Solingen - Azubis wünschen sich KI-Inhalte in der Ausbildung, aktuell bietet das aber nicht einmal jeder zehnte Betrieb.
30.09.2024 - 11:00:13Duale Ausbildung: Digitalisierung kommt nicht / Doppelperspektivische Studie zeigt Defizite auf. Das ist das Ergebnis des zweiten Teils der "Azubi-Recruiting Trends 2024", Deutschlands größter doppelperspektivischer Studie zur dualen Ausbildung. Die große Digitalisierungswelle bleibt demnach in den Betrieben aus, trotz eindeutiger Gesetzeslage.
An der von dem Ausbildungsspezialisten u-form Testsysteme durchgeführten Online-Umfrage zum Azubi-Marketing und -Recruiting haben in diesem Jahr 4.941 Schüler*innen und Azubis sowie 1.752 Ausbildungsverantwortliche teilgenommen. Der zweite Teil der Studie nimmt die Zukunft der Ausbildung in den Blick. Er zeigt, dass Azubis grundsätzlich gegenüber Künstlicher Intelligenz aufgeschlossen sind. Nur 21 % verbinden mit dem Einsatz von KI in der Arbeitswelt Angstgefühle.
KI-Nutzung
57 % der befragten Azubis haben schon eigene Erfahrungen im Umgang mit KI gemacht, meist mit ChatGPT, bei den Ausbildungsverantwortlichen sind es nur 49 %. 32 % der Azubis haben schon einmal KI bei der eigenen Bewerbung benutzt, 25 % der befragten Ausbildungsbetriebe haben bereits KI im Recruiting von Azubis eingesetzt.
Azubis wünschen KI in der Ausbildung
Gehört KI auf die Agenda der dualen Ausbildung? 58 % der Azubis antworten hier mit "Ja, aber nur in bestimmten Berufen", weitere 32 % finden, dass KI grundsätzlich Teil der Ausbildung sein sollte. Aktuell vermitteln nur 10 % der Betriebe KI-Inhalte in der Ausbildung.
Digitalisierung: gesetzlich geregelt, bleibt aber aus
"Die Zahlen aus unserer Studie weisen eindeutig darauf hin, dass die betriebliche Ausbildung immer noch zu wenig digital ist," sagt die Studieninitiatorin Felicia Ullrich. Dabei wünscht sich der Gesetzgeber eindeutig mehr Digitalisierung in der Ausbildung. Ullrich verweist dabei sowohl auf das Berufsvalidierungs- und Digitalisierungsgesetz als auch auf die Standardberufsbildpositionen, die ab August 2024 insbesondere für neue Ausbildungsberufe gelten.
Großer Konflikt mit der Gen Z bleibt aus
In der öffentlichen Diskussion ist der angeblich drohende Konflikt mit der Gen Z in den Unternehmen ein Dauerbrenner. Nach Angaben der meisten Ausbildungsverantwortlichen bleibt dieser Konflikt in den Betrieben jedoch aus: Auf die Frage "Fallen Ihnen im Ausbildungsumfeld vermehrt Konflikte zwischen den Generationen auf?" antworten 64 % von ihnen mit "Nein".
Unbeliebte Berufsschule
Nur 54 % der Azubis finden es grundsätzlich gut, zur Berufsschule zu gehen. Mit der Praxis der Vermittlung von Inhalten sind die meisten nicht zufrieden. "Sehr zufrieden" oder "zufrieden" ist insgesamt nur eine Minderheit von 49 %. Eine Mehrheit von 51 % der Azubis ist dagegen, dass allgemeinbildende Fächer wie Deutsch und Sport an der Berufsschule unterrichtet werden. Bei den Ausbildungsverantwortlichen sind es nur 36 %.
Kritischer Blick der Azubis auf Ausbildende in Betrieben
Der Azubi-Blick auf die Ausbildenden in den Fachabteilungen der Betriebe fällt gemischt aus. Eine Mehrheit der Azubis findet uneingeschränkt, dass sie gut erklären können (56 %) und motiviert sind (50 %). Bei den Themen verwertbares Feedback zur eigenen Arbeit (41 %) und größere Aufgaben zum selbstständigen Tun und Lernen in der Praxis (39 %) ist es nur noch eine Minderheit.
Zweifel der Betriebe an der Qualifikation der Ausbildenden
Die Ausbildungsverantwortlichen in den Betrieben blicken bei allen Kriterien sogar noch kritischer auf die eigenen Ausbildenden als die Azubis. So bestätigen nur 19 % der Ausbildungsverantwortlichen uneingeschränkt, dass die eigenen Ausbildenden größere Aufgaben stellen, mit denen die Azubis länger beschäftigt sind. Das ist eine wichtige Grundlage für selbsttätiges Lernen in der dualen Ausbildung und deshalb ein besonders wichtiges Kriterium.
