Ukraine, Russland

Der Vize-Chef des russischen Sicherheitsrates präsentiert Szenarien für den Ausgang des Krieges.

26.05.2023 - 04:07:50

Russland bringt Aufteilung der Ukraine mit EU ins Gespräch. Er bevorzugt die Zerschlagung des Landes, bei der die östlichen Gebiete an Russland gehen sollen.

Russland zeigt sich zu einem dauerhaften Frieden in der Ukraine erst dann bereit, wenn es sich den Großteil des angegriffenen Nachbarlands einverleibt. Der Vize-Chef des russischen Sicherheitsrates, Ex-Präsident Dmitri Medwedew, skizzierte am Donnerstag drei nach seiner Darstellung wahrscheinliche Szenarien für den Ausgang des Krieges. In der von ihm bevorzugten Variante würden westliche Regionen der Ukraine mehreren EU-Staaten zugeschlagen und die östlichen Russland, während die Einwohner der zentralen Gebiete für den Beitritt zu Russland stimmen.

Bei diesem Ausgang «endet der Konflikt mit ausreichenden Garantien, dass er auf lange Sicht nicht wieder aufgenommen wird», schrieb Medwedew im Online-Dienst Telegram. Wenn hingegen ein verbliebener unabhängiger Teil der Ukraine der EU oder der Nato beitreten sollte, sei mit einem Wiederaufflammen der Kampfhandlungen zu rechnen, «mit der Gefahr, dass es schnell in einen vollwertigen dritten Weltkrieg übergehen kann», behauptete der Vertraute von Kremlchef Wladimir Putin.

Bei einem für Moskau nach Medwedews Worten «temporär» annehmbaren Szenario würde die Ukraine im Zuge des Krieges vollständig zwischen EU-Ländern und Russland aufgeteilt, während in Europa eine ukrainische Exil-Regierung gebildet würde. Andere Varianten als diese drei seien nicht realistisch, behauptete Medwedew. «Das ist allen klar» - auch wenn es einigen im Westen «unangenehm» sei, dies zuzugeben, schrieb er. Die Ukraine bezeichnete Medwedew als «sterbenden Staat», der als Folge eines verlorenen militärischen Konfliktes zerfallen werde.

Russland führt seit mehr als 15 Monaten einen zerstörerischen Angriffskrieg in der Ukraine. Dabei erleiden die russischen Truppen nach westlicher Einschätzung hohe Verluste und konnten nur Regionen im Osten und Süden des Landes unter ihre Kontrolle bringen. Die vom Westen unterstützte Ukraine will kämpfen, bis russische Truppen aus den besetzen Gebieten vertrieben sind. Für die nächste Zeit wird eine ukrainische Gegenoffensive erwartet.

@ dpa.de

Weitere Meldungen

Nord-Stream-Sabotage - Verdächtiger in Italien festgenommen KARLSRUHE - Im Zusammenhang mit der Sabotage an den Nord-Stream-Pipelines im September 2022 hat die Bundesanwaltschaft in Italien einen tatverdächtigen Ukrainer festnehmen lassen. (Politik, 21.08.2025 - 14:25) weiterlesen...

Bericht: Festgenommener Ukrainer machte Urlaub in Italien Der in Zusammenhang mit der Sabotage an den Nord-Stream-Pipelines festgenommene Ukrainer wurde nach einem italienischen Medienbericht im Urlaub von der Polizei gestellt. (Politik, 21.08.2025 - 13:51) weiterlesen...

Nord-Stream-Sabotage - Verdächtiger in Italien festgenommen Im Zusammenhang mit der Sabotage an den Nord-Stream-Pipelines im September 2022 hat die Bundesanwaltschaft in Italien einen tatverdächtigen Ukrainer festnehmen lassen. (Politik, 21.08.2025 - 12:41) weiterlesen...

Nord-Stream-Sabotage - Verdächtiger in Italien festgenommen Im Zusammenhang mit der Sabotage an den Nord-Stream-Pipelines im September 2022 hat die Bundesanwaltschaft in Italien einen tatverdächtigen Ukrainer festnehmen lassen. (Politik, 21.08.2025 - 12:21) weiterlesen...

Russland verstärkt wieder Luftangriffe auf Ukraine Trotz laufender Friedensbemühungen hat Russland die Ukraine nach Tagen relativer Ruhe wieder massiv aus der Luft angegriffen. (Wirtschaft, 21.08.2025 - 09:48) weiterlesen...

Russland verstärkt wieder Luftangriffe auf Ukraine. Moskau attackiert, aber auch Kiew erweitert sein Arsenal an Waffen. Die Ukraine und Russland sind von einem Kriegsende weit entfernt, obwohl weitere politische Gespräche geplant sind. (Ausland, 21.08.2025 - 09:41) weiterlesen...