BT Aktie: Spürbare Ungewissheit?

Der britische Telekom-Riese BT durchlebt eine radikale Transformation ? doch kommt die Strategie zu spät? Während das Unternehmen seine internationalen Geschäfte abstößt und sich zum „UK-nationalen Champion“ umbaut, bleiben Analysten skeptisch. Verkauft BT gerade die Zukunft, um die Gegenwart zu retten?

BT hat sich zum Verkauf zweier bedeutender Geschäftseinheiten entschlossen. Das globale Finanzdienstleistungsgeschäft Radianz geht an Transaction Network Services, die irische Wholesale- und Enterprise-Sparte wurde bereits an Speed Fibre Group verkauft. Mit Radianz gibt BT ein Unternehmen ab, das allein im letzten Geschäftsjahr 142 Millionen Pfund Umsatz generierte. Die Beweggründe sind klar: Konzentration auf das Kerngeschäft im Heimatmarkt und Freisetzung von Liquidität für Investitionen in die UK-Infrastruktur.

Partnership für die Zukunft

Parallel zu den Verkäufen setzt BT auf strategische Partnerschaften. Die Kooperation mit MainStreaming soll die Video-Streaming-Fähigkeiten des Unternehmens stärken. Durch Integration von Edge-Video-Delivery-Technologie in BTs Netzinfrastruktur will man die Qualität und Zuverlässigkeit von Live-Streaming deutlich verbessern ? ein wichtiger Schritt in Zeiten explodierenden Datenverkehrs.

Analysten bleiben skeptisch

Trotz der strategischen Neuausrichtung zeigen sich große Investmenthäuser wenig überzeugt. Sowohl Citi als auch Deutsche Bank halten an ihren „Sell“-Ratings fest, auch wenn Citi sein Kursziel minimal auf 140 Pence anhob. Die Skepsis der Analysten begründet sich vor allem in den erwarteten Umsatzrückgängen bei Openreach, der Infrastruktursparte von BT. Diese Entwicklung könnte die ehrgeizigen Free-Cashflow-Ziele des Unternehmens gefährden.

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Langfristige Ziele vs. kurzfristige Realität

BT verfolgt ambitionierte Pläne: Bis Ende des Jahrzehnts will das Unternehmen drei Milliarden Pfund normalisierten Free Cashflow generieren. Die aktuellen Verkäufe sollen jährlich 100-200 Millionen Pfund zusätzlich dazu beitragen. Doch die Herausforderungen bleiben enorm ? der Ausbau der Glasfaser- und 5G-Netze erfordert weiterhin massive Investitionen, während gleichzeitig das Kerngeschäft unter Druck steht.

Die kommenden Quartalszahlen am 6. November werden zeigen, ob BTs strategische Wende erste Früchte trägt ? oder ob die Zweifel der Analysten berechtigt sind.

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