Android-Malware, Google

Android-Malware: Google schränkt Sideloading ein

15.11.2025 - 00:41:12

Google reagiert auf starke Zunahme von Banking-Trojanern wie Fantasy Hub und Herodotus mit erweiterten Warnhinweisen für App-Installationen außerhalb des Play Stores ab 2026.

Banking-Trojaner wie “Fantasy Hub” und “Herodotus” verbreiten sich rasant über gefälschte Apps außerhalb des Play Stores. Google reagiert jetzt mit härteren Sicherheitsmaßnahmen – und löst damit eine Kontroverse aus.

Cyberkriminelle haben eine neue Goldgrube entdeckt: Sideloading, das Installieren von Apps außerhalb des offiziellen Google Play Stores. Die Methode ist legal, birgt aber enorme Risiken. Aktuelle Malware-Kampagnen nutzen genau diese Schwachstelle, um Millionen Android-Nutzer anzugreifen.

Banking-Trojaner auf dem Vormarsch

Anfang November entdeckten Sicherheitsforscher zwei besonders gefährliche Bedrohungen. “Fantasy Hub” wird über russischsprachige Telegram-Kanäle als Malware-as-a-Service verkauft – selbst Laien können damit Angriffe starten. Die Schadsoftware stiehlt SMS-Nachrichten, Kontakte und Anrufprotokolle. Besonders perfide: Sie fängt 2FA-Codes ab und hebelt damit die Zwei-Faktor-Authentifizierung aus.

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“Herodotus” geht noch einen Schritt weiter. Der Trojaner imitiert menschliches Verhalten durch künstliche Verzögerungen bei Texteingaben. So umgeht er automatisierte Sicherheitssysteme, die auf Bot-Muster trainiert sind. Die Zahlen sprechen für sich:

  • 67% Anstieg bei Android-Malware-Angriffen im Vergleich zum Vorjahr
  • 239 bösartige Apps zwischen Juni 2024 und Mai 2025 im Play Store entdeckt
  • 42 Millionen Downloads kompromittierter Anwendungen

Die Angriffsmethode folgt einem bewährten Muster: Per SMS-Phishing werden Opfer auf gefälschte Webseiten gelockt. Dort laden sie eine manipulierte APK-Datei herunter. Nach der Installation legt die Malware gefälschte Anmeldebildschirme über echte Banking-Apps – und stiehlt Zugangsdaten in Echtzeit.

Googles Kompromiss nach Community-Aufschrei

Ursprünglich wollte Google ab 2026 nur noch Apps von verifizierten Entwicklern zulassen. Der Plan stieß auf massiven Widerstand. Mitte November ruderte der Konzern zurück.

Der neue Ansatz setzt auf erweiterte Warnungen statt kompletter Verbote. Erfahrene Nutzer können weiterhin Apps außerhalb des Play Stores installieren – müssen aber mehrere unmissverständliche Sicherheitshinweise bestätigen. Ziel ist es, Social-Engineering-Tricks zu durchkreuzen, mit denen Angreifer ihre Opfer zur Installation verleiten.

Für Hobby-Entwickler und Studierende plant Google einen vereinfachten Account-Typ. Die Pflicht zur Entwickler-Verifizierung kommt trotzdem – schrittweise ab September 2026. Wer Apps außerhalb des offiziellen Stores verteilen will, muss sich künftig identifizieren.

Zwischen Sicherheit und Offenheit

Die Maßnahmen zeigen ein Dilemma: Wie schützt man Nutzer, ohne die Plattform zu sehr einzuschränken? Androids Offenheit gilt als wichtiger Vorteil gegenüber iOS. Kritiker befürchten, dass Google diesen Vorteil opfert.

Die Malware-Entwickler schlafen derweil nicht. Ihr MaaS-Modell senkt die Einstiegshürden drastisch – wer einen Telegram-Account hat, kann Banking-Trojaner mieten. Die Professionalisierung der Cyberkriminalität schreitet voran.

Google will in den kommenden Monaten Feedback zum neuen Installationsprozess sammeln. Die globale Einführung der Entwicklerverifizierung ist für 2027 geplant. Bis dahin gilt: Die größte Sicherheitslücke bleibt der Mensch selbst.

Wer unaufgeforderte SMS mit Download-Links erhält, sollte skeptisch bleiben. Legitime Banken fordern niemals per SMS zum Herunterladen von Apps auf. Im Zweifelsfall hilft ein Anruf bei der offiziellen Kundenhotline – nicht bei der Nummer aus der verdächtigen Nachricht.

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