Konzentration, Keller

Gleisdorf - Hausaufgaben werden zur Qual, der Blick schweift ständig ab, und selbst einfache Aufgaben führen zu Frust: Viele Eltern erleben, dass ihre Kinder sich kaum noch konzentrieren können und die Lust am Lernen verlieren.

07.07.2025 - 11:53:43

Konzentration im Keller? Wie man Kindern wieder Lust aufs Lernen macht. Schuld ist nicht immer Faulheit, sondern oft ein Mix aus Reizüberflutung, Leistungsdruck und fehlender Motivation.

Kinder sind neugierig – aber nur, wenn sie auch verstehen, wofür sie lernen. Dieser Beitrag verrät, wie Eltern, Lehrkräfte und Betreuungspersonen Kinder wieder für Wissen begeistern können, welche Rahmenbedingungen Konzentration fördern und wie Lernen wieder Freude macht, statt Stress zu verursachen.

Lernen in Bewegung einbetten und Pausen ermöglichen

Kinder sind keine Sitzwesen – ihr Körper will aktiv sein, auch beim Lernen. Wenn Bewegung und Wissen verknüpft werden, steigt nicht nur die Freude, sondern auch die Gedächtnisleistung. Mathematische Reihen lassen sich beispielsweise im Hüpfen üben, indem sieben Sprünge für die 7er-Reihe gemacht werden. Auf diese Weise wird der Stoff körperlich „mitgefühlt“ und besser behalten.

Darüber hinaus sind regelmäßige Bewegungspausen essenziell. Nach etwa 20 Minuten sinkt die Konzentration messbar, da die Neurotransmitter im Gehirn abnehmen. Bereits 30 Sekunden Bewegung – Aufstehen, Hände ausschütteln, Kopf abklopfen, Beine lockern – reichen aus, um das Gehirn wieder in Schwung zu bringen. Lachen sorgt für zusätzliche Motivation. Lehrkräfte und Eltern sollten deshalb kurze Unterbrechungen fest einplanen – Kinder lernen anschließend konzentrierter und ausgeglichener.

Rituale und feste Strukturen schaffen

Verlässliche Rituale geben Orientierung und nehmen dem Lernen den Charakter einer bloßen Pflicht. Ein kleiner Forschergruß vor dem Start, das Anzünden einer Lernkerze oder das Aussprechen eines Wunschs an den Tag setzen einen klaren Rahmen. Solche Rituale signalisieren: Jetzt beginnt etwas Besonderes.

Ebenso wichtig ist ein konstanter Lernplatz. Der Tisch sollte ruhig, aufgeräumt und ansprechend gestaltet sein – ein fester Ort vermittelt Sicherheit und hilft, in den Arbeitsmodus zu wechseln. Wenn Kinder immer am selben Platz sitzen, reduziert das Ablenkungen und fördert die innere Ordnung.

Wissen kreativ gestalten und sichtbar machen

Kinder sollten Gelegenheit erhalten, das Gelernte kreativ umzusetzen: ein Comic zeichnen, eine Collage kleben oder ein kleines Theaterstück spielen. So wird Wissen nicht nur konsumiert, sondern aktiv erschaffen.

Darüber hinaus lohnt es sich, den Lernort gelegentlich ins Freie zu verlegen. Die Natur bietet unzählige Anlässe, Neues zu entdecken. Ob Blätter zählen, Insekten suchen oder geometrische Formen aus Naturmaterialien legen – draußen wird Wissen greifbar und lebendig.

Geschichten und Fragen als Lernantrieb nutzen

Abenteuer und Geschichten üben auf Kinder eine besondere Faszination aus. Eine Aufgabe wird zur Mission, bei der sie ein Geheimnis lüften oder ein Problem lösen. Auf diese Weise entsteht Neugier, und die Motivation wächst.

Auch ungewöhnliche Fragen regen zum Nachdenken an. „Wie sähe die Welt aus, wenn wir alle fliegen könnten?“ oder „Warum sind Bäume stille Helden?“ Solche Impulse lockern den gewohnten Denkrahmen auf und machen Lust, eigene Antworten zu finden.

Eigenes Denken fördern und Lösungen entwickeln

Statt sofort Lösungen zu präsentieren, können Erwachsene Fragen stellen: „Wie würdest du das erklären?“ oder „Was denkst du, warum das so ist?“ So lernen Kinder, dass ihr eigenes Denken zählt. Kleine Experimente mit Alltagsmaterialien, eigene Bauideen oder digitale Tools laden zum Ausprobieren ein. Auf diese Weise wird Lernen zu einer aktiven Auseinandersetzung, nicht zu einer Abfolge vorgegebener Antworten.

Sinn vermitteln, Entspannung zulassen und digitale Reize begrenzen

Kinder wollen verstehen, wozu sie lernen. Wenn der Bezug zum Alltag klar ist, wächst die innere Motivation: Mathe hilft beim Einkaufen, Sprache beim Formulieren von Gefühlen, Geometrie beim Bauen eines Baumhauses. Wissen wird dann zu einem Werkzeug für das eigene Leben.

Ebenso wichtig ist es, abends digitale Geräte konsequent beiseitezulegen. Die Reizflut aus Bildschirmen überfordert das Gehirn und erschwert das Abschalten. Stattdessen können Fantasiereisen, gemeinsame Spiele oder Vorlesezeiten helfen, den Tag entspannt ausklingen zu lassen. Gedämpftes Licht oder eine Kerze unterstützen diesen Prozess zusätzlich.

„Nixen“ und Freude am Lernen verknüpfen

„Nixen“ – also bewusst nichts tun – schafft Raum für Erholung und neue Ideen. Ein Spaziergang, das Sitzen auf einer Bank oder einfaches Dösen fördern innere Ruhe. Solche Phasen sind kein Leerlauf, sondern wertvoll für die geistige Regeneration.

Damit Hausaufgaben mit positiven Gefühlen verknüpft werden, kann es helfen, vor und nach dem Lernen kurze Freudeninseln zu schaffen: Herumhüpfen, lachen oder ein Spiel sorgen dafür, dass das Gehirn den Lernprozess langfristig mit Freude verbindet. Schon nach wenigen Wochen kann sich diese positive Verknüpfung spürbar festigen.

Über Marco Schnabl:

Marco Schnabl ist Gründer von body’n brain, einem Trainingskonzept für spielerisches, gehirngerechtes Lernen ohne Leistungsdruck. Als Geschäftsführer der Vitacia GmbH bringt er über 22 Jahre Erfahrung ein und verbindet Neurodidaktik mit praktischen Ansätzen, um Kinder, Erwachsene und Senioren nachhaltig zu fördern. Sein Motto: „Spaß statt Leistungsdruck.“ Mehr Informationen unter: https://kindertrainer.info/

Pressekontakt:

Vitacia GmbH
Geschäftsführer: Thilo Schneider, Marco Schnabl
E-Mail: info@body-brain-activity.com
Web: https://kindertrainer.info/

Ruben Schäfer
E-Mail: redaktion@dcfverlag.de

Original-Content von: Vitacia GmbH übermittelt durch news aktuell

http://ots.de/5ca432

@ presseportal.de