminbi (rund 1,38 Milliarden US-Dollar). Die Laufzeit der Papiere soll bis zu fünf Jahre betragen.

Die Mittel sind laut Unternehmen für drei Zwecke vorgesehen:
– Finanzierung neuer Projekte
– Auffüllung des Working Capital
– Rückzahlung verzinslicher Verbindlichkeiten

Der Schritt soll die Bilanzstruktur verbessern und Finanzierungskosten senken – vor dem Hintergrund der jüngsten Zinssenkung der US-Notenbank.

Operativ meldet CATL zudem einen wichtigen Erfolg im Geschäft mit stationären Energiespeichern (ESS). Für das „EnerX BESS“-Projekt in Singapur hat der Konzern einen Liefervertrag über 4 GWh mit Vena Energy erhalten. Der Auftrag ist Teil eines größeren Vergabevolumens von insgesamt 7,4 GWh im Sektor und unterstreicht die Stärke von CATL bei großen Versorgungsprojekten außerhalb des Kerngeschäfts mit Batterien für Elektrofahrzeuge.

Zusätzliche Unterstützung kommt von Indexströmen: Nach der jüngsten Neugewichtung der FTSE-China-Indizes wurde CATL in den FTSE China 50 Index aufgenommen. Goldman Sachs schätzt, dass die Anpassung in den kommenden Tagen aggregierte Zuflüsse von rund 850 Millionen US-Dollar in die betroffenen chinesischen Aktien auslösen könnte, was technisch stützend auf den Kurs wirken dürfte.

Umfeld: Preisdruck und Rohstoffkosten

Die Expansionsschritte erfolgen in einem Markt mit sinkenden Batteriepreisen und höherem Wettbewerbsdruck. Laut einem neuen Bericht von BloombergNEF sind die globalen, volumen­gewichteten Durchschnittspreise für Lithium-Ionen-Batteriepacks 2025 um 8 % auf ein Rekordtief von 108 US-Dollar je kWh gefallen. In China liegen die Preise sogar bei 84 US-Dollar je kWh – getrieben durch intensive Konkurrenz und Überkapazitäten in der Fertigung.

In diesem Umfeld profitieren vor allem Anbieter mit großer Skalierung. Der Bericht verweist darauf, dass CATL dank seiner Größe weiterhin profitabel arbeiten kann, während kleinere Wettbewerber stärker unter Druck geraten.

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Gleichzeitig ziehen die Kosten auf der Rohstoffseite wieder an. Terminpreise für Lithiumcarbonat in China sind im Dezember auf über 94.000 Yuan je Tonne gestiegen – den höchsten Stand seit 18 Monaten. Hintergrund sind deutlich anziehende Nachfrageprognosen für 2026. Der Chairman von Ganfeng Lithium rechnet für das kommende Jahr mit einem globalen Nachfrageplus von 30 bis 40 %.

CATL reagiert darauf mit stärkerer vertikaler Integration. Berichten zufolge plant das Unternehmen, die Jianxiawo-Lithiummine in der Provinz Jiangxi noch vor Monatsende wieder in Betrieb zu nehmen. Ziel ist es, sich besser gegen mögliche weitere Anstiege der Inputkosten abzusichern.

Ausblick auf 2026

Für 2026 richtet sich CATL klar auf Wachstum und Margensicherung aus. Die geplante Anleiheemission verschafft frische Mittel für Projekte und Bilanzpflege, der 4-GWh-Auftrag in Singapur sorgt für zusätzliche, planbare Umsätze im Energiespeicher-Geschäft.

Analysten sehen insbesondere die Umsetzung des 6-GWh-Projekts in Indonesien sowie den Neustart der heimischen Lithiumförderung als zentrale Hebel für die Profitabilität. Zusätzlich profitiert die Aktie derzeit vom allgemein freundlicheren Börsenumfeld in Hongkong und auf dem Festland, gestützt durch die eher lockere Geldpolitik der US-Notenbank und Erwartungen an weitere Konjunkturimpulse in China.

Mit der anstehenden Aufnahme in den FTSE China 50 könnten in den nächsten Sitzungen vor allem die Handelsvolumina zulegen, wenn indexnahe Investoren nachziehen. Entscheidend für die Bewertung von CATL im neuen Geschäftsjahr bleibt, inwieweit der Konzern seine Marktposition in einem Umfeld von Batteriepreisen unter 100 US-Dollar je kWh behauptet und zugleich stabile Margen sicherstellt.

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