Goldpreis vor der Trendwende
Goldpreis vor der Trendwende. Derzeit gibt es eine Vielzahl von Hinweisen, daß der Anstieg des Goldpreises nur noch vorübergehend aufgehalten werden kann
Der Goldpreis wird im gestrigen New Yorker Handel von 667 auf 661 $/oz gedrückt, kann aber heute morgen im Handel in Sydney und Hongkong wieder auf 664 $/oz zulegen und notiert damit um etwa 10 $/oz unter dem Vortagesniveau. Angesichts der Rekordnachfrage nach physischem Gold, darf der Kursrückgang vor allem im New Yorker Handel vor dem Hintergrund der aktuellen Finanzkrise bezüglich steuernder Markteingriffe hinterfragt werden. Ausgerechnet jetzt startet Italiens Premier Romano Prodi eine Diskussion über den Verkauf der italienischen Goldreserven. Wenn sich einmal herumspricht, daß die italienische Verschuldung durch den Verkauf der gesamten Goldreserven nur um lächerliche 1,1 % des BIP senken läßt, wird diese Tatsache die physische Goldnachfrage erneut erhöhen. Die italienischen Goldreserven haben einen Wert von 38 Mrd $, was etwa der Summe entsprechen dürfte, die im US-Immobilienmarkt im letzten Jahr monatlich verbrannt ist. Alleine gestern hat die EZB neues Papiergeld in Höhe von 94,6 Mrd Euro zur Verfügung gestellt, um das Finanzkasino weiter am Leben zu erhalten und die bevorstehende Abwicklung des Konkurses des weltweiten Papiergeldsystems (System ist eigentlich schon eine Irreführung) zu verschieben. Auf Eurobasis gibt der Goldpreis gegen einen ansteigenden Dollar leicht nach (aktueller Preis 15.616 Euro/kg, Vortag 15.694 Euro/kg). Nach dem Ende der aktuellen Seitwärtsentwicklung erwarten wir für die nächsten Monate eine sich beschleunigende Fortsetzung der Goldhausse in Richtung unseres Zwischen-Preisziels von 750 $/oz und des alten historischen Höchstkurses von 871 $/oz. Aufgrund der fundamentalen Verfassung des Goldmarktes halten wir eine Umkehr des langfristigen Aufwärtstrends praktisch für ausgeschlossen. Eine sich zuspitzende Finanzkrise an den Papiergeldmärkten (incl. der dann wertlos verfallenden Zertifikate auf Gold) könnte dabei jederzeit zu einem explosionsartigen Goldpreisanstieg führen.
Langfristig wird der Goldpreis durch eine breit angelegte Aufwärtsentwicklung des Ölpreises, der Basismetallpreise und des Silberpreises unterstützt, der gegen den Goldpreis relativ deutlich zurückfällt (aktueller Preis 12,73 $/oz, Vortag 13,15 $/oz). Platin bleibt stabil (aktueller Preis 1.271 $/oz, Vortag 1.281 $/oz), Palladium bleibt vernachlässigt (aktueller Preis 359 $/oz, Vortag 364 $/oz). Bei den Basismetallen verlieren Nickel 6,9 % und Zink 2,4 % und setzen die Abwärtstrends fort.
Der New Yorker xau-Goldminenindex verliert 2,9 % oder 4,3 auf 142,6 Punkte. Bei den Standardwerten geben Freeport 5,4 % und Meridian 4,1 % nach. Iamgold kann um 2,2 % zulegen. Bei den kleineren Werten geben Claude 8,3 %, Gabriel 5,1 %, Minefinders 5,0 %, Petaquilla 4,8 % und Northern Orion 4,6 % nach. Glencairn steigen gegen den Trend 8,8 %, Yukon-Nevada 7,8 %, Apollo 4,3 %, Gammon Lake 2,5 % und Eldorado 2,2 %. Be den Silberwerten bricht Hecla 12,0 % ein. Silver Wheaton geben 4,4 % und Pan American 3,7 % nach. Apex steigt gegen den Trend 2,7 %.
Die südafrikanischen Werte entwickeln sich im New Yorker Handel wieder nachgebend. Harmony verlieren 4,1 % und Gold Fields 3,0 %.
Die australischen Werte zeigen sich heute morgen sehr schwach und können sich erst zum Handelsschluß vorsichtig stabilisieren. Bei den Produzenten fallen Intrepid 13,8 %, Kingsgate 7,3 %, Dioro 7,1 %, St Barbara 5,8 %, Aquarius 5,5 %, Emperor 4,8 %, Tribune 4,6 % und Equigold 4,1 %. Bei den Explorationswerten geben Metex 9,1 %, Conquest 7,5 %, Navigator 7,0 %, Focus 5,3 % und Avoca 5,1 % nach. Bei den Basismetallwerten brechen Perilya 13,6 %, Mincor 9,0 %, Oxiana 7,7 %, Independence Group 6,5 %, Kagara 6,4 %, Minara 5,6 %, Jubilee 5,3 % und Sally Malay 4,9 % ein.
