Wegen finanzieller Fehlgriffe einzelner berufsständischer Versorgungswerke in Deutschland spricht sich die Linke im Deutschen Bundestag für den Umbau der Altersvorsorge für die sogenannten freien Berufe aus.
28.10.2025 - 01:00:00Linke fordert Reform der Altersvorsorge für freie Berufe
Die Mitgliedschaft ist nicht freiwillig. In Summe verwalten die Versorgungswerke in etwa Anlagen in Höhe von 300 Milliarden Euro. Immer wieder gerieten in den vergangenen Jahren aber auch einzelne der deutschlandweit 91 Versorgungswerke in finanzielle Schwierigkeiten. Beim Versorgungswerk der Zahnärztekammer Berlin (VZB) summieren sich die Verluste aus getätigten Anlagen mittlerweile auf einen "hohen dreistelligen Millionenbetrag", teilte der VZB-Verwaltungsausschuss-Vorsitzende Thomas Schieritz den Zeitungen der Funke-Mediengruppe mit. Gut 10.000 Zahnärzte aus der Hauptstadt, Brandenburg und Bremen sind dort Mitglied. Ende 2023 wurde das angelegte VZB-Vermögen laut Geschäftsbericht noch mit 2,2 Milliarden Euro bewertet. Die Linke fordert aus dem Fall in Berlin nun, Konsequenzen zu ziehen: Es brauche bundesweite Mindestregeln und eine echte Aufsicht, sagte die Linken-Abgeordnete Vollath. "Wir fordern staatliche Kontrollinstanzen statt Kammer-Selbstverwaltungen, harte Quoten für illiquide und riskante Anlagen, verpflichtende Stresstests und vollständige Portfolio-Transparenz", sagte sie weiter. Darüber hinaus sollten Vorstände persönlich haften müssen, Boni müssten bei Verlusten zurückgeholt, Whistleblower geschützt und Mitgliederrechte gestärkt werden, so die Bundestagsabgeordnete.


