Apple Wallet: US-Pässe jetzt auf dem iPhone
16.11.2025 - 00:00:11Apple nimmt den Angriff auf das Portemonnaie auf: Ab sofort können Nutzer ihre US-Reisepässe digital im iPhone speichern. Die am Mittwoch vorgestellte Funktion erweitert die bestehenden digitalen Ausweisdokumente um einen entscheidenden Baustein.
Die neue Digital-ID-Funktion steht für iPhone-11-Modelle und neuer mit iOS 26.1 zur Verfügung. Nutzer können damit einen verifizierbaren digitalen Ausweis in der Apple Wallet erstellen und sicher über iPhone oder Apple Watch vorzeigen. “Mit dem Start der Digital ID freuen wir uns, die Möglichkeiten zur Speicherung und Präsentation der Identität zu erweitern – alles mit der Sicherheit und dem Datenschutz, die in iPhone und Apple Watch integriert sind”, erklärt Jennifer Bailey, Vice President für Apple Pay und Apple Wallet.
Der Tech-Konzern aus Cupertino setzt damit seinen Kurs fort, die Wallet-App von einem reinen Zahlungsmittel zu einer umfassenden digitalen Brieftasche auszubauen. Schon zuvor konnten Nutzer Führerscheine und Personalausweise einiger US-Bundesstaaten hinterlegen. Mit dem Reisepass kommt nun erstmals ein bundesweites Ausweisdokument hinzu.
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Apple setzt bei der Pass-Integration auf maximale Sicherheit. Die Einrichtung erfordert ein iPhone 11 oder neuer mit iOS 26.1 beziehungsweise eine Apple Watch Series 6 oder neuer mit watchOS 26.1. Über die Kamera erfasst das Gerät die Daten des physischen Reisepasses und verifiziert diese.
Alle Daten werden verschlüsselt und ausschließlich lokal auf dem Gerät gespeichert – Apple selbst kann nicht nachvollziehen, wann oder wo Nutzer ihre digitale ID vorzeigen. Jede Nutzung erfordert eine biometrische Authentifizierung per Face ID oder Touch ID. Selbst bei Verlust oder Diebstahl des Geräts bleibt der Zugriff auf die sensiblen Informationen verwehrt.
Diese mehrstufige Sicherheitsarchitektur entspricht dem bewährten System von Apple Pay. Die Speicherung im sogenannten Secure Element des iPhones – einem speziellen Chip für besonders schützenswerte Daten – soll Nutzern den Übergang vom physischen zum digitalen Ausweis erleichtern.
Großes Sicherheits-Update als Grundlage
Der Start der Pass-Funktion folgt unmittelbar auf ein umfangreiches Sicherheitsupdate. Anfang November schloss Apple mit iOS 26.1 fast 50 Sicherheitslücken im Betriebssystem. Besonders brisant: Einige der Schwachstellen hätten es schadhaften Apps ermöglicht, Screenshots von sensiblen Informationen anzufertigen oder Sicherheitsbeschränkungen zu umgehen.
Diese proaktive Absicherung bildet das Fundament für Funktionen wie die Digital ID. Denn je mehr sensible Dokumente digitalisiert werden, desto wichtiger wird eine wasserdichte Sicherheitsarchitektur. Apple positioniert sich damit als vertrauenswürdiger Anbieter für die Verwaltung hochsensibler persönlicher Daten.
Parallel zur neuen Ausweis-Funktion hat der Konzern die Wallet-App um weitere Features ergänzt: Verbesserte Paketverfolgung und eine überarbeitete Ansicht für wiederkehrende Zahlungen wie Abonnements sollen Nutzern mehr Kontrolle über ihre finanziellen Verpflichtungen geben.
Vorreiter in der digitalen Identität
Mit der Digitalisierung von Reisepässen positioniert sich Apple als Vorreiter im wachsenden Markt für digitale Identitäten. Während digitale Führerscheine in mehreren US-Bundesstaaten bereits akzeptiert werden, eröffnet ein bundesweites Dokument wie der Reisepass deutlich mehr Anwendungsfälle – insbesondere im Reiseverkehr und bei behördlichen Vorgängen.
Der Erfolg hängt allerdings davon ab, ob Behörden und Unternehmen die digitale Variante als gültiges Ausweisdokument anerkennen. Hier unterscheidet sich die Situation deutlich von Europa: Während in Deutschland der digitale Personalausweis bereits in der eID-Funktion auf Smartphones nutzbar ist, fehlt eine vergleichbare iPhone-Integration bisher. Ob und wann Apple eine ähnliche Funktion für europäische Pässe anbietet, bleibt offen.
Die Strategie ist klar erkennbar: Apple nutzt sein Hardware- und Software-Ökosystem, um integrierte Dienste anzubieten, die Konkurrenten kaum nachbilden können. Von Zahlungen über ÖPNV-Tickets bis zu Konzerteintrittskarten – die Wallet-App entwickelt sich zum zentralen Hub für das digitale Leben.
Das Ende der Geldbörse?
Die erfolgreiche Einführung in den USA könnte den Weg für eine internationale Expansion ebnen. Je mehr Nutzer sich daran gewöhnen, ihre Identität per Smartphone vorzuzeigen, desto stärker wächst der Druck auf Behörden und Privatwirtschaft, diese digitalen Formate zu akzeptieren.
Die Vision ist eindeutig: Eine Welt, in der das physische Portemonnaie überflüssig wird. Ob beim Boarding am Flughafen oder bei der Altersverifikation – das Smartphone soll zum primären Werkzeug für Identifikation und Transaktionen werden. Apples jüngster Schritt bringt diese Zukunft ein Stück näher und definiert neu, was ein mobiles Endgerät leisten kann.
Doch die Zentralisierung derart kritischer Informationen erhöht auch die Anforderungen an die Gerätesicherheit. Nutzer sind mehr denn je gefordert, ihre Geräte durch regelmäßige Updates und starke Authentifizierung zu schützen. Der Komfortgewinn kommt mit Verantwortung.
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