Wichtigste Kurznachrichten:
Die australisch Perilya meldet Aktienzukäufe ihrer Großaktionäre. Der Aktienkurs bricht dennoch 13,6 % ein. Offensichtlich bestehen Befürchtungen, daß die kaufenden Banken die Aktien wieder abgeben könnten.
Westgold
Unsere Edelmetallhandelsfirma Westgold (www.westgold.de) verzeichnete am gestrigen Donnerstag weiterhin hohe Umsätze. Wieder erreichten uns relativ viele kleinere Orders. Die Lieferfristen für den australischen Kookaburra 1 kg Silber liegen jetzt nur noch bei etwa 2 Wochen. Die Situation bei den kanadischen Maple Leaf 1 oz Silber bleibt dagegen angespannt. Im Goldbereich wurden gestern vor allem 1 oz Krügerrand und 1 oz Maple Leaf sowie im Silberbereich 1 oz Maple Leaf und 1 oz American Eagle geordert. Die Ankäufe bleiben weiterhin extrem gering. Bitte rechnen Sie wegen der anhaltend hohen Auftragsvolumen derzeit mit Lieferzeiten von etwa 1-2 Wochen bei 1 kg Kookaburra etwa 3 Wochen bei 1 oz Maple Leaf. Unsere Preisliste und Hinweise zu Sonderaktionen finden Sie auf www.westgold.de.
Analyse
10.08.07 Rand Mining (AUS, Kurs 0,55 A$, MKP 22,3 Mio A$) meldet für das Juniquartal aus dem westaustralischen East Kundana Projekt den Abbau von Erzen mit einem Goldgehalt von 4.262 oz, was einer Jahresrate von etwa 17.000 oz entspricht. Die Erze werden immer nur phasenweise verarbeitet. Die aktuelle Verarbeitungsphase wurde am 28.05.07 gestartet und soll bis August andauern. Bis zum 30.06.07 wurden 3.664 oz gewonnen (Rand Anteil). Rand hält einen Anteil von 13,25 % am Projekt, das in einem Joint Venture mit Barrick (51 %) und Tribune Resources (37,75 %) betrieben wird. Rand macht keine aktuellen Angaben über die Gewinnsituation. Im 1. Halbjahr des Geschäftsjahres 2006/07 erreichte Rand einen operativen Gewinn von 1,2 Mio A$, was einem aktuellen KGV von 9,3 entspricht. Bei einem aktuellen Goldgehalt der abgebauten Erze von 16,7 g/t (15,3 g/t) dürften die Nettoproduktionskosten weiterhin bei unter 200 $/oz liegen, so daß bei einem Verkaufspreis von über 600 $/oz mit einer Bruttogewinnspanne von über 400 $/oz gearbeitet werden dürfte. Auf der Basis einer jährlichen Produktion von 17.000 oz liegt die Lebensdauer der Reserven bei 4,6 Jahren und die Lebensdauer der Ressourcen bei 9,5 Jahren, wobei weiteres Explorationspotential besteht. Rand Mining hat keine Verpflichtungen aus Vorwärtsverkäufen. Rand Mining hält einen Anteil von 21,77 % an Tribune Resources mit einem aktuellen Börsenwert von 13,1 Mio A$ oder 0,31 A$/Aktie, was etwa 57 % des Aktienkurses abdeckt. Am 31.12.06 (30.06.06) stand einem Cashbestand von 1,6 Mio A$ (2,1 Mio A$) eine gesamte Kreditbelastung von 8,8 Mio A$ (9,9 Mio A$) gegenüber. Beurteilung: Rand kann die profitable Untertageproduktion erfolgreich aufnehmen. Aus dem aktuellen Cashflowbericht kann ein aktuelles KGV von etwa 8 abgeleitet werden. Positiv sind vor allem die niedrigen Produktionskosten, die fehlenden Vorwärtsverkäufe und das Explorationspotential. Für Rand Mining ergibt sich nach wie vor ein hervorragendes Chance/Risiko Verhältnis. Sollte sich das East Kundana Projekt positiv entwickeln, würde Rand Mining gleichzeitig von der Beteiligung an den Gewinnen des Projekts und der Beteiligung an Tribune Resources profitieren. Gegenüber der Tribune Resources liegen die Gewinne wegen der höheren Verwaltungskosten etwas niedriger. Problematisch sind auch die geringen Umsätze, so daß Käufe nur an schwachen Börsentagen und nur mit geringem Volumen möglich sind. Rand Mining eignet sich damit nur als Beimischung für kleinere Depots und sollte möglichst unter 0,60 A$ eingesammelt werden. Wir erhöhen unser maximales Kauflimit von 0,40 auf 0,60 A$ und unser Kursziel von 1,00 auf 1,20 A$ und stellen Rand weiterhin zum Kauf. Empfehlung: Unter 0,60 A$ kaufen, aktueller Kurs 0,55 A$, Kursziel 1,20 A$. Alle Käufe müssen wegen des engen Marktes streng limitiert werden. Rand Mining wird nicht in Deutschland notiert (vgl. Kaufempfehlung vom 08.05.07 bei 0,42 A$).
@ ad-hoc-news.de
| 10.08.07 10:48 Uhr