Amazon, Aktie

Amazon Aktie: Milliarden-Deal überschattet von Gerichtsdrama

24.09.2025 - 17:36:26

Amazon investiert 7,8 Milliarden Euro in europäische Cloud-Infrastruktur, während gleichzeitig ein US-Gerichtsverfahren zu manipulativen Prime-Abo-Praktiken das Kerngeschäft bedroht.

Amazon steht vor einem Dilemma: Während das Unternehmen mit einer 7,8-Milliarden-Euro-Investition in Europa auf Expansion setzt, kämpft es in den USA gegen schwere Vorwürfe der Verbrauchertäuschung. Ein Bundesgericht verhandelt diese Woche über Amazons Prime-Abo – und das Urteil könnte teuer werden. Droht dem E-Commerce-Riesen ein kostspieliger Imageschaden?

AWS setzt auf europäische Datensouveränität

Amazon Web Services (AWS) und SAP gaben am Mittwoch eine strategische Partnerschaft bekannt, die den europäischen Cloud-Markt aufmischen könnte. Die beiden Tech-Konzerne wollen gemeinsam eine „AWS European Sovereign Cloud“ aufbauen – eine unabhängige Cloud-Infrastruktur speziell für europäische Behörden und stark regulierte Branchen.

Das Besondere: Amazon investiert 7,8 Milliarden Euro in das Projekt. Die erste AWS-Region soll bereits Ende 2025 in Brandenburg starten. Zunächst werden SAPs Business Technology Platform und Cloud ERP auf der neuen europäischen Infrastruktur verfügbar sein.

Der Schachzug zielt direkt auf ein wachsendes Problem ab: Europäische Kunden fordern zunehmend Datensouveränität und lokale Kontrolle über ihre sensiblen Informationen. Mit der neuen Plattform könnte AWS lukrative Regierungsaufträge und Industriekunden gewinnen, die bisher zögerten.

Gerichtsprozess bedroht Prime-Geschäft

Doch während AWS in Europa expandiert, gerät Amazon in den USA massiv unter Druck. Diese Woche begann ein Jury-Prozess, der das Fundament von Amazons Abo-Geschäft erschüttern könnte. Die Federal Trade Commission (FTC) wirft dem Konzern vor, Millionen von Verbrauchern mit manipulativen Tricks in Prime-Abos gelockt zu haben.

Der Vorwurf wiegt schwer: Amazon soll bewusst verwirrende Benutzeroberflächen – sogenannte „Dark Patterns“ – eingesetzt haben, um Abonnements zu steigern. Besonders brisant: Der komplizierte Kündigungsprozess wurde intern „Iliad“ getauft – nach dem antiken Epos über den langwierigen Trojanischen Krieg.

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Amazons Position verschlechterte sich bereits vor Prozessbeginn. Am 18. September stellte ein Bundesrichter fest, dass Amazon gegen das Verbraucherschutzgesetz ROSCA verstoßen hatte. Das Urteil: Der Konzern sammelte Zahlungsdaten, bevor er die Prime-Bedingungen vollständig offengelegt hatte.

Millionen-Risiko für Amazons Kerngeschäft

Das Prime-Programm ist ein zentraler Baustein von Amazons Erfolg. Es bindet Kunden langfristig und generiert Milliardenumsätze. Ein negatives Urteil könnte nicht nur zu hohen Geldstrafen führen, sondern Amazon zu einer grundlegenden Überarbeitung seiner Abo-Prozesse zwingen.

Der etwa vierwöchige Prozess gilt als wichtiger Test für die verschärfte Haltung der FTC gegenüber manipulativen Online-Praktiken. Das Ergebnis könnte weitreichende Folgen für Amazons hochprofitable Abo-Modelle haben – und damit für die gesamte Aktie.

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