BP Aktie: Radikaler Umbau

Die BP Aktie startet unter schwierigen Vorzeichen in die neue Woche. Eine Herabstufung durch die Bank of America und Berichte über massive Verkäufe von Unternehmensteilen setzen den britischen Energieriesen unter Druck. Während das Management versucht, durch den Verkauf der Castrol-Sparte Milliarden zu mobilisieren, zweifeln Analysten an der langfristigen Strategie und der Qualität der zukünftigen Einnahmequellen.

Analysten schlagen Alarm

Das deutlichste Warnsignal kommt derzeit von der Bank of America. Die Analysten senkten ihr Votum für BP auf „Underperform“, was die Stimmung der Anleger zum Wochenausklang spürbar belastete. Im Zentrum der Kritik stehen nicht nur allgemeine Sorgen im Energiesektor, sondern spezifische Zweifel an der Transformationsstrategie des Konzerns.

Obwohl BP weiterhin eine Dividendenrendite im Bereich von über 5 Prozent bietet, bewerten die Experten das Verhältnis von Chancen zu Risiken nun skeptischer. Der Markt reagierte prompt auf diese Einschätzung: Mit einem aktuellen Kurs von 5,16 Euro hat sich die Aktie rund 8 Prozent von ihrem Jahreshoch entfernt.

Verkauf der “Cash Cow”

Parallel zur Kritik der Analysten treibt das Management einen tiefgreifenden Konzernumbau voran. BP befindet sich in fortgeschrittenen Verhandlungen mit der US-Investmentfirma Stonepeak über den Verkauf der bekannten Schmierstoffsparte Castrol.

• Bewertung: Der Deal soll ein Volumen von über 8 Milliarden US-Dollar haben.
• Ziel: Die Maßnahme dient der Straffung des Portfolios und der Kapitalbeschaffung.

Marktbeobachter sehen diesen Schritt ambivalent. Zwar würde der Verkauf dringend benötigtes Kapital in die Kasse spülen, allerdings trennt sich BP damit auch von einer profitablen und verlässlichen Einnahmequelle außerhalb des volatilen Ölgeschäfts.

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Strategiewende bestätigt

Für zusätzliche Unsicherheit sorgt das Aus für das Wasserstoff- und CO2-Speicherprojekt in Teesside. Diese Entscheidung markiert eine deutliche Abkehr von früheren Plänen zur grünen Energiewende. Das Management begründet den Schritt mit einer Neuausrichtung der Ressourcen, unter anderem hin zu einem stärkeren Fokus auf KI-Anwendungen. Analysten werten das Ende des Teesside-Projekts jedoch als Indiz für interne Richtungsstreitigkeiten, da hiermit ein vormals wichtiges Wachstumsfeld geschlossen wird.

Das laufende Aktienrückkaufprogramm bietet dem Kurs zwar eine gewisse Unterstützung, konnte das negative Momentum durch die Herabstufung zuletzt jedoch nicht vollständig auffangen. Entscheidend für die weitere Kursentwicklung wird sein, ob der geplante Castrol-Verkauf die Bewertung des Unternehmens stabilisieren und das Vertrauen der Investoren zurückgewinnen kann.

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