Bayer, Aktie

Bayer Aktie: Wirtschaftsteilnehmer informiert?

12.11.2025 - 15:24:30

Bayer erhöht Rückstellungen für Glyphosat- und PCB-Klagen auf bis zu 4 Milliarden Euro, während das bereinigte Ebitda um über 20 Prozent steigt und Analystenerwartungen übertrifft.

Die Zahlen zum dritten Quartal sind da, und sie zeichnen ein zweischneidiges Bild: Einerseits muss der Leverkusener Konzern erneut tief in die Tasche greifen. Die Rückstellungen für die endlosen Rechtsstreitigkeiten rund um Glyphosat und PCB-Chemikalien steigen drastisch. Andererseits überraschte das operative Geschäft positiv. Die Aktie reagierte am Mittwochmorgen mit einem Kursplus von rund 2 Prozent auf 28 Euro.

Rückstellungen explodieren – aber warum?

Fast eine Milliarde Euro zusätzlich musste Bayer im dritten Quartal für laufende Vergleiche und neue Klagen zurücklegen. Die Gesamtbelastung durch Sondereffekte soll 2025 nun zwischen 3,5 und 4,0 Milliarden Euro liegen – ursprünglich waren 2,5 bis 3,5 Milliarden geplant. Konzernchef Bill Anderson begründet den Anstieg mit Vergleichsvereinbarungen und einem moderaten Zuwachs bei den Glyphosat-Klagen. Per 15. Oktober zählt Bayer 197.000 angemeldete Ansprüche, 5.000 mehr als noch im Sommer.

Hinzu kommt ein herber Rückschlag im PCB-Streit: Das oberste Gericht des Bundesstaates Washington setzte im Oktober ein Urteil von 2021 wieder in Kraft. Drei Lehrer erhalten nun Schadenersatz von insgesamt 185 Millionen Dollar. Bayer prüft weitere Rechtsmittel.

Das operative Geschäft läuft besser als gedacht

Trotz der juristischen Altlasten zeigt sich im Tagesgeschäft ein anderes Bild. Das um Sondereffekte bereinigte Ebitda kletterte im dritten Quartal um gut ein Fünftel auf 1,51 Milliarden Euro – deutlich über den Analystenschätzungen. Verantwortlich dafür: das laufende Sparprogramm und ein überraschend starkes Agrargeschäft.

Der Umsatz sank zwar im Jahresvergleich um gut drei Prozent auf 9,66 Milliarden Euro. Klammert man negative Währungs- und Portfolioeffekte aus, ergibt sich jedoch ein leichtes Plus. Besonders die Agrarsparte und das Consumer-Health-Geschäft profitierten von Kostensenkungen. Die Pharma-Sparte blieb hingegen leicht hinter den Erwartungen zurück – höhere Entwicklungskosten und sinkende Erlöse bei Xarelto und dem Augenmedikament Eylea belasteten.

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Wie geht es weiter mit den Rechtsstreitigkeiten?

Anderson zeigt sich zuversichtlich, die Flut der Klagen bis Ende 2026 signifikant einzudämmen. Das Management setzt dabei auf drei Strategien: Vergleiche, wo sie vorteilhafter als Prozesse erscheinen, intensive Lobbyarbeit in US-Bundesstaaten für Gesetzesänderungen und die Hoffnung auf ein Grundsatzurteil des Supreme Court. Die zentrale Frage: Steht Bundesrecht zu Warnhinweisen über dem Recht der Bundesstaaten? Eine Antwort könnte noch lange dauern.

Bis dahin bleibt die Aktie volatil. Zwar hat sich der Kurs 2025 bereits um 45 Prozent erholt – doch im Langfristvergleich bleibt das Bild düster. Vor der Monsanto-Übernahme 2018 notierte der Titel noch bei rund 100 Euro. Aktuell sind es gerade mal 28 Euro.

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