WDHROUNDUP, Selenskyj

(Wiederholung mit Präzisierung, im 4. Absatz, 1.

08.07.2024 - 12:18:26

WDH/ROUNDUP: Selenskyj empfängt neue Minister aus London und Den Haag

Satz muss es heißen: "Kiew hat bestätigt vier Patriot-Systeme geliefert bekommen" (nicht: Insgesamt soll Kiew derzeit über fünf Patriot-Systeme verfügen).)

KIEW (dpa-AFX) - Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat mehrere Minister der neuen britischen und niederländischen Regierung in der Hafenstadt Odessa empfangen. "Ich habe sie über Lage auf dem Schlachtfeld informiert", sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. Er kündigte eine "weitere Stärkung" der ukrainischen Marine mit Unterstützung der beiden Staaten an.

Derzeit verfügt die ukrainische Marine nur über wenige kleinere Einheiten. Im kommenden Jahr soll Kiew zwei gebrauchte Minenjagdboote aus den Niederlanden erhalten. Ob die Schiffe wegen des Kriegs von den türkischen Behörden eine Durchfahrterlaubnis durch den Bosporus bekommen, ist nicht bekannt.

Neues Patriot-System für die Ukraine

Die unter ständigen russischen Luftangriffen leidende Ukraine erhält von den Niederlanden ein Patriot-Flugabwehrsystem für den Ausbau ihres Schutzschirms. Das bekräftigten der niederländische Außenminister Caspar Veldkamp und Verteidigungsminister Ruben Brekelmanns bei einem Treffen mit dem ukrainischen Außenamtschef Dmytro Kuleba, wie die Agentur Unian berichtete. Dass ein System zur Verfügung gestellt wird, war im Juni von der Vorgängerregierung in Den Haag angekündigt worden. Ein genauer Zeitpunkt für die Lieferung wurde nicht genannt.

Kiew hat bestätigt vier Patriot-Systeme geliefert bekommen. Ein weiteres wurde unter anderem von Rumänien in Aussicht gestellt. Kiew hofft auf weitere Zusagen beim bevorstehenden Nato-Gipfel in Washington. Unter anderem sind bis zu sechs Patriot-Systeme aus Israel im Gespräch.

Präsident Selenskyj hatte ursprünglich mindestens sieben derartiger Systeme für einen zuverlässigen Schutz regelmäßig mit Raketen angegriffener Großstädte wie Charkiw, Dnipro, Saporischschja und Odessa genannt. Er drängt die Verbündeten der Ukraine regelmäßig zu weiterer Unterstützung bei der Flugabwehr.

Russland überzieht das Nachbarland in seinem seit mehr als zwei Jahren andauernden Angriffskrieg immer wieder mit Luftschlägen. Durch die Raketen- und Drohnenangriffe gibt es schwere Zerstörungen etwa an der Energieinfrastruktur sowie immer wieder auch Tote und Verletzte.

Baldiges Eintreffen von Kampfflugzeugen erwartet

Die Ukraine rechnet auch mit dem baldigen Eintreffen vom Kampfflugzeugen vom Typ F-16 aus niederländischen Beständen. Ein genaues Datum ist aus Sicherheitsgründen nicht bekannt, ebenso wie die möglichen Einsatzflughäfen dieser Maschinen. Russland hatte bereits gedroht, auch Flugplätze außerhalb der Ukraine anzugreifen, sollten diese Jets dort stationiert werden.

"Wir haben auch alle technischen Bedingungen erörtert, die erforderlich sind, damit diese F-16 hier fliegen können, und es werden wichtige Schritte in diese Richtung unternommen", wurde Verteidigungsminister Brekelmans von niederländischen Medien zitiert. Ein konkretes Datum für die Lieferung der Kampfjets wollte er aber nicht nennen. "Die Ukraine will das auch nicht. Wir wollen (Kremlchef Wladimir) Putin nicht noch klüger machen, als er ohnehin schon ist", sagte Brekelmans. "Aber kurzfristig werden sie geliefert werden."

Neues Waffenpaket aus London

Der neue britische Verteidigungsminister John Healey sagte der Ukraine bei seinem Antrittsbesuch neue Waffenlieferungen zu. Neben Artilleriegeschützen, Minensuchern und Panzerabwehrlenkwaffen umfasst das in der Hafenstadt Odessa vorgestellte Paket große Mengen an Munition. Selenskyj dankte Healey für die starke Unterstützung Großbritanniens.

Indiens Regierungschef Modi trifft Putin in Moskau

Zum ersten Mal seit Kriegsbeginn besucht Indiens Regierungschef Narendra Modi an diesem Montag und Dienstag Russland. Bei der offiziellen Visite wird nach Kremlangaben auch über Russlands Invasion in der Ukraine gesprochen. Es werde für westliche Beobachter interessant, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow vorab mit Blick darauf, dass Modi zum Ärger Kiews im Juni dem von der Ukraine initiierten Friedensgipfel in der Schweiz fernblieb.

Zudem treibt Indien immer intensiver Handel mit der Rohstoffgroßmacht. Moskaus Medien hatten bereits in den vergangenen Tagen berichtet, dass diese Reise Modis nach dessen Wiederwahl ein besonderes Zeichen der Wertschätzung sei für die Beziehungen Indiens zu Russland. Russland ist für Indien ein wichtiger Energielieferant.

@ dpa.de