Unfallversicherung – Was ist wichtig, was nicht?
14.03.2016 - 16:21:35In der Freizeit, zu Hause, im Straßenverkehr: Jährlich passieren rund 9 Millionen Unfälle, knapp zwei Drittel von ihnen in der Freizeit. Zumindest gegen die finanziellen Folgen kann man sich mithilfe einer Unfallversicherung bei speziellen Anbietern absichern: Diese übernehmen die Kosten eines Krankenhausaufenthalts oder einer Unfallbergung und zahlen bei körperlichen Folgebeschwerden und Invalidität. Oft zahlt eine solche Unfallversicherung auch die Kosten einer Rehabehandlung und notwendiger kosmetischer Operationen. Zwar sind Arbeitnehmer bei der Ausübung ihres Beruf sowie auf dem direkten Weg zur und von der Arbeitsstätte durch die gesetzliche Unfallversicherung geschützt, die im Fall der Fälle die Kosten übernimmt. Anders sieht es bei einem Unfall im privaten Rahmen aus: Dort bietet lediglich eine private Police Schutz. Wer keine Unfallversicherung abgeschlossen hat, erhält keinerlei Unterstützung.
Diese Leistungen sollte eine Unfallversicherung beinhalten
Vor dem Abschluss einer privaten Unfallversicherung sollte man das Leistungsspektrum mehrerer Versicherungsunternehmen vergleichen und die Bedingungen sorgfältig prüfen. Denn es hängt von der exakten Formulierung der einzelnen Klauseln ab, ob im Falle eines Unfalls tatsächlich Leistungen gewährt werden. Gute Unfallversicherungen definieren sich hauptsächlich über ihre Bedingungen und Gültigkeiten. Policen, die ausschließlich bestimmte Aktivitäten – beispielsweise Verkehrsunfälle – abdecken oder erst ab einem bestimmten Invaliditätsgrad Leistungen gewähren, sollte man grundsätzlich meiden. Eine gute Versicherung zeichnet sich dadurch aus, dass sie bereits ab einem Invaliditätsgrad von einem Prozent und bei jeder Art von Unfall zahlt. Ebenfalls wichtig ist der Zeitraum, den Versicherungsunternehmen für die Meldung möglicher Folgebeschwerden einräumen. Schließlich führen scheinbar harmlose Verletzungen mitunter erst nach längerer Zeit zu dauerhaften körperlichen Beeinträchtigungen. Gute Policen lassen ihren Versicherten daher mindestens 15 Monate Zeit, um eine Invalidität zu melden, die die Spätfolge eines Unfalls ist.
Viele Zusatzleistungen sind verzichtbar
Viele Versicherer bieten zu ihren Policen Zusatzleistungen an, die gegen Aufpreis dazu gebucht werden können. Auch wenn viele dieser Leistungen auf den ersten Blick sinnvoll erscheinen, bieten sie den meisten Kunden doch nur wenig Mehrwert. Experten raten beispielsweise von Verträgen mit einer sogenannten Dynamisierung ab. Gedacht ist diese für Berufsanfänger, die sich die regulären Beiträge einer Unfallversicherung noch nicht leisten können. Die Beiträge sind bei Abschluss der Police sehr günstig, sie steigen dann allerdings von Jahr zu Jahr. Durch diese Regelung ist auch die anfängliche Versicherungssumme sehr niedrig. Wer eine solche Police abgeschlossen hat und in jungen Jahren einen Unfall erleidet, riskiert im schlimmsten Fall eine Unterversicherung. Ebenfalls umstritten ist eine Prämienrückgewähr-Klausel. Gegen einen entsprechenden Aufpreis bieten Versicherer an, die gezahlten Prämien am Ende der Vertragslaufzeit zurückzuerstatten, sofern die Unfallversicherung nicht in Anspruch genommen wurde. Für die Versicherten ist dies in den meisten Fällen ein Verlustgeschäft, denn die höheren Beiträge übersteigen schnell die potenzielle Rendite zum Vertragsende. Bildrechte: Flickr scene minutes after an accident bicycle against motor-car (29.Juni 2011- 09:16:34) quapan CC BY 2.0 Bestimmte Rechte vorbehalten