Banken, Gerüchte

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Banken Gerüchte

Die Gerüchteküche brodelt. Kein Tag vergeht, ohne dass Kollegen aus Zürich, New York, London, Tokio neue Vermutungen aufschnappen über Schieflagen bei Kredithäusern. Immer wieder wird befürchtet, dass irgendeine Bank wackelt. Die Gerüchte machen auch vor den Branchengrößen nicht Halt. Dass es im Bankensystem knirscht, hört man allerorten. Die Kreditvergabe unter den Häusern kommt offenbar kaum noch zustande. Andererseits werden alle Ausleihungen genau analysiert und gegebenenfalls fällig gestellt. Das führt natürlich zusätzlich zu Problemen. Das Geld wird knapp. Unterdessen überschlagen sich die Gerüchte: Mal heisst es, der Chef der Deutschen Bank trete zurück, dann wieder, dass die Citigroup mit 100 Milliarden im Feuer stehe, oder dass zwei grosse US-Brokerhäuser vor ernsten Schwierigkeiten stünden. Zu jeder Bank gibt es mittlerweile irgendeine negative Story. Sinkende Kurse entfachen immer neue Spekulationen über den Zustand einzelner Kredithäuser. In der Tat ist es ungewöhnlich, wenn z.B. eine Commerzbank binnen weniger Stunden um 5 Prozent fällt. (Wie am Freitag) Vieles davon ist sicherlich nicht wahr. Manches wurde wohl auch bewusst gestreut, weil einige grosse Player auf sinkende Bankenkurse spekulieren. Eine neue Dimension setzt heute JPMorgan mit der Behautptung, unter den Europäern sei es die Deutsche Bank, die am meisten den Folgen der Subprime–Krise ausgesetzt sei. Wer im Glashaus sitzt, sollte eigentlich nicht mit Steinen werfen. In der Krise verlieren einige Häuser aber offenbar die Nerven. Statt sich vornehm in Schweigen zu hüllen macht man lautstark auf die Probleme anderer aufmerksam. Kein gutes Zeichen. Wie geht es nun weiter? Der Chef der US – Notenbank hat praktisch zu erkennen gegeben, dass die Zentralbank nicht dazu da ist, irgendwelche Schieflagen von falsch spekulierenden Bankhäusern auszugleichen. Auch ist die Zentralbank nicht dazu da, Häuserbesitzern unter die Arme zu greifen, die Immobilien erwarben in dem Wissen, dass sie sich diese gar nicht leisten können. Mit anderen Worten: Bernanke will offenbar mindestens ein Blutopfer. Ein Warnsignal für die Zukunft. Das heisst: Es ist davon auszugehen, dass wohl doch mindestens eine grosse Banke über die Klippen springt. Das Problem dürfte dann durch eine schnelle Fusion gelöst werden. Fazit: Wir sind noch nicht über’n Berg. Bestellen Sie meinen kostenlosen Newsletter bei www.mross.de
@ ad-hoc-news.de | 07.09.07 15:57 Uhr