Carbios Aktie: China-Deal setzt Preisanker

Mit der endgültigen Vereinbarung zur Gründung eines Joint Ventures in China hat Carbios einen entscheidenden Schritt zur Kommerzialisierung seiner PET-Biorecycling-Technologie vollzogen. Doch während die strategische Bedeutung des Deals außer Frage steht, könnte die damit verbundene Kapitalerhöhung die Kursfantasie kurzfristig begrenzen.

Die wichtigsten Fakten zum China-Deal:

• Joint Venture mit Wankai New Materials (70/30-Beteiligung)
• Geplante Anlage mit 50.000 Tonnen Jahreskapazität in Haining
• Investitionsvolumen von 115 Millionen Euro, primär durch Wankai finanziert
• Baustart Q1 2026, Inbetriebnahme angestrebt für Q1 2027
• Wankai investiert 5 Millionen Euro zu einem festgelegten Kurs von 8,09 Euro

Partner übernimmt Hauptlast der Finanzierung

Die Vereinbarung mit dem chinesischen Materialspezialisten Wankai folgt einem klaren Muster: Carbios stellt die Technologie bereit, der Partner trägt das Investitionsrisiko. Von den 115 Millionen Euro Gesamtkosten für die erste industrielle Großanlage in Asien werden 70 Prozent durch Fremdkapital gedeckt – Wankai übernimmt die Kreditgarantien. Die verbleibenden 30 Prozent Eigenkapital teilen sich beide Partner entsprechend ihrer Beteiligungsquote.

Für Carbios bedeutet dies: Der Kapitalaufwand für den Markteintritt in China bleibt überschaubar, während gleichzeitig der Zugang zum weltweit größten PET-Markt gesichert wird. Das französische Unternehmen positioniert sich damit konsequent als Technologielizenzgeber, nicht als Anlagenbetreiber.

Festgesetzter Einstiegspreis als Bewertungsanker

Die begleitende Kapitalerhöhung hat unmittelbare Auswirkungen auf die Kursdynamik. Wankai verpflichtet sich, bis Juni 2026 neue Aktien im Wert von 5 Millionen Euro zu zeichnen – zu einem Preis von exakt 8,09 Euro. Dieser Kurs basiert auf dem volumengewichteten Durchschnitt der fünf Handelstage vor Vertragsunterzeichnung.

Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei Carbios?

Die Festlegung auf dieses Preisniveau wirkt doppelt: Einerseits unterstreicht sie das Vertrauen eines industriellen Großinvestors in die Technologie. Andererseits schafft sie einen psychologischen Anker, der spekulativen Auftrieb zunächst dämpfen dürfte. Solange die Kapitalerhöhung noch aussteht, erscheint ein deutliches Überschreiten dieser Marke unwahrscheinlich.

Lizenzmodell mit Abhängigkeitsrisiko

Die Vereinbarung gewährt Wankai exklusive Lizenzen für den asiatischen Raum – gekoppelt an vereinbarte Kapazitätserweiterungen. Während dies Carbios langfristige Lizenzeinnahmen sichert, konzentriert sich der Erfolg in der strategisch wichtigen Region auf einen einzigen Partner. Der Zeitplan bis zur Inbetriebnahme der Anlage Anfang 2027 ist ehrgeizig, lässt aber wenig Spielraum für Verzögerungen.

Die Transformation vom Forschungsunternehmen zum industriellen Lizenzgeber nimmt damit konkrete Züge an. Die nächste kritische Wegmarke ist der geplante Baustart im ersten Quartal 2026. Erst die Einhaltung dieses Zeitplans würde das Vertrauen in die operative Umsetzung weiter festigen.

Carbios-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Carbios-Analyse vom 10. Dezember liefert die Antwort:

Die neusten Carbios-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Carbios-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 10. Dezember erfahren Sie was jetzt zu tun ist.

Carbios: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...