Israel, Deutschland

«Wir stehen an der Seite der Israelis», sagt der Verteidigunsminister.

12.10.2023 - 08:17:28

Pistorius: Israel bittet um Munition für Kriegsschiffe. Jetzt wendet sich das Land mit einer konkreten Bitte an Deutschland.

Israel hat Deutschland angesichts der Terrorangriffe der Hamas um Munition für Kriegsschiffe gebeten. Das sagte Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) am Morgen am Rande eines Nato-Treffens in Brüssel. Zudem sollen nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur unter anderem auch Blutkonserven und Schutzwesten angefragt worden seien.

Über die Anfragen werde man sich mit den Israelis nun austauschen, sagte Pistorius. «Wir stehen an der Seite der Israelis.»

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sagte Israel unterdessen auch praktische Unterstützung zu. «Unsere Solidarität erschöpft sich nicht in Worten», betonte er in seiner Regierungserklärung im Bundestag. «Ich habe Premierminister (Benjamin) Netanjahu gebeten, in engem Kontakt zu bleiben und uns über jeglichen Unterstützungsbedarf zu informieren.» Das gelte zum Beispiel für die Versorgung Verwundeter. Auch andere Unterstützungsbitten Israels werde die Bundesregierung «unverzüglich prüfen und auch gewähren».

Zusage zu zwei Kampfdrohnen vom Typ Heron TP

Zuvor hatte das Bundesverteidigungsministerium am Mittwochabend bereits bestätigt, dass Deutschland Israel mit bis zu zwei von der Bundeswehr geleasten Kampfdrohnen vom Typ Heron TP unterstützen wird. Die Bundeswehr least derzeit fünf Drohnen dieses Typs. In Israel werden an ihnen deutsche Soldaten ausgebildet.

Noch am Mittwochnachmittag hatte Pistorius gesagt, es gebe keine Hinweise darauf, dass Israel von Partnern wie Deutschland Waffen und Ausrüstung für den Kampf gegen die Hamas anfragen wolle. Im Fall der Fälle werde man sich dann aber selbstverständlich mit den Partnern dazu beraten.

Die israelische Armee greift derzeit massiv Ziele im Gazastreifen an. Zuvor hatten Terroristen am Samstag im Auftrag der im Gazastreifen herrschenden Hamas ein Massaker unter israelischen Zivilisten in Grenzorten und auf einem Musikfestival angerichtet. Die Zahl der Toten liegt nach Armeeangaben bei mehr als 1200. Mindestens 3000 weitere Menschen wurden demnach verletzt. Die Zahl der bei israelischen Militäraktionen getöteten Palästinenser wurde am Mittwoch mit mindestens 1100 angegeben. Mehr als 5300 weitere Menschen wurden verletzt.

@ dpa.de

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