Aktie, Dividenden-Kollaps

BP Aktie: Dividenden-Kollaps?

07.10.2025 - 17:28:25

Der britische Ölkonzern BP steht vor der schwierigen Wahl zwischen Dividendenkürzung und steigender Verschuldung, da der niedrige Ölpreis von 65 Dollar die bisherige Ausschüttungspolitik unhaltbar macht.

Der britische Ölgigant BP steht vor einem dramatischen Wendepunkt. Nach Jahren üppiger Dividenden und Aktienrückkäufe droht dem Konzern nun die schmerzhafteste Entscheidung seit der Ölkrise: Entweder die geliebten Ausschüttungen kürzen oder eine gefährliche Schuldenspirale riskieren. Grund ist ein Brent-Ölpreis, der unter 65 Dollar abgerauscht ist – ein Niveau, das die bisherige Strategie unhaltbar macht.

Existenzkampf bei 65 Dollar

Die Realität trifft BP und die gesamte Branche mit voller Härte. Analysten von RBC Capital Markets und BofA Global Research haben es schwarz auf weiß berechnet: Die meisten Ölriesen, BP eingeschlossen, brauchen mindestens 80 Dollar pro Barrel, um ihre aktuellen Dividenden und Rückkäufe ohne Verschuldungsrisiko zu stemmen. Bei aktuell 65 Dollar klafft eine existenzbedrohende Lücke von 15 Dollar.

Noch düsterer wird das Bild durch die Prognosen führender Investmentbanken. Citi erwartet einen weiteren Absturz in die niedrigen 60er-Dollar-Regionen, Goldman Sachs sieht sogar die 50er-Marke bis Ende 2026 erreicht. Für BP bedeutet das: Die Zwangslage wird sich verschärfen, nicht entspannen.

Notfallplan bereits aktiviert

BP hat bereits reagiert, allerdings schmerzhaft. Das Aktienrückkauf-Programm wurde 2025 drastisch zusammengestrichen. Der französische Konkurrent TotalEnergies ging noch weiter und kappt die Rückkäufe ab dem vierten Quartal komplett, während ein brutales 7,5-Milliarden-Dollar-Sparprogramm bis 2030 läuft.

Die Personalkosten sind bereits im Fokus: BP strich unter CEO Murray Auchincloss im Januar über 5% seiner Belegschaft. ExxonMobil, Chevron und Shell folgten mit ähnlichen Maßnahmen. Mehr als ein Dutzend Energiekonzerne plant weitere Entlassungen für 2025 und 2026.

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Das 100-Milliarden-Problem

Seit 2022 haben BP und ihre Konkurrenten jährlich über 100 Milliarden Dollar an Dividenden und Rückkäufen ausgeschüttet – eine Strategie, die Investoren bei der Stange halten sollte, während fossile Brennstoffe an Attraktivität verloren. Finanziert wurde diese Großzügigkeit durch die Windfall-Gewinne nach Russlands Ukraine-Invasion.

Doch jetzt zeigt sich die Kehrseite: Um die hohen Ausschüttungen beizubehalten, müssen die Konzerne zunehmend auf Kredite setzen. BPs Verschuldungsgrad wird damit zur kritischen Kennziffer für die Überlebensfähigkeit der Dividendenpolitik. Die fundamentale Frage lautet: Wie lange kann sich BP noch Großzügigkeit leisten, die das Unternehmen nicht mehr erwirtschaftet?

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