Deutschland, Verkehr

Wegen Milliardenlücken im Etat des Bundesverkehrsministeriums sind die Länder alarmiert.

18.09.2025 - 12:57:45

Länder warnen vor Stillstand bei Verkehrsprojekten. Das Thema beschäftigt die Minister bei einer Konferenz in München.

Die Länder fordern die Bundesregierung auf, für eine auskömmliche Finanzierung für Ausbau, Erhalt und Sanierung der Verkehrsinfrastruktur des Bundes zu sorgen. In einem Beschluss der Verkehrsministerkonferenz in München heißt es, der Bundeshaushalt 2025 und der aktuelle Entwurf des Bundeshaushalts 2026 würden den Zusagen im Koalitionsvertrag bei Weitem nicht gerecht. Dadurch drohten beim Neu- und Ausbau von Bundesfernstraßen, Schienenwegen und Wasserstraßen starke Verzögerungen oder sogar Stillstand. Das Papier lag der Deutschen Presse-Agentur vor.

Das Bundesverkehrsministerium hatte mitgeteilt, das Defizit für Bundesfernstraßen liege für den Zeitraum 2026 bis 2029 bei rund 15 Milliarden Euro. Dadurch droht eine Verzögerung bei vielen Projekten zum Aus- oder Neubau von Autobahnen und Bundesstraßen.

Im Beschluss der Verkehrsministerkonferenz heißt es: «Laufende Projekte sind mit Nachdruck fortzuführen, baureife Projekte sind zeitnah umzusetzen. Auch Planungen für neue Projekte müssen finanziert werden.» Der Bund müsse daher sicherstellen, dass die Mittel des Sondervermögens der Verkehrsinfrastruktur zusätzlich zur Verfügung stünden und die Haushaltsmittel des Kernhaushalts des Bundesverkehrsministeriums BMV dadurch nicht gekürzt werden. Vor allem die Grünen im Bundestag haben wiederholt «Verschiebebahnhöfe» kritisiert.

Der nordrhein-westfälische Verkehrsminister Oliver Krischer (Grüne) forderte angesichts der Lücken Aufklärung durch den Bund. Er sprach von einem «Nackenschlag aus Berlin» für alle Bemühungen, den Sanierungsstau bei der Verkehrsinfrastruktur in NRW aufzulösen.

@ dpa.de

Weitere Meldungen

Mechanismus soll ab 2027 Preis für Deutschlandticket regeln. Ab 2027 soll der Preis nach einem festen Mechanismus gebildet werden. Für die kommenden Jahre ist das Ticket gesichert. Das Deutschlandticket wird teuer, ab 2026 kostet es 63 Euro. (Politik, 18.09.2025 - 15:45) weiterlesen...

Milliarden-Finanzlücke für Autobahnen alarmiert Länder. Das könnte erhebliche Folgen haben. Die Bundesregierung gerät unter Druck. Dem Bundesverkehrsministerium fehlen trotz des Sondervermögens Milliarden. (Wirtschaft, 18.09.2025 - 15:10) weiterlesen...

Preis des Deutschlandtickets soll 2026 auf 63 Euro steigen. Hintergrund ist ein Finanzstreit zwischen Bund und Ländern. Die Folgen bekommen nun die Kunden zu spüren. Erneut wird das Deutschlandticket teurer. (Politik, 18.09.2025 - 14:51) weiterlesen...

Bauindustrie warnt vor Folgen von Finanzlücke bei Autobahnen. Die Bauindustrie ist alarmiert. Dem Bundesverkehrsministerium fehlen Milliarden. (Wirtschaft, 18.09.2025 - 12:08) weiterlesen...

Mehr als jedes fünfte Nutzfahrzeug fällt beim Tüv durch. Das Durchschnittsalter ist in den vergangenen Jahren gestiegen - mit Folgen bei der Hauptuntersuchung. Mehr als 3,8 Millionen Nutzfahrzeuge sind in Deutschland angemeldet. (Wirtschaft, 18.09.2025 - 10:20) weiterlesen...

Berlin: Länder können nicht mehr für Deutschlandticket geben. Was das für die Fahrgäste und den Ticketpreis bedeuten könnte. Berlins Verkehrssenatorin Bonde stellt in einem Interview klar: Die Länder werden nicht mehr für das Deutschlandticket zahlen. (Wirtschaft, 18.09.2025 - 09:42) weiterlesen...