Streitkräfte, Weltkriegen

Streitkräfte zwischen den Weltkriegen: Eröffnung der 63. Internationalen Tagung für Militärgeschichte

11.09.2024 - 15:57:17

Streitkräfte zwischen den Weltkriegen: Eröffnung der 63. Internationalen Tagung für Militärgeschichte. Potsdam - Am Mittwoch, dem 11. September 2024, wurde die 63. Internationale Tagung für Militärgeschichte (ITMG) unter dem Thema "Streitkräfte zwischen den Weltkriegen. Erfahrungen und Erwartungen in der nationalen und transnationalen Diskussion" in Potsdam eröffnet. Die bedeutendste Tagung von Fachhistorikern der Militärgeschichte im deutschsprachigen Raum wird vom Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr (ZMSBw) organisiert.

Die diesjährige ITMG findet vom 11. September bis 13. September 2024 im Kongresshotel Potsdam statt. Die ITMG widmet sich der Erinnerung an den Ersten Weltkrieg, will diese aber stärker mit der Frage nach Erwartungen verbinden: War für die Soldaten nach 1918 der nächste Krieg unvermeidlich, und wenn ja, wie würde er aussehen? Oder gestaltete sich die Zukunft nicht doch viel offener? Bei der Eröffnung betonte Prof. Dr. Alaric Searle, stellvertretender Kommandeur und Leitender Wissenschaftler des ZMSBw, dass in der Zwischenkriegszeit "eine Dynamik neuer Ideen entstanden ist die bisher noch nicht ausreichend aufgearbeitet wurde." Daher sei im Zuge der dreitägigen Tagung "eine Vielzahl neuer Perspektiven zu erwarten", so der britische Militärhistoriker.

Große Herausforderungen zwischen großen Kriegen

In sechs Themenblöcken blickt die Tagung auf die Streitkräfte verschiedener Nationen zwischen den Weltkriegen und stellt Erfahrungen wie Erwartungen ins Zentrum. Bei der thematischen Einführung stellte Dr. habil. Markus Pöhlmann heraus: "Nie wurde ein Krieg der Zukunft so intensiv diskutiert wie zwischen den Weltkriegen." Unsere Tagung untersucht daher den Wandel des Militärs in der Zwischenkriegszeit mit besonderem Fokus auf Prozesse der Wahrnehmung und der Prognose. Ausgangspunkt aller Überlegungen sind dabei die Streitkräfte selbst. Die zwanzigjährige Epoche von 1919 bis 1939 stand, im Gegensatz zu den beiden Weltkriegen, lange Zeit im wissenschaftlichen Abseits. Aus diesem Grunde legen wir den Fokus auf die Zwischenkriegszeit, denn damals wie heute standen die Streitkräfte und Gesellschaften weltweit vor großen Herausforderungen. Dazu zählten Demobilisierung und Aufrüstung, Unwägbarkeiten in einer hochbeschleunigten Evolution der Militärtechnik und die Bedeutung internationaler Allianzen. Zusätzlich zeichnete sich ab, dass ein zukünftiger Krieg gesamtgesellschaftlich und ideologisch geprägt wäre.

Internationalität über Europa hinaus

Die ITMG setzt gemäß ihrem Namen auf Internationalität. Dabei geht der Fokus über die nationale Perspektive hinaus und bezieht trans- und internationale Blickwinkel ein. Im Zentrum stehen dabei aber nicht nur die üblichen europäischen Großmächte. Vielmehr bietet das Programm auch neue Perspektiven aus der militärgeschichtlichen Forschung zu Ländern wie Serbien, der Schweiz oder Indien. Neben der Thematik ist der Kreis der Vortragenden international, denn sie stammen aus 13 verschiedenen Ländern wie z.B. Israel, Finnland, Serbien oder Indien. Die gesamte Tagung wird von Dr. habil. Markus Pöhlmann, Leiter des Forschungsbereichs "Einsatz", und Oberst Dr. John Zimmermann, Leiter des Forschungsbereichs Deutsche Militärgeschichte bis 1945 am ZMSBw, organisiert.

Zentrale Programmpunkte

Mittwoch, 11. September

Sektion I: Transnationale Perspektiven beim Aufbau von Streitkräften

Sektion II: Offiziere von morgen - Anforderungen und Ausbildung

Donnerstag, 12. September

Sektion III: Politik, Technik und der Krieg von Morgen

Sektion IV: Irreguläre und der Staat

Sektion V: Organisierte Beobachtungen

Freitag, 13. September

Sektion VI: Militärpolitische Positionen

Zusammenfassung und Abschlussdiskussion

Militärgeschichtliche Stadtführung Potsdam (fakultativ)

Ein ausführliches Tagungsprogramm und weitere Informationen finden Sie auf unserer Website.

Pressekontakt:

Major Michael Gutzeit
Leiter der Informationsarbeit
Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr
0331 9714 400
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