Apple öffnet iPhone-Taste für alternative Sprachassistenten
24.11.2025 - 23:49:11Historischer Bruch mit der eigenen Philosophie: Apple erlaubt erstmals die Neubelegung der Seitentaste des iPhones mit Drittanbieter-Assistenten wie Google Gemini oder Amazon Alexa. Der Clou? Das Feature startet zunächst ausschließlich in Japan – und könnte den Anfang vom Ende der Siri-Dominanz markieren.
Die Entdeckung im iOS 26.2 Beta 3-Code, die heute durch Entwicklerdokumentation bestätigt wurde, bedeutet nichts Geringeres als eine komplette Kehrtwende. Erstmals dürfen Nutzer die lange gehütete Hardware-Funktion umwidmen: Statt Siri könnte künftig ChatGPT auf Knopfdruck lauschen. Was nach technischer Spielerei klingt, ist in Wahrheit Apples schärfste Abkehr von der „Walled Garden”-Strategie seit Jahren.
Doch warum ausgerechnet Japan? Die Antwort liegt auf dem Schreibtisch der Regulierungsbehörde in Tokio.
Das neue „SystemVoiceAssistant”-Framework ermöglicht es Entwicklern, ihre Apps als vollwertigen Ersatz für Siri zu registrieren. Wer in den Einstellungen einen alternativen Assistenten auswählt, umgeht mit dem langen Druck auf die Seitentaste fortan Apples eigene KI komplett. „Die Leute erwarten, dass die Sprachfunktion sofort verfügbar ist”, heißt es in der Entwicklerdokumentation – Apple fordert Entwickler ausdrücklich auf, binnen Millisekunden eine Audio-Session zu starten.
Apple-Fachchinesisch wie „SystemVoiceAssistant”, „App Intent” oder DMA erschwert vielen Lesern den Durchblick – besonders jetzt, wo iOS 26.2 neue Schnittstellen und Begriffe einführt. Das kostenlose iPhone-Lexikon erklärt die 53 wichtigsten Apple-Begriffe in einfachen Worten, mit Aussprachehilfen und Praxisbeispielen, damit Sie neue Funktionen wie die Seitentasten-Neubelegung sofort einordnen können. Ideal für alle, die bei neuen iPhone-Features nicht den Anschluss verlieren wollen. Jetzt kostenloses iPhone-Lexikon herunterladen
Technisch unterscheidet sich die Lösung fundamental von bisherigen Shortcuts-Workarounds. Statt einer Verzögerung oder Overlay-Anzeige erfolgt der Start nativ mit minimaler Latenz. Die japanische Wettbewerbsbehörde hatte genau das gefordert: echte, sofortige Alternativen statt halbherziger Umwege.
Doch Apple behält die Kontrolle. Nur Apps mit der speziellen Berechtigung com.apple.developer.side-button-access.allow und entsprechender „App Intent”-Integration werden zugelassen. Legacy-Apps, die einfach nur ein Fenster öffnen würden, bleiben außen vor – eine Qualitätssicherung, die verhindert, dass Nutzer in eine stumme App starren, wenn sie eigentlich sprechen wollen.
Die geografische Sperre ist rigoros: Apple-Konto auf Japan, Gerät physisch in Japan. Keine Ausnahmen.
Regulierungsdruck als Treiber
Apple spricht nicht offen über Compliance – muss es auch nicht. Die Mobile Software Competition Act Guidelines der japanischen Kartellbehörde sprechen eine klare Sprache: Plattformbetreiber müssen Hardware-Funktionen für Wettbewerber öffnen. Was die EU mit dem Digital Markets Act für App-Stores und NFC-Chips durchsetzte, gilt in Japan für Sprachassistenten.
Bloomberg-Experte Mark Gurman prognostiziert: „Regulierungsdruck in Japan bedeutet nicht automatisch Änderungen anderswo – aber die Richtung ist eindeutig.” Tatsächlich dürfte die EU-Kommission aufmerken, sobald das Feature in Japan live geht. Die „effektive Interoperabilität”, die der DMA fordert, könnte schon 2026 europäische iPhones erreichen.
Ironie der Geschichte: Während die EU Apple zwang, den App Store zu öffnen, holte Japan den entscheidenden Schlag gegen die Siri-Herrschaft. Die Parallelen sind frappierend – und für Cupertino zunehmend unangenehm.
iOS 26.2: Mehr als nur eine Taste
Das Beta-Update bringt weitere bemerkenswerte Neuerungen. Die AirPods Live-Übersetzung, seit September in den USA verfügbar, startet endlich in der EU. Der Verzug? Ausgerechnet der DMA selbst, dessen Interoperabilitätsanforderungen Apple zunächst umsetzen musste.
Weitere Features:
* Erinnerungen mit Alarm-Funktion: Hartnäckige Benachrichtigungen für wichtige Aufgaben
* Erweiterte Lock-Screen-Optionen: Mehr Personalisierung für die iOS 26-Sperrbildschirme
* Safari-Auswahlbildschirm: Suchmaschinen-Auswahl beim Setup – wieder Japan-exklusiv
Der öffentliche Release wird für Mitte Dezember erwartet, vermutlich zwischen dem 9. und 16. Dezember 2025. Rechtzeitig vor dem Weihnachtsgeschäft – und mit genug Zeit, um eventuelle Kinderkrankheiten des neuen Assistenten-Systems auszumerzen.
Das Ende der Siri-Ära?
Seit dem iPhone X 2017 war die Seitentaste Siris heiliges Territorium. Diese Bastion nun zu räumen, ist mehr als ein technisches Detail – es ist ein Eingeständnis. Für Millionen Nutzer ist Siri schlicht nicht mehr die erste Wahl. Wer heute mit ChatGPT oder Gemini Advanced arbeitet, will keine Umwege über Shortcuts gehen.
Besonders brisant: Die iPhone 17 Pro-Modelle verfügen bereits über Hardware, die große Sprachmodelle lokal verarbeiten kann. Eine physische Taste für GPT-5 oder Gemini könnte die Nutzung fundamental verändern – vorausgesetzt, Apple weitet das Feature aus.
Das „Japan-Modell” beweist: Technisch ist alles bereit. Jetzt liegt der Ball bei den Regulierern in Brüssel und Washington. Wird iOS 26 als jene Version in die Geschichte eingehen, die das iPhone demokratisierte? Die nächsten Wochen des Beta-Tests werden zeigen, wie nahtlos Google und Amazon sich in Apples Kosmos einfügen. Sollte Japan zum Erfolg werden, dürfte der Druck auf Apple weltweit explodieren.
Die Siri-Taste ist gefallen. Die Frage ist nur: Wer kommt als Nächstes?
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