Carbios Aktie: Nachdenkliche Töne
28.11.2025 - 03:52:30Trotz neuer Abnahmeverträge bleibt der Bau der PET-Recyclinganlage in Longlaville ausgesetzt, da die geforderte 70-Prozent-Auslastungsquote noch nicht erreicht ist.
Licht und Schatten liegen bei Carbios derzeit extrem nah beieinander. Zwar feiert der Recycling-Spezialist neue Lieferverträge mit großen Akteuren der Getränkeindustrie, doch die entscheidende Nachricht vom heutigen Donnerstag dürfte Anlegern schwer im Magen liegen: Die Bagger beim Vorzeigeprojekt Longlaville stehen weiterhin still. Das Management steckt in einer Zwickmühle zwischen operativen Vertriebserfolgen und harten Finanzierungsbedingungen – kann die Führungsetage die entscheidende Lücke schließen oder droht der Traum von der industriellen Skalierung zu platzen?
Die Finanzmärkte reagieren auf diese ambivalente Gemengelage mit Zurückhaltung. Zwar konnte sich das Papier zuletzt stabilisieren, doch der große Befreiungsschlag bleibt aus. Der Grund dafür ist ein klassisches Henne-Ei-Problem: Ohne weitere Großkunden gibt es keine Fabrik, und ohne Fabrik fehlt der Beweis der industriellen Machbarkeit.
Die gnadenlose 20-Prozent-Lücke
Der Bericht vom heutigen Donnerstag bestätigt, was viele befürchtet hatten: Carbios nimmt die Bauarbeiten an seiner ersten großen PET-Biorecyclinganlage in der Region Grand Est vorerst nicht wieder auf. Die jüngsten Meldungen über Vertragsabschlüsse waren zwar Balsam für die geschundene Anlegerseele, ändern aber nichts an der harten mathematischen Realität des Projekts.
Die Situation stellt sich für Investoren wie folgt dar:
- Der Ist-Zustand: Durch die neu akquirierten Partner sind mittlerweile rund 50 % der künftigen Produktionskapazität vertraglich abgedeckt.
- Die Hürde: Um die finalen Finanzierungen freizuschalten und den Bau fortzusetzen, fordern die Geldgeber eine Auslastungsquote von mindestens 70 %.
- Die Konsequenz: Solange diese Lücke von 20 Prozentpunkten klafft, bleibt das Herzstück der Wachstumsstrategie in der Warteschleife.
Diese Diskrepanz dämpft die Euphorie erheblich. Die neuen Verträge sind zwar ein notwendiger Schritt in die richtige Richtung, aber eben noch kein hinreichender Grund, um die Maschinen wieder anlaufen zu lassen.
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Eine Wette gegen die Zeit
Für den Aktienkurs bedeutet dies eine anhaltende Hängepartie. Das Papier notiert aktuell bei 8,93 Euro und konnte auf Monatssicht zwar rund 20 Prozent zulegen, doch die Luft wird dünner. Der Kurs spiegelt derzeit primär die Hoffnung wider, dass das Management die fehlenden Verkaufsvolumina zeitnah akquirieren kann.
Jeder weitere Monat ohne Baustart verursacht jedoch Kosten und schiebt den Zeitplan gefährlich nach hinten. Die Botschaft des Marktes ist unmissverständlich: Anleger kaufen hier keine sichere Produktion, sondern eine Wette auf den Vertriebserfolg der kommenden Wochen. Die leichte Erholung seit Jahresbeginn signalisiert zwar einen Vertrauensvorschuss, doch die Beweislast liegt nun schwer auf der Unternehmensführung. Gelingt der Sprung über die 70-Prozent-Marke nicht zügig, dürfte die Geduld der Investoren bald erschöpft sein.
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