Wirtschaftsminister Robert Habeck setzt große Hoffnungen auf den Golfstaat Oman als künftigen Wasserstoffproduzenten.
09.01.2024 - 11:58:03Habeck sieht großes Potenzial für Wasserstoffproduktion in Oman
"Die Potenziale sowohl hier vom Planungsprozess, von der Installation von Solarenergie, der Elektrolyse bis auch zur Abnahme von grünem Wasserstoff Partner zu werden, sind riesengroß", sagte der Grünen-Politiker am Dienstag bei einem Besuch in der Hauptstadt Maskat.
Bislang hängt Oman stark von Öl und Gas ab, die einen Großteil der Exporte ausmachen. Der Staatshaushalt wurde nach Angaben von Germany Trade & Invest, der deutschen Außenwirtschaftsagentur, 2022 zu 77 Prozent aus Öl- und Gaseinnahmen gespeist. Das Land will aber die Produktion von Wasserstoff vorantreiben und dafür bis 2030 ausländische Investitionen in einer Größenordnung gewinnen, wie es sie zuletzt derzeit für Öl und Gas gab.
Oman sei "wild entschlossen, sich zu transformieren. Also, da kann man keinen Zweifel mehr haben", sagte Habeck nach Gesprächen mit Energieminister Salim al-Aufi und Staatsoberhaupt Sultan Haitham bin Tarik. Das Land habe eine Fläche ungefähr von der Größe Bayerns für den Ausbau erneuerbarer Energien reserviert und habe bei vergleichbarer Fläche wie Deutschland nur einen Bruchteil der Einwohnerzahl. "Also Fläche ist verfügbar, die Sonneneinstrahlung ist fantastisch und es gibt auch gute Windlagen." Das Land beginne zwar erst, Kapazitäten zur Wasserstoff-Erzeugung aufzubauen, sagte Habeck. "Aber ich denke jetzt zum Ende des Jahrzehnts kommt das ganze richtig ins Laufen."
Wasserstoff gilt als Hoffnungsträger der Energiewende und soll künftig unter anderem Strom speichern helfen. Als "grün" und damit klimafreundlich gilt er, wenn er mit Hilfe erneuerbarer Energien gewonnen wird.
Die Bundesregierung geht laut einer im Juli beschlossenen Strategie für Deutschland von einem Wasserstoff-Bedarf von 95 bis 130 Terawattstunden bis 2030 aus. Ungefähr ein Drittel davon könne in Deutschland erzeugt werden, etwa zwei Drittel müssten importiert werden, sagte Habeck damals.