Ukraine, Russland

Die Ukraine setzt sich mit Drohnenattacken auf Russlands Ölsektor gegen den Angriffskrieg Moskaus zur Wehr.

01.10.2025 - 08:19:38

In Russland steht erneut große Raffinerie in Brand. Nun steht eine weitere Raffinerie in Flammen - Russlands Behörden sprechen von einem Unfall.

In der Ölraffinerie der russischen Großstadt Jaroslawl 300 Kilometer nordöstlich von Moskau ist nach Behördenangaben ein Großbrand ausgebrochen. Das Feuer habe rein technische Ursachen und sei nicht von Drohnenangriffen verursacht worden, betonte Gouverneur Michail Jewrajew bei Telegram. «Eine Drohnenattacke wurde heute nicht festgestellt.» Von ukrainischer Seite gibt es bislang keinen Kommentar zu dem Vorfall.

Anwohner berichteten von starken Flammen und einer riesigen Rauchwolke über der Fabrik. Die Raffinerie Jaroslawnefteorgsintes ist mit einer Verarbeitungskapazität von 15 Millionen Tonnen Rohöl pro Jahr eine der größten in Russland und die größte im Norden des europäischen Landesteils. Sollte die Anlage länger ausfallen, drohen sich die Engpässe bei der Benzinversorgung in Russland weiter zu verschärfen.

Kiews Drohnen werden zum Problem für Moskaus Ölindustrie

Die russische Medienholding RBK berichtete unter Berufung auf Daten der Consultingagentur Siala, dass der Stillstand von Raffinerien in Russland Ende September einen historischen Höchststand erreicht habe und bei 38 Prozent aller Anlagen liege. Etwa 70 Prozent davon sollen durch ukrainische Drohnenangriffe ausgeschaltet worden sein - das bedeutet, dass die Ukraine etwa ein Viertel aller russischen Ölraffinerien zum Stillstand gebracht hat. Auch die Raffinierie Jaroslawnefteorgsintes ist in der Vergangenheit schon von Drohnen attackiert worden.

Die Ukraine setzt in ihrem seit mehr als dreieinhalb Jahren währenden Abwehrkampf gegen die russische Invasion immer stärker auf den Beschuss der Ölindustrie. Damit soll einerseits die Treibstoffversorgung des russischen Militärs unterbrochen, andererseits die Finanzierung des Kriegs durch den Export von Ölprodukten erschwert werden.

@ dpa.de

Weitere Meldungen

Papst ruft zu weltweiter Waffenruhe an Weihnachten auf. bittet zu Weihnachten um weltweiten Stillstand der Gewalt. Der Aufruf geht nicht zuletzt an Russland. Ein Tag ohne Waffen: Papst Leo XIV. (Ausland, 24.12.2025 - 12:07) weiterlesen...

Selenskyj präsentiert Entwurf von 20-Punkte-Friedensplan Der ukrainische Präsident Selenskyj hat nach Verhandlungen in den USA über die Beendigung des russischen Angriffskrieges erstmals die 20 Punkte für einen Friedensplan dargelegt. (Ausland, 24.12.2025 - 10:23) weiterlesen...

Schwere Kämpfe statt Weihnachtsfrieden in der Ukraine. Stattdessen toben schwere Kämpfe an der Front. Ukrainische Truppen geben einen wichtigen Ort auf. Der auch von Bundeskanzler Merz beschworene Weihnachtsfrieden in der Ukraine ist nicht in Sicht. (Ausland, 24.12.2025 - 04:01) weiterlesen...

Selenskyj: Russland will Ukrainern Weihnachten nehmen. Weihnachten werden viele Ukrainer in Dunkelheit und Kälte begehen. Das Energienetz des Landes ist nach den vielen Angriffen stark geschwächt. Präsident Selenskyj sieht darin russisches Kalkül. Selenskyj: Russland will Ukrainern Weihnachten nehmen (Ausland, 23.12.2025 - 22:40) weiterlesen...

Kiew bestätigt Abzug der Truppen aus der Stadt Siwersk. Derweil gerät die Ukraine an der Front weiter unter Druck - und muss eine Niederlage eingestehen. Die Friedensverhandlungen zwischen Moskau und Kiew laufen allenfalls über Bande - mithilfe der USA. (Ausland, 23.12.2025 - 17:12) weiterlesen...

Frei zurückhaltend bei direkten Gesprächen mit Putin Kanzleramtschef Thorsten Frei (CDU) hat sich zurückhaltend zu Forderungen nach direkten Gesprächen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin geäußert. (Sonstige, 23.12.2025 - 14:11) weiterlesen...