Bundestag, Haushaltsplan

Bundestag bewilligt Haushaltsplan 2026 des Finanzministeriums

26.11.2025 - 16:03:12

Der Bundestag hat den Haushalt des Finanzministeriums für 2026 mit 10,8 Milliarden Euro verabschiedet. Schwerpunkte liegen auf Digitalisierung der Steuerverwaltung und Investitionsanreizen trotz gedämpfter Konjunkturerwartungen.

Der Bundestag hat gestern grünes Licht gegeben: 10,8 Milliarden Euro fließen 2026 in das Finanzministerium – 215 Millionen mehr als im Vorjahr. Während die Koalition den Etat durchwinkte, hagelte es Kritik von AfD und Grünen. Doch warum ist dieser Haushaltsposten gerade jetzt so wichtig?

Digitalisierung der Steuerverwaltung im Fokus

3,5 Milliarden Euro gehen an die Zollverwaltung, weitere 1,6 Milliarden erhält das Informationstechnikzentrum Bund (ITZBund). Diese Summen sind kein Zufall: Seit Januar 2025 müssen alle Unternehmen elektronische Rechnungen empfangen können. Die nächste Phase steht bereits bevor – größere Firmen werden bald verpflichtet, auch E-Rechnungen zu versenden.

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ifo-Index bremst Konjunkturhoffnungen

Die Zahlen vom Montag lassen aufhorchen: Deutschlands Wirtschaft verliert an Zuversicht. “Die deutsche Wirtschaft zweifelt an einer schnellen Erholung”, erklärte ifo-Präsident Clemens Fuest. Besonders alarmierend: Zwar bewerten Unternehmen ihre aktuelle Lage etwas besser, doch die Erwartungen für die kommenden sechs Monate trüben sich massiv ein.

Vor allem Industrie und Handel leiden unter ausbleibenden Aufträgen. Kann die Wachstumsinitiative der Regierung in diesem pessimistischen Klima überhaupt Investitionen anstoßen? Die Skepsis wächst. Steuererleichterungen und Abschreibungsregeln mögen auf dem Papier attraktiv sein – doch wenn Unternehmen grundsätzlich keine Aufträge sehen, bleiben auch Investitionsanreize wirkungslos.

Sozialstaat verdrängt Investitionen

Eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) vom Montag befeuert die politische Debatte zusätzlich. Deutschland gibt mittlerweile 41 Prozent seiner öffentlichen Ausgaben für soziale Sicherung aus – mehr als selbst die skandinavischen Wohlfahrtsstaaten.

Die IW-Analyse legt den Finger in die Wunde: Diese starke Ausrichtung auf Konsum und Sozialleistungen verdrängt dringend benötigte Investitionen in Infrastruktur und Bildung. Ausgerechnet jene Bereiche, die das Wachstumschancengesetz eigentlich stärken sollte. Kritiker warnen: Ohne Umschichtung von Sozialausgaben zu Investitionsanreizen könnte das gesamte Gesetzespaket verpuffen.

Degressive Abschreibung als Investitionsturbo?

Für die Steuerstrategie von Unternehmen bleibt Ende 2025 eine zentrale Neuerung relevant: das erweiterte Zeitfenster für degressive Abschreibungen. Seit dem 1. Juli 2025 können Firmen bei beweglichen Wirtschaftsgütern bis zu 30 Prozent degressiv abschreiben – sofern diese bis zum 31. Dezember 2027 angeschafft werden.

Diese Maßnahme des “Wachstumsbooster”-Programms zielt darauf ab, trotz hoher Zinsen Investitionen anzustoßen. Doch funktioniert dieser Anreiz tatsächlich? Erste Rückmeldungen aus der Wirtschaft bleiben verhalten. Viele Unternehmen zögern weiterhin, da die Auftragslage unsicher bleibt – selbst wenn die steuerlichen Rahmenbedingungen attraktiv sind.

Jahressteuergesetz 2025 bringt weitere Anpassungen

Zum Jahreswechsel richtet sich der Blick auf das Jahressteuergesetz 2025. Es soll technische Nachbesserungen am Wachstumschancengesetz kodifizieren, darunter Klarstellungen zur Kleinunternehmerregelung und möglicherweise neue Anreize für den grenzüberschreitenden Handel.

Mit dem gesicherten Haushalt 2026 hat das Finanzministerium die Ressourcen, um voranzuschreiten. Doch der fallende ifo-Index sendet eine deutliche Warnung: Bürokratische Maßnahmen und steuerliche Feinabstimmungen allein reichen nicht aus, wenn die grundlegende Stimmung in den Chefetagen pessimistisch bleibt. Die kommenden Monate werden zeigen, ob die Wachstumsinitiative die strukturellen Reformen liefern kann, die Deutschland dringend benötigt.

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