Dortmund - Wie schütze ich mich am besten in der Sonne? Bei den Menschen in Westfalen-Lippe bestehen offenbar immer noch hohe Wissenslücken und weit verbreitete Irrtümer.
15.05.2024 - 11:37:53AOK-Umfrage zur Hautkrebsprävention: Hohe Wissenslücken bei Bevölkerung in Westfalen-Lippe. Das offenbart jetzt eine repräsentative forsa-Umfrage im Auftrag der AOK NordWest. Danach glauben 24 Prozent fälschlicherweise, dass man im Schatten vor Sonnenbrand geschützt ist. Etwa jeder fünfte Befragte (21 Prozent) geht sogar davon aus, dass ein hoher Lichtschutzfaktor die Bräunung der Haut verhindert. Und fast jeder Zweite (49 Prozent) weiß nicht, was der sogenannte Lichtschutzfaktor bedeutet. "Unsere Umfrage-Ergebnisse machen deutlich, dass es leider noch zu viele Wissenslücken rund um das Thema Sonnenschutz gibt", sagt Tom Ackermann, Vorstandsvorsitzender der AOK NordWest.
Ebenfalls besorgniserregend: Mehr als die Hälfte der Bevölkerung (52 Prozent) in Westfalen-Lippe vergisst häufig, ein Sonnenschutzmittel aufzutragen, um sich vor den gefährlichen UV-Strahlen als größten Risikofaktor für die Entstehung von Hautkrebs zu schützen. Bei den Frauen sind es 47 Prozent, bei den Männern sogar 58 Prozent. "Leider schützen sich viele Menschen nach wie vor nicht ausreichend in der Sonne und nutzen viel zu selten das kostenfreie Hautkrebs-Screening der Krankenkassen. Wir rufen die Bevölkerung dringend dazu auf, die Chance der frühen Diagnostik künftig noch besser zu nutzen", sagt Ackermann.
Nur wenige meiden bewusst die Mittagssonne
Immerhin ist für 82 Prozent der Befragten der Schutz vor Sonneneinstrahlung eigentlich wichtig. Und 71 Prozent der Bürgerinnen und Bürger würden auch ihre Sonnenschutzmaßnahmen angesichts der klimabedingt steigenden UV-Strahlung verstärken. Das regelmäßige Verwenden von Sonnencremes und -sprays mit hohem Lichtschutzfaktor gehört mit zu den wichtigsten Maßnahmen, um mögliche Gesundheitsgefahren durch die Sonne zu vermeiden. Im Frühjahr und Sommer beugen in der Form knapp zwei Drittel der Befragten (65 Prozent) vor. Interessant ist dabei der Geschlechtervergleich: Bei den Frauen sind es 74 Prozent, bei den Männern nur 55 Prozent. Und ein Viertel der Befragten (25 Prozent) greift nur zu besonderen Anlässen wie Urlaub oder im Freibad zu Sonnenschutzmitteln. Der Verzicht auf lange Aufenthalte in der Sonne ist ebenfalls ein effektiver Schutz vor Sonnenbrand und dessen gesundheitlichen Folgen, aber nur jeder zweite Befragte (51 Prozent) nutzt diese Option. Noch weniger Personen (42 Prozent) vermeiden bewusst die Mittagssonne. "In diesen Bereichen sehen wir weiterhin großen Aufklärungsbedarf. Deshalb haben wir die Themen Hautkrebs und Sonnenschutz erneut in den Fokus unserer Versichertenkommunikation gerückt", so Ackermann.
Mehr als jeder Zweite hat Angst vor Hautkrebs - wenige gehen zur Vorsorge
Mehr als jeder Zweite (59 Prozent) gibt an, Angst davor zu haben, an Hautkrebs zu erkranken. Nach den aktuellsten Zahlen des Landes-Krebsregisters Nordrhein-Westfalen erkrankten im Jahr 2021 insgesamt 5.633 Menschen neu an einem malignen Melanom der Haut, davon 2.844 Männer und 2.789 Frauen. Außerdem wurden 618 Todesfälle registriert. Auch deshalb gibt es im Bereich Vorsorge deutlichen Nachholbedarf. "Durch das Hautkrebs-Screening ist es möglich, bereits Frühstadien von Hautkrebs zu erkennen. Das ist umso wichtiger, da Hautkrebs zunächst keine Beschwerden verursacht", so AOK-Chef Ackermann.
Das kostenfreie Hautkrebs-Screening wird jedoch nur wenig genutzt: Lediglich 12,8 Prozent der AOK-Versicherten in Westfalen-Lippe nutzten 2022 dieses Angebot. Im Jahr 2019 waren es noch 15,1 Prozent. Etwas mehr als ein Viertel der durch forsa Befragten (28 Prozent), die das Hautkrebs-Screening bisher nicht genutzt haben, wusste nicht einmal, dass es diese Leistung gibt. Das Hautkrebs-Screening übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen alle zwei Jahre für ihre Versicherten vom 35. Geburtstag an. Die AOK NordWest bietet ihren Versicherten das Hautkrebs-Screening als Mehrleistung bereits ab dem Alter von 20 Jahren an. "Hautkrebs ist fast immer heilbar, wenn er rechtzeitig erkannt wird", sagt Ackermann.
Eigenuntersuchung der Haut
Darüber hinaus ist es empfehlenswert, die eigene Haut regelmäßig selbst nach Auffälligkeiten zu checken. 25 Prozent der Befragten machen das alle drei bis sechs Monate und weitere 20 Prozent mindestens einmal im Monat. 16 Prozent untersuchen sich selbst zumindest etwa einmal im Jahr.
Zur Umfrage
Die repräsentative forsa-Umfrage wurde im Auftrag der AOK NordWest durchgeführt. Zwischen dem 22. März und 4. April 2024 wurden 501 zufällig ausgewählte Personen ab 18 Jahren in Westfalen-Lippe online befragt.
Mehr Informationen finden Sie unter nachfolgendem Link: www.aok.de/pk/thema/hautgesundheit/
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