Russland, Ukraine

Der Angriff traf die Hafenstadt am Schwarzen Meer mit Wucht.

14.06.2023 - 11:34:32

Odessa: Tote und Verletzte nach neuem russischem Angriff. Mehrere Menschen wurden getötet. Eine Lagerhalle brannte aus. Aus der Ukraine kommt die Forderung nach schärferen Sanktionen.

Bei einem neuen russischen Angriff mit Marschflugkörpern auf die ukrainische Hafenstadt Odessa am Schwarzen Meer sind Behörden zufolge mehrere Menschen getötet und weitere verletzt worden. Ein Kalibr-Geschoss sei in ein Lagergebäude eingeschlagen und habe dort einen Brand ausgelöst, schrieb das Oberkommando der ukrainischen Heeresgruppe Süd am Mittwoch auf Facebook. Drei Mitarbeiter des Lagers seien getötet, sieben verletzt worden. Unter den Trümmern des Lagers könnten noch Menschen liegen.

Der Chef des Präsidentenbüros in Kiew, Andrij Jermak, veröffentlichte Fotos von den Zerstörungen in seinem Telegram-Kanal und forderte schärfere Sanktionen. Jeder dieser Marschflugkörper enthalte mindestens 40 ausländische Bauteile. «Ohne Mikroelektronik kann Russland sie nicht produzieren», sagte er. Die Sanktionen müssten verschärft werden, besonders gegen jene, die dem «Terrorstaat» Russland dabei helfen, die Komponenten zu erhalten.

Odessa, das erneut von einem russischen Kriegsschiff aus dem Schwarzen Meer beschossen wurde, ist immer wieder Ziel von Angriffen der Russen. Auch am Samstag hatte es dort Tote bei einem Brand gegeben sowie mehr als zwei Dutzend Verletzte.

Drei von vier Geschossen zerstört

Insgesamt seien vier Marschflugkörper vom Typ Kalibr von den Russen abgefeuert worden, teilte das Oberkommando in Odessa weiter mit. Im Ergebnis eines Luftkampfes und einer Explosionswelle seien ein Geschäftszentrum, ein Ausbildungsgebäude, ein Wohnkomplex, ein Imbiss und Geschäfte im Zentrum der Stadt beschädigt worden. Dabei habe es nach ersten Erkenntnissen sechs Verletzte gegeben, hieß es.

Die ukrainischen Luftstreitkräfte in Kiew teilten mit, dass drei der vier Kalibr-Geschosse zerstört worden seien, das vierte sei in das zivile Objekt eingeschlagen. Zudem seien bei nächtlichen Angriffen auf das Land neun von insgesamt zehn Drohnen abgeschossen worden. Aus der russischen Region Rostow am Don seien von Flugzeugen außerdem sechs Marschflugkörper auf das besetzte ukrainische Gebiet Donezk abgefeuert worden. Die Folgen würden untersucht, hieß es.

Russland hat vor mehr als 15 Monaten seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine begonnen und beschießt beinahe täglich das Nachbarland seit Monaten mit Drohnen und Raketen. Erneut gab es im Land Luftalarm. Zwar behauptet Russland, militärische Ziele zu beschießen. Allerdings treffen die Geschosse oder Trümmer der am Himmel von der Flugabwehr zerstörten Flugobjekte immer wieder zivile Infrastruktur. Menschen sterben oder werden verletzt.

@ dpa.de

Weitere Meldungen

Selenskyj fordert weiteren Druck auf Moskau Die Ukraine fordert ungeachtet ihrer Bereitschaft zu einer Feuerpause im Krieg mit Russland weiteren Druck ihrer Verbündeten auf Moskau. (Wirtschaft, 12.03.2025 - 21:55) weiterlesen...

Fünfer-Gruppe arbeitet an Friedenstruppe für Ukraine Eine Fünfer-Gruppe wichtiger europäischer Nato-Staaten arbeitet an militärischen Sicherheitsgarantien für die Ukraine einschließlich einer möglichen Truppenstationierung, um einen Friedensschluss mit Russland abzusichern. (Wirtschaft, 12.03.2025 - 21:35) weiterlesen...

Scholz stellt sich hinter Vorstoß für Waffenruhe Bundeskanzler Olaf Scholz hat den Vorstoß der Ukraine und der USA für eine Waffenruhe von 30 Tagen im Krieg mit Russland begrüßt. (Wirtschaft, 12.03.2025 - 16:19) weiterlesen...

Rubio: Europa-Sanktionen gegen Russland wohl 'auf dem Tisch' In möglichen Verhandlungen mit Russland über einen Frieden in der Ukraine werden nach Einschätzung des US-Außenministers Marco Rubio auch die europäischen Sanktionen eine Rolle spielen. (Wirtschaft, 12.03.2025 - 15:52) weiterlesen...

Gibt es nach Dschidda einen Frieden für die Ukraine?. Nun muss Moskau dem noch zustimmen. In Saudi-Arabien rangen die USA der Ukraine die Bereitschaft zu einer befristeten Waffenruhe mit Russland ab. (Ausland, 12.03.2025 - 13:57) weiterlesen...

Autos für rund 21 Millionen nach Russland exportiert? Razzia. Eine Frau soll trotzdem im großen Stil mit Autos gehandelt haben. Nach dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine hat die EU ihre Sanktionen gegen Russland deutlich verschärft. (Unterhaltung, 12.03.2025 - 12:55) weiterlesen...