Vor der ersten Zinssitzung des Jahres sieht sich der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) mit wachsenden Forderungen nach einer Zinssenkung konfrontiert.
25.01.2024 - 05:50:04Erste EZB-Sitzung im Jahr: Wohl vorerst keine Zinssenkung
Überwiegend erwarten Volkswirte jedoch, dass die Notenbank an diesem Donnerstag die Leitzinsen im Euroraum vorerst unverändert lassen wird. Die geldpolitischen Entscheidungen gibt die Notenbank mit Sitz in Frankfurt am Nachmittag (14.15 Uhr) bekannt.
Im Juli 2022 hatte die EZB die Jahre der Null- und Negativzinsen beendet, um die hohe Inflation in den Griff zu bekommen. Zehn Mal in Folge schraubte die Notenbank die Zinsen nach oben. Der Leitzins, zu dem sich Banken im Euroraum frisches Geld bei der EZB besorgen können, liegt derzeit bei 4,5 Prozent.
Höhere Zinsen verteuern Kredite, was die Nachfrage bremsen und hohen Teuerungsraten entgegenwirken kann. Teurere Kredite sind allerdings zugleich eine Last für die Wirtschaft, weil sich kreditfinanzierte Investitionen verteuern. Dass die Teuerung zuletzt tendenziell rückläufig war, verschafft den Währungshütern Spielraum, die Geldpolitik wieder zu lockern. Allerdings hat sich der Preisauftrieb im Dezember beschleunigt: Die Verbraucherpreise im Euroraum lagen nach vorläufigen Berechnungen um 2,9 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Im November 2023 hatte die Inflationsrate mit 2,4 Prozent den tiefsten Stand seit Sommer 2021 markiert.