ROUNDUP, Gewerkschaft

Beim japanischen Autozulieferer Musashi stehen Hunderte Jobs vor dem Aus.

01.07.2025 - 12:20:50

Gewerkschaft bangt um Hunderte Jobs bei Autozulieferer

Betroffen seien Werke in Hann. Münden und Lüchow in Niedersachsen sowie in Leinefelde in Thüringen, teilten Unternehmen und IG Metall mit. Zuvor hatte die "Wirtschaftswoche" berichtet.

Verluste in dreistelliger MIllionenhöhe

Ein Sprecher von Musashi sprach von mehreren Hundert betroffenen Beschäftigten. Hintergrund seien Verluste in dreistelliger Millionenhöhe an den deutschen Standorten. "Es waren schlichtweg keine Aufträge da." Die Werke in Leinefelde und Hann. Münden sollen demnach komplett geschlossen werden, in Lüchow soll etwa die Hälfte der Arbeitsplätze wegfallen. Die anderen drei Werke in Deutschland seien nicht betroffen.

Laut dem Gewerkschaftssekretär der IG Metall Nordhausen, Sascha Wollert, geht es in Leinefelde um rund 250 Beschäftigte, in Hann. Münden um 170 bis 200 Beschäftigte und in Lüchow um 130 bis 170 Jobs. Geplant seien die Schließungen im Jahr 2026, eine genauere Zeitschiene gebe es nicht, sagte Wollert. Insgesamt sei ein Drittel der Beschäftigten des Konzerns in Deutschland betroffen.

Strukturschwache Region

"Wir reden von wirklich gut bezahlten tarifgebundenen Arbeitsplätzen in der Metall- und Elektroindustrie", sagte er weiter. Gerade in strukturschwachen Regionen wie Nordthüringen sei es nicht einfach, etwas Neues zu bekommen. Teils seien junge Mitarbeiter mit Familien und Schulden für den Hausbau betroffen. "Die Kollegen sind richtig wütend und verunsichert."

Die Musashi Europe GmbH mit Sitz in Rheinland-Pfalz ist Teil der globalen Musashi Seimitsu Industry Gruppe und beschäftigt an neun Standorten in Europa nach eigenen Angaben etwa 2.500 Mitarbeiter. Gefertigt werden Komponenten für den Antrieb und die Fahrwerke von Autos.

@ dpa.de