Nahost, Israel

Israels Ministerpräsident unterzeichnet eine Vereinbarung, um die Bebauung eines strategisch wichtigen Gebiets im Westjordanland voranzubringen.

11.09.2025 - 20:55:47

Westjordanland: Netanjahu treibt umstrittene Baupläne voran. Er sagt, es werde keinen palästinensischen Staat geben.

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat eine Vereinbarung zur Umsetzung umstrittener Baupläne für Siedlungen im Westjordanland unterzeichnet. Es geht dabei um den Bau von rund 3.400 Wohneinheiten in dem sogenannten E1-Gebiet zwischen Ost-Jerusalem und der Siedlung Maale Adumim. Wegen seiner geografischen Lage spielt das Gebiet eine wichtige Rolle im Konflikt mit den Palästinensern. 

«Es wird keinen palästinensischen Staat geben. Dieser Ort gehört uns», sagte Netanjahu bei der Unterzeichnung der Vereinbarung in der israelischen Siedlung Maale Adumim im Westjordanland. 

Ein israelischer Planungsausschuss hatte die Baupläne für das E1-Gebiet im vergangenen Monat genehmigt. Das Gebiet gilt als einer der sensibelsten Punkte im Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern. Eine Bebauung dort würde das Westjordanland faktisch in einen nördlichen und einen südlichen Teil aufspalten. Damit würde die Schaffung eines zusammenhängenden Territoriums für einen künftigen palästinensischen Staat erschwert oder gar unmöglich gemacht. Deswegen stoßen Baupläne international auf besonders starke Kritik. Unter internationalem Druck hatte Israel die Pläne für E1 in der Vergangenheit immer wieder verschoben. 

Die Zweistaatenlösung sei die einzige Lösung, die Israels Zukunft sichern könne, teilte die israelische Organisation Peace Now mit. Die Baupläne würden diese Lösung blockieren. «Die pompöse Unterzeichnungszeremonie ist eine bewusste Provokation für alle gemäßigten Palästinenser, die noch immer an eine friedliche Lösung des Konflikts glauben», so die Organisation. Die Zeremonie sei ein Zeichen, dass Israel kein Interesse an Frieden habe.

Die israelische Regierung lehnt eine Zweistaatenlösung mit der Begründung ab, diese gefährde Israels Existenz. Eine Zweistaatenlösung bedeutet, dass Israel und ein unabhängiger Palästinenserstaat nebeneinander existieren.

Rechtsextreme Minister innerhalb der israelischen Regierung sind sehr siedlerfreundlich und wollen, dass Israel sich das Westjordanland einverleibt. Von diesen Hardlinern hängt Netanjahus politisches Überleben ab.

@ dpa.de

Weitere Meldungen

Leiche einer israelischen Geisel nach Übergabe identifiziert. Damit gibt es für die Familie nun nach zwei Jahren des Wartens traurige Gewissheit. Nach der Übergabe im Gazastreifen wurde die Leiche von Dror Or in Tel Aviv identifiziert. (Ausland, 26.11.2025 - 08:27) weiterlesen...

Umstrittene Gaza-Stiftung GHF stellt Arbeit in Gaza ein. Die Stiftung selbst wertet ihre Mission als Erfolg - beendet sie aber nun. Immer wieder gab es aber Berichte über tödliche Zwischenfälle bei von der GHF betriebenen Verteilstellen im Gazastreifen. (Ausland, 24.11.2025 - 17:31) weiterlesen...

Israel tötet Hisbollah-Anführer in Beirut. Ein ranghoher Anführer sowie weitere Mitglieder der proiranischen Hisbollah-Miliz werden getötet. Trotz Waffenruhe schlägt Israels Armee erneut in der libanesischen Hauptstadt Beirut zu. (Ausland, 23.11.2025 - 23:47) weiterlesen...

Israel: Hisbollah-Anführer in Beirut getötet. Eines der Opfer war ein ranghohes Mitglied der libanesischen Miliz. Trotz Waffenruhe zwischen Israel und der Hisbollah kommt es erneut zu einem tödlichen Angriff in Beirut. (Ausland, 23.11.2025 - 18:25) weiterlesen...

Israel greift Hisbollah-Anführer in Beirut an - fünf Tote. Ziel war nach offiziellen israelischen Angaben ein ranghohes Mitglied der libanesischen Miliz. Trotz Waffenruhe zwischen Israel und der Hisbollah kommt es erneut zu einem tödlichen Angriff in Beirut. (Ausland, 23.11.2025 - 16:18) weiterlesen...

Israel greift Hisbollah-Anführer in Beirut an - drei Tote. Ziel war nach offiziellen israelischen Angaben ein ranghohes Mitglied der libanesischen Miliz. Trotz Waffenruhe zwischen Israel und der Hisbollah kommt es erneut zu einem tödlichen Angriff in Beirut. (Ausland, 23.11.2025 - 15:40) weiterlesen...