(Aktualisierung: Zahl ergänzt)MÜNCHEN / DÜSSELDORF - Die Streikwelle in den laufenden Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst dauert an - und trifft nun auch große Flughäfen.
24.02.2025 - 13:51:17GESAMT-ROUNDUP 2/Warnstreiks an Flughäfen: Hunderte Flüge gestrichen
(Aktualisierung: Zahl ergänzt)
MÜNCHEN/DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Die Streikwelle in den laufenden Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst dauert an - und trifft nun auch große Flughäfen. Flugreisende müssen sich dieser Tage auf zahlreiche Ausfälle und massive Verzögerungen einstellen.
Am Münchner Flughafen will die Gewerkschaft Verdi mit einem zweitägigen Warnstreik am Donnerstag und Freitag Druck machen. Am Morgen hatte in Nordrhein-Westfalen ein eintägiger Warnstreik am Düsseldorfer Airport begonnen. Und auch am Flughafen Köln/Bonn läuft bereits seit Sonntagabend ein Ausstand der Gewerkschaft. Nach Angaben des Flughafenverbands ADV sind in Düsseldorf und Köln/Bonn rund 48.000 Passagiere betroffen.
Grund sind laut Verdi bisher ergebnislose Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen. Eine zweite Verhandlungsrunde hatte vergangene Woche keine Einigung gebracht. Die dritte Verhandlungsrunde soll am 14. März beginnen. "Die zunehmende Arbeitsverdichtung und der anhaltende Personalmangel belasten die Beschäftigten erheblich", sagt etwa Manuela Dietz von Verdi in Bayern.
Die Gewerkschaften fordern ein Lohnplus von acht Prozent, mindestens aber 350 Euro monatlich. In besonders belastenden Jobs - etwa im Gesundheitsbereich - soll es höhere Zuschläge geben. Außerdem wollen die Gewerkschaften drei zusätzliche freie Tage aushandeln. Die Arbeitgeber - besonders die Kommunen - warnen allerdings vor einer Überlastung und weisen auf die hohen Schulden vieler Städte und Gemeinden hin.
Hunderte Flüge gestrichen, viele Streikende
Am Düsseldorfer Flughafen wurden wegen des eintägigen Warnstreiks mehr als die Hälfte der 334 geplanten Starts und Landungen gestrichen. In Köln/Bonn fielen am Montag 106 Passagierflüge aus - das entspricht zwei Drittel der geplanten Verbindungen. Der Düsseldorfer und der Kölner Flughafen sind die größten Airports in Nordrhein-Westfalen. Der Flughafen in der Landeshauptstadt sprach von einem "Notbetrieb" mit einem deutlich reduzierten Flugplan.
Der Warnstreik in München, zu dem laut Dietz eine niedrige vierstellige Zahl an Beschäftigten aufgerufen ist, soll von Donnerstag 0.00 Uhr an 48 Stunden lang laufen. Zur Arbeitsniederlegung aufgerufen sind Beschäftigte des öffentlichen Dienstes sowie Mitarbeitende der Bodenverkehrsdienste. Die Gewerkschaft geht auch hier von starken Beeinträchtigungen aus.
Nach Verdi-Angaben beteiligten sich am Düsseldorfer Flughafen 500 Beschäftigte. Zum Warnstreik waren Mitarbeiter aufgerufen, die den Gepäcktransport zu und von Flugzeugen organisieren. Am Kölner Airport sind es mehrere hundert Streikende.
Zahlreiche Ausstände
Bereits seit Wochen kommt es in mehreren Bundesländern zu zahlreichen Warnstreiks im öffentlichen Dienst und den Kommunen. Seit knapp drei Wochen streiken etwa in Nordrhein-Westfalen Mitarbeiter tageweise in einzelnen Kommunen und Fachbereichen. Unter anderem legten Beschäftigte in Kitas, Bus- und Bahnfahrer sowie Beschäftigte der Müllabfuhr die Arbeit nieder.
Am Dienstag sollen Kommunen am Niederrhein ein Schwerpunkt von Streikaktionen sein. Am Mittwoch geht es in den Großstädten Köln und Essen weiter. Betroffen sind etwa die städtischen Kitas. In Gelsenkirchen ist ein Jugendstreiktag mit rund tausend Teilnehmenden geplant.