Apple öffnet iOS für externe KI-Anbieter
19.10.2025 - 13:51:02Apple Intelligence wird erwachsen
Apple macht seine iPhone-Software offener für Konkurrenz-KI. Neue Code-Hinweise in der iOS 26.1 Beta deuten darauf hin, dass bald auch Google Gemini und andere KI-Systeme neben ChatGPT integriert werden könnten.
Der iPhone-Konzern setzt seinen KI-Kurs fort: Erst im September brachte iOS 26 über 20 neue Apple Intelligence-Funktionen auf die Geräte. Jetzt zeigt die laufende Beta-Version 26.1 bereits die nächsten Schritte – und überraschend deutliche Signale für mehr Wahlfreiheit bei KI-Diensten.
In der dritten Beta-Version änderte Apple eine Fehlermeldung von “Beschwerde zu ChatGPT melden” zu dem allgemeineren “Beschwerde zu Drittanbieter melden”. Was zunächst wie ein kleines Detail wirkt, könnte eine strategische Wende bedeuten: Nutzer sollen künftig zwischen verschiedenen KI-Modellen wählen können.
Die aktuell verfügbaren iOS 26-Funktionen zeigen bereits, wohin die Reise geht. Live-Übersetzung funktioniert jetzt in Telefonaten, FaceTime und Nachrichten – in Echtzeit und bidirektional. Die Nachrichten-App durchsucht Gespräche per KI und erstellt individuelle Hintergründe über das Image Playground-Tool.
Besonders praktisch: Visual Intelligence erkennt Screenshots und schlägt passende Aktionen vor. Zeigt das Bild eine Veranstaltungseinladung, erscheint “Zum Kalender hinzufügen”. Bei unklaren Inhalten bietet das System “ChatGPT fragen” an.
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Auch Karten und Erinnerungen wurden KI-aufgerüstet. Während die Karten-App intelligenter sucht, kategorisiert die Erinnerungs-App Listen automatisch. Ein Adaptive Power-Modus optimiert sogar die Akkulaufzeit basierend auf Nutzungsverhalten.
Beta 26.1 bringt Feinschliff und neue Sprachen
Die dritte Beta-Version konzentriert sich auf Verbesserungen und Erweiterungen. Auffälligste Änderung: Die Apple TV+ App heißt jetzt schlicht “Apple TV” und erhält ein farbenfrohes Icon im Liquid Glass-Design.
Weitere Neuerungen umfassen erweiterte Sprachunterstützung für Apple Intelligence – Dänisch, Niederländisch, Schwedisch und Türkisch kommen hinzu. Eine neue “Lokale Aufnahme”-Sektion in den Einstellungen gibt Nutzern mehr Kontrolle über Konferenz-Aufzeichnungen.
Code-Referenzen zu einer “Benachrichtigungs-Weiterleitung” deuten auf bessere Unterstützung für Drittanbieter-Smartwatches hin. Noch ein Zeichen dafür, dass Apple sein Ökosystem behutsam öffnet.
M5-Chip soll KI-Leistung dramatisch steigern
Diese Software-Entwicklungen fallen zusammen mit hartnäckigen Gerüchten über ein Oktober-Event. Erwartet werden neue iPad Pro, MacBook Pro und Apple Vision Pro 2-Modelle mit dem M5-Chip der nächsten Generation.
Der M5 soll KI- und Machine Learning-Performance deutlich verbessern. Funktionen wie Echtzeit-Übersetzung und fortgeschrittene Bildgenerierung würden schneller und effizienter – ein entscheidender Vorteil für Apples Pro-Geräte.
Das neue iPad Pro könnte zusätzlich den N1-Chip für erweiterte Konnektivität erhalten: Wi-Fi 7, Bluetooth 6 und Thread-Unterstützung für ein robusteres Smart Home-Erlebnis.
Siri wird 2026 richtig intelligent
Der größte Sprung steht noch bevor: Eine deutlich verbesserte, kontextbewusste Siri-Version soll im Frühjahr 2026 in den USA starten. Sie wird persönliche Daten aus Mail und Nachrichten verstehen und nutzen können.
Öffnet Apple sein KI-System tatsächlich für externe Anbieter, ändert das die iPhone-Erfahrung grundlegend. Nutzer könnten erstmals zwischen KI-Systemen wählen und ihr Gerät individueller anpassen als je zuvor.
Während iOS 26.1 noch in der Beta-Phase steckt, zeichnet sich bereits ab: Apple baut nicht nur ein mächtigeres, sondern auch offeneres Ökosystem. Die Frage ist nur noch, wie weit der Konzern dabei zu gehen bereit ist.