Aktie, Stonepeak-Deal

BP Aktie: Stonepeak-Deal im Endspurt

14.11.2025 - 18:46:30

BP verhandelt über Verkauf der Schmierstoffsparte Castrol für geschätzte 8 Milliarden Dollar und präsentiert überzeugende Q3-Ergebnisse. Analysten heben reihenweise ihre Kursziele an.

Der britische Energieriese BP steht vor einem Wendepunkt: Das Unternehmen verhandelt über den Verkauf seiner traditionsreichen Schmierstoffsparte Castrol an die Investmentfirma Stonepeak – ein Deal mit einem geschätzten Volumen von rund 8 Milliarden Dollar. Gleichzeitig überzeugten starke Quartalszahlen die Analysten, die reihenweise ihre Kursziele anheben. Doch kann BP damit den Turnaround schaffen und die Bewertungslücke zu den europäischen Konkurrenten schließen?

Castrol-Verkauf: Herzstück der Strategie

Reuters berichtete am 13. November, dass BP in aktiven Gesprächen mit Stonepeak über den Verkauf der über 100 Jahre alten Castrol-Einheit steht. Das Geschäft ist ein zentraler Baustein des ehrgeizigen 20-Milliarden-Dollar-Desinvestitionsprogramms, mit dem CEO Murray Auchincloss das Unternehmen neu ausrichten will.

Bereits im September 2025 hatten sowohl Stonepeak als auch die Private-Equity-Firma One Rock Gebote für Castrol abgegeben. Ob One Rock noch im Rennen ist, bleibt unklar. Auchincloss bestätigte jedoch das starke Interesse an der Sparte und erklärte, dass abgeschlossene oder angekündigte Verkäufe 2025 etwa 5 Milliarden Dollar erreichen sollen – unterstützt durch den Verkauf von Minderheitsbeteiligungen an US-Pipeline-Assets.

Der Castrol-Deal allein würde BP damit fast die Hälfte des Weges zu seinem Desinvestitionsziel bringen und gleichzeitig Kapital freisetzen, um die Nettoverschuldung auf das angestrebte Niveau von 14 bis 18 Milliarden Dollar bis Ende 2027 zu drücken.

Starkes Q3 überzeugt

BP legte am 4. November beeindruckende Zahlen für das dritte Quartal 2025 vor: Der bereinigte Ersatzkostengewinn erreichte 2,21 Milliarden Dollar und übertraf damit die Analystenschätzungen trotz niedrigerer Ölpreise. Der operative Cashflow lag bei soliden 7,8 Milliarden Dollar.

Besonders das Upstream-Geschäft glänzte mit einer Anlagenverfügbarkeit von 96,8 Prozent und einem Produktionsanstieg von 3 Prozent im Quartalsvergleich. BP brachte sechs große Öl- und Gasprojekte online – vier davon sogar früher als geplant. Dazu kamen zwölf Explorationsentdeckungen im Jahresverlauf, darunter der vielversprechende Bumerangue-Block.

Auch im Downstream-Bereich verbesserte sich die Raffinerieverfügbarkeit deutlich auf 96,6 Prozent, was zu höheren Raffineriemargen beitrug. Einzig das schwache Ölhandelsgeschäft trübte das Bild leicht.

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Analysten werden optimistischer

Die Kombination aus operativer Stärke und strategischem Fortschritt löste eine Welle von Analystenhochstufungen aus. Raymond James hob sein Kursziel zweimal auf 40 Dollar an und begründete dies mit der strategischen Neuausrichtung und einem attraktiven Chance-Risiko-Profil. Scotiabank stufte BP auf “Outperform” hoch und hob das Kursziel von 34 auf 42 Dollar an – die Bank sieht Potenzial, die Bewertungslücke zu Wettbewerbern wie Shell oder TotalEnergies zu schließen.

Citi erhöhte das Ziel auf 525 Pence, Grupo Santander auf 520 Pence und BNP Paribas Exane auf 460 Pence. Alle drei bestätigten ihre Kaufempfehlungen. Piper Sandler zog ebenfalls nach und hob auf 38 Dollar an, gestützt durch die Erwartung nachhaltiger Aktionärsrenditen.

Fokus auf Öl und Gas – gegen den Trend

BP vollzieht einen bemerkenswerten Strategieschwenk: Weg von erneuerbaren Energien, hin zu renditestarken Öl- und Gasprojekten. Diese Kehrtwende erfolgt auch unter Druck des aktivistischen Hedgefonds Elliott, der eine schnellere Transformation fordert.

Parallel kündigte BP ein Aktienrückkaufprogramm über 750 Millionen Dollar an und bestätigte die Dividende von 0,4992 Dollar je ADS. Die Nettoverschuldung blieb trotz der Rückzahlung von 1,2 Milliarden Dollar an Hybridanleihen stabil bei 26,1 Milliarden Dollar – ein Zeichen disziplinierter Kapitalallokation.

Für das Gesamtjahr rechnet BP mit Investitionen von rund 14,5 Milliarden Dollar, wobei die organischen Ausgaben unter 14 Milliarden bleiben sollen. Die Produktion im vierten Quartal dürfte laut Unternehmen “weitgehend stabil” bleiben.

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