Apple: Smartwatch wird zum Blutdruck-Wächter
29.09.2025 - 12:19:02Die Apple Watch kann künftig mit passiver Überwachung vor unentdecktem Bluthochdruck warnen. Die FDA-Freigabe ermöglicht kontinuierliche Gefäßanalyse ohne Kalibrierung.
Eine medizinische Revolution am Handgelenk: Die Apple Watch kann künftig vor Bluthochdruck warnen, noch bevor Symptome auftreten. Die US-Gesundheitsbehörde FDA hat dem Tech-Riesen die Freigabe für ein passives Überwachungssystem erteilt – ein Meilenstein, der Millionen Menschen das Leben retten könnte.
Die neue Funktion, die mit dem watchOS 26-Update verfügbar wird, verwandelt die beliebte Smartwatch in einen kontinuierlichen Gesundheitswächter. Anders als herkömmliche Blutdruckmessgeräte liefert sie keine konkreten systolischen und diastolischen Werte. Stattdessen analysiert der optische Herzsensor 30 Tage lang die Reaktionen der Blutgefäße. Erkennt das System ein Muster, das auf chronischen Bluthochdruck hindeutet, schlägt es Alarm.
Über eine Million Warnungen im ersten Jahr erwartet
Apple prognostiziert ambitioniert: Bereits im ersten Jahr könnte die Technologie mehr als eine Million Menschen mit bislang unentdecktem Bluthochdruck identifizieren. „Wenn präzise Erkennung einfach wird und Teil des Alltags, können Menschen früher Hilfe bekommen und vermeidbaren Schäden vorbeugen“, erklärt Dr. Harlan Krumholz, Kardiologe an der Yale University.
Die Funktion wird auf der neuen Apple Watch Series 11 und Ultra 3 verfügbar sein, funktioniert aber auch mit älteren Modellen wie der Series 9, Series 10 und Ultra 2.
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Samsung setzt auf Abruf-Messung statt Dauerüberwachung
Während Apple auf passive Warnungen setzt, verfolgt Samsung seit Jahren einen anderen Ansatz. Die Galaxy Watch Serie bietet On-Demand-Blutdruckmessungen mittels Pulswellenanalyse – allerdings mit einem entscheidenden Haken: Das Gerät muss alle 28 Tage mit einem traditionellen Manschetten-Messgerät kalibriert werden.
Die Nutzer-Rückmeldungen zur Genauigkeit fallen gemischt aus. Während einige von nahezu identischen Werten zu medizinischen Geräten berichten, stellen andere erhebliche Abweichungen fest. Samsung selbst betont: Die Funktion ist kein Medizinprodukt zur Hypertonie-Diagnose, sondern ein Trend-Tracker zwischen Arztbesuchen. In den USA wartet das Feature noch auf die FDA-Freigabe.
Der Kampf um klinische Präzision
Das Herzstück der kabellosen Blutdruckmessung ist die Photoplethysmographie (PPG) – ein Verfahren, das Lichtsignale nutzt, um Blutvolumen-Änderungen am Handgelenk zu messen. Doch die klinische Genauigkeit bleibt umstritten. Studien zeigen eine „proportionale Verzerrung“: Niedrige Werte werden oft überschätzt, hohe unterschätzt.
Huawei geht einen anderen Weg: Das Unternehmen integrierte ein winziges aufblasbares Luftkissen in das Armband der Watch D2 – für traditionelle oszillometrische Messungen direkt am Handgelenk. Honor kündigt mit der Watch 5 Pro ebenfalls präzise Blutdruckwerte an, die über einfache Warnmeldungen hinausgehen.
Prävention statt Reparatur: Die neue Gesundheits-Philosophie
Die jüngsten Entwicklungen markieren einen Paradigmenwechsel von allgemeinem Fitness-Tracking hin zu klinisch relevanten Gesundheitsdaten. Professor Dr. Thomas Meinertz von der Deutschen Herzstiftung betont jedoch: Diese Smartwatches ergänzen die traditionelle Medizin, ersetzen sie aber nicht.
Ihre größte Stärke liegt in der kontinuierlichen Datenerfassung – sie können Trends und Probleme identifizieren, die bei seltenen Arztbesuchen übersehen werden. Doch Verbraucher sollten den Unterschied zwischen „FDA-Freigabe“ und der strengeren „FDA-Zulassung“ verstehen.
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Ausblick: Kalibrierungsfreie Zukunft in Sicht
Das Ziel ist klar definiert: kontinuierliche, passive und kalibrierungsfreie Blutdruckmessung mit klinischer Genauigkeit. Forscher arbeiten intensiv an verfeinerten Algorithmen, die PPG-Sensordaten präziser interpretieren können – auch bei Menschen mit bereits bestehendem Bluthochdruck.
Künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen werden die Vorhersagefähigkeiten dieser Wearables weiter verbessern. Die Smartwatch entwickelt sich zum unverzichtbaren Werkzeug der präventiven Herz-Kreislauf-Gesundheit. Für Millionen Menschen könnte sie bald der Unterschied zwischen rechtzeitiger Behandlung und lebensbedrohlichen Komplikationen sein.