Kaufen?

In der zurückliegenden Woche konnte man eine Art Gesinnungswechsel beobachten. Fieberhaft denken Investoren darüber nach, mit welchen Titeln sie ihre Performance verbessern können. Frage also: Was kaufen, was verkaufen? Im DAX waren VW, Daimler, MAN, Bayer bisher die klaren Favoriten. Hypo Real Estate, Infineon Deutsche Postbank, Deutsche Bank, SAP haben dagegen ein dickes Minus eingefahren. Es sind die Schlusslichter im DAX. Die Schlüsselfrage lautet: Wird der Aufschwung nächstes Jahr andauern? Oder kriegen wir eine Abschwächung? In den USA gar eine Rezession? Letzteres wird von einigen Experten als unausweichlich gesehen. Vor diesem Hintergrund gab es in der zurückliegenden Woche einen regelrechten Ausverkauf in den zyklischen Werten, insbesondere denen, die bis dato gut gelaufen sind. Nicht so gut gelaufen aber trotzdem ausverkauft wurde Infineon. Hier herrscht Angst, dass die Chippreise im Rahmen einer Konjunkturschwäche weiter fallen. Ausserdem verwies ein Händler mit sorgenvoller Mine darauf, dass Quimonda seit Börsengang zwei Drittel seines Wertes eingebüßt hätte. Infineon bleibt wohl das Sorgenkind – obwohl viele Analysten Kursziele bis zu 13 Euro aufgerufen haben Und wie sieht bei den Autos aus?: Raus aus VW und Daimler? Rein in BMW? Zumindest gab es bei BMW in der zurückliegenden Woche erste Besserungstendenzen. Doch VW und Daimler bleiben dieses Jahr wohl die Sieger, auch wenn es hier noch zu Gewinnmitnahmen kommt. Bei den Banken hört man wieder positivere Stimmen. Deutsche Bank, Commerzbank, Deutsche Postbank gelten als Schnäppchen für Mutige. Doch die Kreditkrise hält die Kurse derzeit noch in Schach. Sollte jedoch stimmen, was die Banken von sich selber sagen, dann wären sie fast historisch billig. Das gleiche gilt natürlich auch für Allianz und Münchener Rück. Viele Analysten halten die Papiere für unterbewertet, was sie im historischen Vergleich auch sind. Billig ist auch die Lufthansa. Immerhin erfliegt der Kranich dieses Jahr über eine Milliarde Gewinn. Sollte der Ölpreis fallen, fliegt Lufthansa automatisch höher. Auch die TUI gerät immer wieder in den Mittelpunkt der Spekulation. Hier sind es besonders Zerschlagungsfantasien, die den Kurs treiben könnten. Die Versorger gelten dagegen als ausgereizt. Eon ist gut gelaufen und bei RWE enttäuscht das Management. Und nicht zu vergessen die gute alte Deutsche Telekom. Es mehren sich die Anzeichen, dass die Stimmung für die Telekoms steigt. Sie verdienen gutes Geld und sind vor allem eines: Krisensicher. Vor diesem Hintergrund ging es den Telekom Titeln letzte Woche ganz gut. Auch die SAP gilt als Schnäppchen. Doch die Aktie tut sich derzeit schwer – obwohl die meisten Analysten das Papier für unterbewertet halten. Keine großen Sorgen muss man sich wohl bei den Aktien machen, die bisher im Mittelfeld spielten. Metro, Adidas, Fresenius, Deutsche Post, Siemens. Auch die Deutsche Börse scheint relativ relativ immun gegen starke Rücksetzer.. Fazit: Die letzten Börsenwochen bleiben interessant. Abonnieren Sie meinen kostenlosen Newsletter bei http://www.mross.de