Airbus, Aktie

Airbus Aktie: Nervosität wächst?

01.12.2025 - 19:52:31

Der Flugzeugbauer Airbus meldet Softwarefehler bei der A320-Familie und Qualitätsmängel an Rumpfteilen, was zu einem deutlichen Kursverfall führte.

Die Airbus-Aktie ist am Montag regelrecht eingebrochen. Zeitweise verlor das Papier knapp 11 Prozent und stürzte auf 182,46 Euro – den tiefsten Stand seit drei Monaten. Damit rang der Titel mit seiner exponentiellen 200-Tage-Linie, einem wichtigen Gradmesser für den langfristigen Trend. Zum Handelsschluss hatte sich der Kurs zwar wieder etwas erholt und notierte bei 192,68 Euro, dennoch blieb ein Minus von fast 6 Prozent stehen. Was war geschehen?

Software-Chaos und Rumpf-Ärger

Bereits am Freitagabend hatte der weltgrößte Flugzeugbauer den Betrieb seiner meistverkauften A320-Familie eingeschränkt. Der Grund: Von der Sonne ausgelöste Partikelströme führten zu fehlerhaften Datenverarbeitungen in einem der Flugsteuerungsrechner. Klingt dramatisch – war es aber offenbar nicht. Schon ab Freitagabend spielten Airlines ein Software-Update auf, das die Problematik in den meisten Fällen behob. Am Montagmorgen meldete Airbus Vollzug: Die große Mehrheit der Maschinen sei wieder startklar.

Doch damit nicht genug. Kurz darauf kam die nächste Hiobsbotschaft. Nach Informationen der Nachrichtenagentur Reuters kämpft Airbus mit Qualitätsmängeln bei Rumpfverkleidungen mehrerer Dutzend A320-Jets. Die Rede ist von einem Produktionsfehler, der einige Auslieferungen verzögert. Immerhin: Bereits im Einsatz befindliche Maschinen sind offenbar nicht betroffen.

Airbus reagiert – aber reicht das?

Der Konzern bestätigte am Montag die Berichte über die mangelhaften Rumpfteile. Die Ursache sei gefunden und eingegrenzt, alle seither produzierten Teile entsprächen wieder den Anforderungen, so eine Sprecherin. Nun nimmt Airbus alle Flugzeuge unter die Lupe, deren Bauteile möglicherweise betroffen sind. Das klingt nach einem strukturierten Vorgehen – doch die Börse quittierte die Nachricht mit Panikverkäufen.

Dabei werteten Analysten sowohl das Software- als auch das Hardware-Problem erstaunlich gelassen. Charles Armitage von Citigroup beziffert die Kosten auf weniger als 0,1 Prozent des Börsenwerts. Milene Kerner von Barclays kalkuliert mit einer Sonderbelastung von maximal 2,69 Euro je Aktie – langfristige Auswirkungen auf Gewinn und Cashflow sieht sie nicht. Goldman-Experte Sam Burgess vermutet sogar eher präventive Maßnahmen.

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Zeitdruck im Dezember

Die Probleme kommen zur Unzeit. Airbus hat sich für 2024 rund 820 Auslieferungen vorgenommen. Bis Ende November wurden 657 Jets übergeben – das bedeutet: Im Dezember müssten über 160 Maschinen ausgeliefert werden. Das wäre ein neuer Rekord. Zum Vergleich: Der bisherige Dezember-Höchstwert lag 2019 bei 138 Flugzeugen. Können Softwarefehler und Rumpfprobleme diesen Kraftakt noch gefährden?

Seit Jahresbeginn hat die Airbus-Aktie trotz des aktuellen Rückschlags rund ein Viertel zugelegt. Die Bewertung bleibt ambitioniert, die Erwartungen sind hoch. Doch wenn sich die Qualitätsprobleme ausweiten oder die Auslieferungsziele verfehlt werden, dürfte die 200-Tage-Linie nicht lange halten.

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