Zehn Tage nach dem verheerenden Pfingst-Hochwasser hat die saarländische Umwelt- und Verkehrsministerin Petra Berg (SPD) eine erste Schadensbilanz vorgelegt.
28.05.2024 - 16:24:30Saar-Hochwasser hat Straßenschäden in Millionenhöhe angerichtet
Überflutungen, Erd- und Hangabrutsche sowie vereinzelte Unterspülungen der Fahrbahn hätten "massive Schäden" in der öffentlichen Infrastruktur angerichtet, besonders am Straßennetz, sagte sie am Dienstag vor Journalisten in Saarbrücken. Allein für den Bereich der Landesstraßen rechne der Landesbetrieb für Straßenbau (LfS) vorsichtig mit einer Schadenshöhe von insgesamt rund 11,5 Millionen Euro, für die Bundesstraßen werde die Summe auf rund 2,9 Millionen Euro beziffert.
Ermittelt würden derzeit noch die Schäden an Brücken, Rückhaltebecken, Stützwänden und Pumpenwerken und auch an Radwegen.
Durch das Hochwasser seien 60 Straßenabschnitte von Verkehrssicherungsmaßnahmen betroffen gewesen. Die meisten seien streckenweise voll gesperrt worden, inzwischen jedoch wieder für den Verkehr freigegeben. Bei zwölf Streckenabschnitten bedürfe es jedoch noch einer detaillierten fachlichen Beurteilung. "Es wird nicht ausbleiben, dass es zu Einschränkungen über mehrere Wochen kommt", sagte Berg. An manchen Orten müssten umfangreiche und technisch komplexe Instandsetzungsarbeiten durchgeführt werden - wie etwa in St. Ingbert, um einen Hangrutsch abzufangen.
Zudem seien der saarländische Wald und seine Waldwege schwer in Mitleidenschaft gezogen worden. Zurzeit sei davon auszugehen, dass mehr als 740 000 Euro für die Sanierungsmaßnahmen von dortigen Wegen und Infrastruktur nötig werden.
Dennoch zeigte sich die Umweltministerin bei ihrem Zwischenfazit zufrieden. "Wir können feststellen: Das Saarland war in diesen Tagen gut vorbereitet", sagte sie. Das Thema der Klimafolgenanpassung sei durch das Hochwasser 2018 im Saarland und 2021 im Ahrtal in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt worden.