Apple vs. Android: Warum Update-Tempo entscheidet
18.10.2025 - 11:41:01Apples geschlossenes Ökosystem ermöglicht zeitgleiche iOS-Updates für alle Geräte, während Android-Fragmentierung zu monatelangen Verzögerungen führt. Die Adoptionsraten zeigen deutliche Unterschiede.
Die grundlegenden Unterschiede zwischen iPhone und Android zeigen sich nirgendwo deutlicher als bei Software-Updates. Während Android-Hersteller längeren Support versprechen, setzt Apple mit seinem einheitlichen System weiterhin Maßstäbe. Diese Woche verdeutlicht sich der Graben erneut: Google rollt sein Oktober-Sicherheitsupdate für Pixel-Geräte aus, Samsung aktualisiert seine Galaxy S25-Serie – während Apple alle unterstützten iPhones weltweit zeitgleich versorgt.
Der Kern des Problems liegt in den grundverschiedenen Philosophien der Tech-Giganten. Apple kontrolliert sowohl Hardware als auch Software komplett selbst. Diese vertikale Integration ermöglicht simultane Updates für alle kompatiblen Geräte. Google hingegen entwickelt Android für zahlreiche Hersteller, die das System erst an ihre Hardware anpassen müssen – was oft monatelange Verzögerungen bedeutet.
iOS-Updates: Geschlossenheit als Trumpf
Apples entscheidender Vorteil liegt in der kompletten Kontrolle über die Produktkette. Neue iOS-Versionen erreichen alle kompatiblen iPhones weltweit am selben Tag. Das Ergebnis: beeindruckende Adoptionsraten. Daten vom Juni 2025 zeigen: iOS 18, seit September 2024 verfügbar, läuft bereits auf 88,39 Prozent aller aktiven Apple-Mobilgeräte.
Diese rasante Verbreitung gewährleistet, dass praktisch alle iPhone-Nutzer von neuesten Features, Performance-Verbesserungen und Sicherheits-Patches profitieren. Hinzu kommt Apples langfristige Unterstützung: iPhones erhalten fünf bis sieben Jahre lang große System-Updates. Das steigert Langlebigkeit und Wiederverkaufswert erheblich.
Android-Chaos: Vielfalt hat ihren Preis
Die Offenheit von Android fördert zwar Geräte-Vielfalt und Anpassungsmöglichkeiten, schafft aber ein fragmentiertes Update-Wirrwarr. Nach Googles Android-Veröffentlichung beginnt für Samsung, OnePlus und andere der aufwendige Anpassungsprozess für hunderte Geräte-Modelle.
Die Folge: Schneckentempo bei neuen Betriebssystemen. Statistiken vom April 2025 offenbaren das Ausmaß: Android 15, Ende 2024 erschienen, läuft auf mageren 4,5 Prozent aller aktiven Geräte. Gleichzeitig nutzen Millionen Anwender noch Android 14 (27,4 Prozent) oder sogar Android 11 (15,9 Prozent). Diese Verzögerung bedeutet nicht nur verpasste Features, sondern auch Sicherheitslücken.
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Google und Samsung: Die Aufholjagd beginnt
Nach jahrelanger Kritik haben führende Android-Anbieter ihre Update-Versprechen dramatisch verbessert. Google verspricht inzwischen sieben Jahre Betriebssystem- und Sicherheitsupdates für Pixel 8 und neuere Modelle. Ältere Pixel-Generationen erhalten immerhin fünf Jahre Support.
Samsung zieht mit seinen Flaggschiffen nach: Galaxy S24 und S25 bekommen ebenfalls sieben Jahre Updates. Auch Mittelklasse-Geräte der Galaxy A-Serie sollen bis zu sechs Jahre unterstützt werden. Allerdings endete diese Woche der Support für beliebte 2021er-Modelle wie das Galaxy A52s – eine Erinnerung daran, dass auch längerfristige Unterstützung Grenzen hat.
Geschlossenes System schlägt offene Plattform
Der Hauptunterschied zwischen geschlossenem Ökosystem und offener Plattform treibt diese Kluft voran. Apples Kontrolle garantiert Konsistenz, Androids Offenheit schafft einen Wettbewerb, in dem Software-Support zum Verkaufsargument wird.
Die aggressiven Update-Strategien von Google und Samsung setzen andere Hersteller unter enormen Druck. Für Verbraucher bedeutet das längere Gerätelebensdauer und bessere Sicherheit – ein Gewinn für die Umwelt. Doch die Android-Erfahrung hängt stark vom gewählten Hersteller ab. Während Pixel- oder Samsung-Flagship-Besitzer iPhone-ähnlichen Support erwarten können, bleibt die Zukunft für andere Marken ungewiss.
Ausblick: Acht Jahre als neues Ziel
Die Partnerschaft zwischen Google und Qualcomm könnte bis zu acht Jahre Software-Updates für neue Snapdragon-Geräte ermöglichen. Die finale Entscheidung liegt aber bei den Herstellern. Immerhin: Die technischen Hürden für langfristige Unterstützung schwinden.
Die nächste Herausforderung für Android ist nicht die Länge, sondern die Geschwindigkeit der Updates. Solange die meisten Android-Nutzer nicht zeitnah nach der Veröffentlichung Updates erhalten, behält Apple seinen entscheidenden Vorsprung bei Sicherheit und Nutzererfahrung.