Brandschutz-Winter, EU-Regeln

Brandschutz-Winter: Neue EU-Regeln und Adventsgefahr

03.12.2025 - 00:29:12

Die Vorweihnachtszeit bringt Feuerwehren in Deutschland an ihre Grenzen. Während gestern Feuerwehren bundesweit vor erhöhten Brandrisiken durch Adventskränze warnten, diskutiert die Branche heute auf der VdS-FireSafety in Köln über weitreichende EU-Regelungen, die schon im Januar 2025 wirksam werden.

Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Zwischen Dezember 2024 und Anfang Januar 2025 rückten die Einsatzkräfte in Düsseldorf zu 521 brandgutbedingten Notrufen aus – sechs davon direkt verursacht durch Weihnachtsdekoration. Am Dienstag erneuerten regionale Feuerwehren, darunter die im Märkischen Kreis, ihre eindringlichen Warnungen.

„Das lange Stehen von Kränzen und Bäumen führt zwangsläufig zum Austrocknen und erhöht das Brandrisiko erheblich”, erklärt ein Sprecher der Düsseldorfer Feuerwehr. Die Gefahr lauert aber nicht nur bei Kerzen. Mit den sinkenden Temperaturen steigt auch der Einsatz elektrischer Heizgeräte in Büros und Wohnungen – oft ohne ausreichende Wartung und mit überlasteten Mehrfachsteckdosen.

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VdS Köln: EU-Bauprodukteverordnung stellt Branche vor Herausforderungen

Während Verbraucher auf Kerzensicherheit achten sollen, blickt die Fachwelt nach Köln. Heute eröffnet die VdS-FireSafety Cologne 2025, eine der wichtigsten europäischen Fachmessen für vorbeugenden Brandschutz. Im Mittelpunkt steht die novellierte EU-Bauprodukteverordnung (EU BauPVO), die ab Januar 2025 tiefgreifende Änderungen im europäischen Bauwesen nach sich zieht.

Die bis zum 4. Dezember laufende Konferenz widmet dem baulichen Brandschutz erstmals einen 150 Quadratmeter großen Sonderbereich. Kein Zufall: Die Integration nachhaltiger Baumaterialien wie Holz und Fassadenbegrünung in hochverdichtete Stadtprojekte stellt traditionelle Brandschutzkonzepte auf den Prüfstand.

Experten werden neue Nachweisverfahren präsentieren, die sicherstellen sollen, dass moderne Bauweisen die strengen deutschen Sicherheitsstandards erfüllen. Die Kreislaufwirtschaft im Bauwesen – gefördert durch EU-Nachhaltigkeitsziele – fügt der Brandzertifizierung eine Komplexitätsebene hinzu, die die Branche erst zu navigieren lernt.

Winterbaustellen: Doppelte Brandgefahr bei Minusgraden

Abseits der Messehallen zeigt sich die praktische Relevanz dieser Standards auf frostigen Baustellen. Die aktualisierten Branchenrichtlinien für den Winter 2025/2026 machen deutlich: Baurecht-Compliance kennt keine Winterpause.

Winterbaustellen stehen unter doppeltem Brandrisiko. Heizkanonen und Propanbrenner zum Trocknen von Materialien schaffen Zündquellen in unfertigen Gebäuden, die oft noch keine funktionsfähigen Löschanlagen besitzen. Die Arbeitsschutzvorschriften sind eindeutig:

Fluchtwegsfreiheit: Schnee und Eis müssen von Notausgängen entfernt werden – jederzeit passierbar.

Winterfeste Feuerlöscher: Geräte müssen frostsicher untergebracht sein, um Funktionsausfälle zu verhindern.

Sicherheitsabstände: Temporäre Heizgeräte benötigen strikt eingehaltene Abstände zu brennbaren Baumaterialien.

2026 wird Übergangsjahr für Architekten und Planer

Das Zusammentreffen von VdS-Konferenz und saisonalen Warnungen zeigt die Doppelnatur des modernen Brandschutzes. Auf der einen Seite steht der menschliche Faktor – gesteuert durch Aufklärungskampagnen zu Adventskränzen und Heizgeräten. Auf der anderen Seite entwickelt sich das technisch-rechtliche Gerüst gerade durch EU-Nachhaltigkeitsziele massiv weiter.

Für Unternehmen und Immobilienbesitzer bleibt die unmittelbare Priorität klar: das „kritische Zeitfenster” von Dezember bis Januar unbeschadet überstehen. Bei erhöhter Feuerwehrbereitschaft und verschärften Versicherungskontrollen lautet die Devise für den Rest von 2025: Wachsamkeit im Wohnzimmer wie auf der Baustelle.

Nach Konferenzende am 4. Dezember erwartet die Branche neue technische Leitpapiere zur Umsetzung der EU BauPVO für deutsche Unternehmen.

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