Ausbilden ohne eigene Weiterbildung
Schaut man sich genauer an, wie die Ausbildenden selbst für ihre Aufgaben geschult werden, überrascht das schlechte Abschneiden nicht. Nur 17 % der Ausbildungsverantwortlichen stimmen dem Statement uneingeschränkt zu, dass die eigenen Ausbildenden regelmäßig geschult werden. Nur 33 % bestätigen ohne Einschränkungen, dass die Ausbildenden jederzeit auf Inhalte und Materialien zugreifen können, die ihnen ihren Job in der Ausbildung der Azubis leichter machen.
Über die Studie Azubi-Recruiting Trends
Schon seit über zehn Jahren befragt der Solinger Ausbildungsspezialist u-form jährlich Azubis, Schüler*innen und Ausbildungsverantwortliche für die Azubi-Recruiting Trends. Die Untersuchung stellt die größte mehrperspektivische Studie zur dualen Ausbildung in Deutschland dar. Auch in diesem Jahr begleitet der ausgewiesene Recruitingexperte Prof. Dr. Christoph Beck (Hochschule Koblenz) die Studie wissenschaftlich, Studienpartner ist AUBI-plus. Wie schon 2023 erscheint die Studie auch 2024 aufgrund ihres großen Umfangs in zwei Teilen. Materialien zu den Ergebnissen des zweiten und ersten Teils sind ab sofort auf der Azubi-Recruiting Trends-Studienseite verfügbar.
Über die u-form Gruppe
Der u-form Verlag bietet Materialien zur Vorbereitung auf IHK-Prüfungen. Das Solinger Familienunternehmen ist seit über 75 Jahren Partner der Industrie- und Handelskammern. Die u-form Testsysteme GmbH & Co. KG wurden 2007 aus dem Verlag ausgegliedert. Unternehmen profitieren von über 60 verschiedenen praxisnahen und tätigkeitsbezogenen Einstellungstests. Mit opta3 bieten die u-form Testsysteme eine moderne Plattform für Online-Einstellungstests und in Form des "u-form E-Recruitings" ein elektronisches Bewerbermanagementsystem. Beide Lösungen sind passgenau auf den Bedarf von ausbildenden Organisationen zugeschnitten. Mit dem "Azubi-Navigator" bietet u-form seit 2017 ein einzigartiges, cloudbasiertes Ausbildungsmanagement, um die duale Ausbildung zu optimieren. Ausbildungsverantwortliche werden dadurch entlastet. Sie können Lernerfolge ihrer Auszubildenden steuern und sie punktgenau auf Klausuren und Prüfungen vorbereiten. u-form fördert Austausch und Wissen zum Thema "Rekrutierung von Auszubildenden", zum Beispiel durch die regelmäßig erscheinende Studie "Azubi-Recruiting Trends". Die Inhaberin Felicia Ullrich hat sich in den vergangenen Jahren bundesweit als Keynotespeakerin zu Ausbildungsthemen einen Namen gemacht. Zu den Kunden der u-form Testsysteme zählen namhafte Unternehmen wie Dräger, Festo, Ford, Henkel, Merck, Obi und TUI.
www.testsysteme.de www.u-form.de
Über die AUBI-plus GmbH
AUBI-plus ist ein echter Fan der dualen Ausbildung. Das Unternehmen begeistert seine Kunden, indem es deren betriebliche Ausbildung erfolgreicher macht. Deshalb wirkt AUBI-plus als ihr Ausbildungsoptimierer: Das Unternehmen besetzt ihre Ausbildungsstellen, zertifiziert ihre Ausbildungsqualität mit dem Gütesiegel BEST PLACE TO LEARN® und qualifiziert Ausbildende, insbesondere über das DEUTSCHE AUSBILDUNGSFORUM (DAF). AUBI-plus begeistert Menschen für die duale Ausbildung, begleitet sie auf ihrem Weg von der Berufsorientierung bis hin zur Bewerbung um einen Ausbildungsplatz und sichert ihren Ausbildungserfolg. Hierfür betreibt das Unternehmen mit www.aubi-plus.de eines der führenden Ausbildungsportale im deutschsprachigen Raum. Mit diesem Engagement wirkt AUBI-plus dem Fachkräftemangel entgegen. Profiteur dieser Ausbildungsoptimierung ist auch das duale Ausbildungssystem. Der Sitz des Familienunternehmens befindet sich seit 1997 im ostwestfälischen Hüllhorst.
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u-form Testsysteme GmbH & Co. KG
Geschäftsführung
Felicia Ullrich
Klauberger Straße 1
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E-Mail: f.ullrich ( ) u-form.de
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