BSI warnt vor toxischer Mischung aus Sorglosigkeit und Android-Lücken
30.12.2025 - 08:31:12Das BSI warnt vor einer gefährlichen Kombination aus neuen Android-Lücken, Banking-Trojanern und nachlassendem Sicherheitsbewusstsein der Bevölkerung.
Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) schlägt Alarm. Cyberkriminelle professionalisieren ihre Angriffe, während das Sicherheitsbewusstsein der Bevölkerung auf einen neuen Tiefpunkt sinkt. Diese Kombination aus technischer Nachlässigkeit und einer Welle von Banking-Trojanern bildet laut Behörde eine „toxische Mischung“ zum Start ins Jahr 2026.
Trügerische Sicherheit: Die große Sorglosigkeits-Lücke
Die Diskrepanz zwischen realer Bedrohung und subjektiver Wahrnehmung ist enorm. Der aktuelle „Cybersicherheitsmonitor 2025“ von BSI und Polizei liefert alarmierende Zahlen: 58 Prozent der Bürger halten ihr persönliches Risiko, Opfer zu werden, für gering. Doch die Realität sieht anders aus.
Allein im letzten Jahr waren sieben Prozent der Bevölkerung direkt von Cyberdelikten betroffen. Ein Drittel davon erlitt finanzielle Schäden. Besorgniserregend ist der Rückgang beim Informationsverhalten: Nur noch 14 Prozent informieren sich regelmäßig über Sicherheitsrisiken. Fast jeder Zehnte verzichtet gänzlich auf Schutzmaßnahmen.
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Diese „digitale Müdigkeit“ spielt Angreifern in die Hände. Selbst grundlegende Updates werden oft vernachlässigt.
Akute Gefahr: Kritische Lücken in Millionen Android-Handys
Die Warnung vor Nachlässigkeit kommt zum denkbar schlechtesten Zeitpunkt. Sicherheitsexperten warnen parallel vor gravierenden Schwachstellen im Android-Ökosystem.
Mehrere Sicherheitslücken betreffen die Android-Versionen 13 bis 16. Sie ermöglichen es Angreifern, Geräte teilweise ohne jedes Zutun der Nutzer zu übernehmen. Das bloße Surfen auf einer manipulierten Webseite kann genügen.
- Nur vollständig geschützt sind Geräte mit dem Sicherheitspatch-Level vom 05. Dezember 2025 oder neuer.
- Google hat seine Pixel-Geräte bereits versorgt.
- Bei anderen Herstellern warten Nutzer oft noch. Berichten zufolge schließen Updates für einige Samsung-Modelle vom 01. Dezember nur die zwei kritischsten Lücken.
Das BSI rät dringend, in den Systemeinstellungen unter „Über das Telefon“ das Datum des letzten Updates zu prüfen. Ist keines verfügbar, gilt: Besondere Vorsicht in öffentlichen WLAN-Netzen und beim Öffnen unbekannter Links.
Banking-Trojaner nutzt das schwächste Glied: Den Menschen
Neben den Systemlücken warnt das BSI vor einer neuen Variante von Schadsoftware, die auf Banking- und Kreditkartendaten abzielt. Der Trojaner nutzt „Drive-by-Exploits“ für Infektionen.
Die Malware manipuliert die Anzeige von Bankportalen. Nutzer sehen die korrekte URL, die Inhalte werden aber überlagert. Unter Vorwänden wie angeblichen Sicherheitsumstellungen werden Opfer zur Eingabe sensibler Daten gedrängt.
Hier zeigt sich die fatale Lücke: Die Zwei-Faktor-Authentisierung (2FA) wird von vielen stiefmütterlich behandelt. Angreifer setzen gezielt auf diese Bequemlichkeit. Ein starkes Passwort allein reicht 2025 nicht mehr aus, wenn Trojaner Tastatureingaben mitlesen.
Das BSI empfiehlt nachdrücklich, 2FA überall zu aktivieren – idealerweise per separater App oder Hardware-Token, nicht nur per SMS.
Security by Design: Muss Sicherheit zur Pflicht werden?
Angesichts sinkender Bereitschaft, sich aktiv zu schützen, fordern Experten für 2026 mehr „Security by Design“ und automatische Schutzmechanismen.
Große Plattformbetreiber könnten die Zügel straffer ziehen. Diskutiert werden:
* Zwangsupdates für kritische Lücken, die sich nicht mehr aufschieben lassen.
* Eine standardmäßige Aktivierung von 2FA, die nur mit hohem Aufwand deaktiviert werden kann.
Bis solche Mechanismen greifen, bleibt der Appell des BSI: Der Jahreswechsel ist der perfekte Anlass, Geräte auf den neuesten Stand zu bringen, Passwörter zu prüfen und 2FA zu aktivieren. Die Angreifer machen schließlich auch an Feiertagen keine Pause.
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